Dieses Gefühl …
Du liegst an einem sonnigen Tag im Freibad. 28° im Schatten. Du beobachtest die sexy Jungs und Mädels beim beachen und von deinem operierten Kreuzband ist schon lange nichts mehr zu spüren.
Als dir einer der Jungs den Ball zuwirft und dich fragt, ob du eine Runde mitspielen möchtest, denkst du nur: Na klar! Immerhin spiele ich schon seit einem Jahr wieder regelmäßig in der Landesliga.
Ein heißer Ballwechsel. Die gegnerische Mannschaft wird langsam müde und unkonzentriert. Sie schlägt den Ball fast ins aus. Du willst dem Ball hinterher hechten, drehst dich im Sand um und es geschieht:
Unter Schmerzen und leicht desorientiert findest du dich am Boden wieder und denkst nur:
Dieses Gefühl… Mist. Das kennst du doch irgendwo her. Bitte nicht…
Und da war auch noch mein zweites Kreuzband durch!
Eigentlich konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass ein Kreuzband bei einer so simplen Bewegung reißen könne.
Doch die ersten Tests im Krankenhaus deuteten schon auf Instabilitäten des Knies hin. Zwei Tage später in der Kniesprechstunde zeigte dann der Lachmann-Test, dass das Kreuzband definitiv gerissen war. Selbst ich konnte unausweichlich merken, dass viel Spiel im Gelenk war. Ein MRT bestätigte den Befund…
Was nun? Warum passiert ausgerechnet mir ein zweiter Kreuzbandriss?
Die ersten Zweifel überkamen mich.
War es nur ein Zufall? Hatte ich irgendetwas übersehen. Oder gar falsch gemacht?
Zugegeben: So richtig beschäftigt hatte ich mich bis dato noch nie mit der postoperativen Trainingswissenschaft. Bei meinem ersten Kreuzbandriss konnte ich die Verletzung noch irgendwie nachvollziehen, doch beim zweiten Mal passten für mich Unfallhergang und Ausmaß der Verletzung nicht mehr zusammen.

An dieser Stelle sollte ich dir noch etwas verraten:
Zwei Wochen zuvor verspürte ich nach einem Sprung einen starken Zug auf das Knie beim Landen. Ab und zu war danach auch ein Zwacken beim Anfahren mit dem Rad. Es kann also sein, dass mein Band vorher schon angerissen oder angezerrt war. Da ich aber keine weiteren Schmerzen oder Schwellungen hatte, habe ich mir keine Sorgen gemacht.
Nichtsdestotrotz war es für mich unbegreifbar, dass beim Umdrehen im Sand mein Band gerissen ist! Ich kam für mich zu dem Schluss:
Das hätte nicht passieren dürfen, vorallem nicht bei dem Krafttraining, welches ich fast täglich durchführte! Da es nicht am Fleiß und meinen Kraftwerten liegen konnte, musste es an der Trainingsart liegen!
Und mit dieser Einstellung wehte so langsam, aber sicher ein ganz anderer Wind.
Und je länger ich mich von diesem Wind tragen lies, desto besser wurden meine sportlichen Leistungen und desto wohler und fitter fühlte ich mich in meinem Körper. Doch es sollten noch einige Monate bis zu den ersten signifikanten Leistungssteigerungen vergehen.
Doch lass mich dir zuerst von der Operation und der Rehabilitation erzählen.

Die 2. Operation
Wenn du den Artikel zu meinem ersten Kreuzbandriss gelesen hast, dann weißt du ja schon von welchem Arzt ich mich zusammenflicken ließ:
Mein persönlicher »Held« Dr. Frosch.
Die OP verlief ohne Komplikationen. Vier Tage musste ich auf Station bleiben und stocherte danach für 6 Wochen auf Krücken ins wohlbehütete Zuhause.
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Die 2. Rehabilitation (meine 1. echte Reha)
Es erwarteten mich 3x die Woche Physiotherapie (Gott sei Dank, dass meine Eltern verbeamtet sind und ich ohne Probleme jederzeit Rezepte über die private Versicherung bekommen konnte), wo es dann mit Dehnübungen und – Achtung jetzt kommt es! – Stabiübungen losging.
Man glaubt es nicht, aber nach meinem zweiten Kreuzbandriss bekam ich eine ganz andere Behandlung als zuvor. Ich gehörte inzwischen zum Kundenstamm und um den wird sich eben etwas besser gekümmert… 😎
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es für den Therapeuten wichtig, dass der Patient wiederkommt. Da ich nun schon bekannt war, wussten meine Therapeuten wie ich ticke und dass ich selbst nach einer »aufwühlenden« Therapie wieder in den Startlöchern stehen werde.

Versuche deshalb deinem Therapeuten zu verklickern, dass du es ernst meinst und Resultate sehen möchtest!
So machte ich bereits in der ersten Post-OP-Woche Übungen auf Trampolinen, Wackelbrettern und an Pezzibällen. Natürlich durfte ich auch hier das Knie nur mit 15 Kilo belasten, aber die Muskeln hatten trotzdem gut zu tun. Welche Übungen ich genau gemacht habe, erfährst du in der nächsten Woche. Heute geht es um deine Eigeninitiative!
Denn dein Knie kann auch außerhalb der vom Arzt verordneten Einheiten genesen. Demnach findet eine erfolgreiche Rehabilitation Rund um die Uhr statt. Doch was kannst du genau tun?
Kreuzbandriss: In 3 Schritten zu sichtbarem Erfolg

1. Heimtraining nach der Kreuzbandoperation
Unterstützend zur Physiotherapie kannst du zu Hause folgende Beinübungen am Boden durchführen:
- Beinabduktion (sitzend mit Theraband oder liegend)
- Beinadduktion (sitzend mit Ball zwischen den Beinen oder liegend)
- Angewinkeltes rückwärtiges Beinheben (Becken behält Bodenkontakt!)
- Mini-Kniebeuge (maximal 15° Beugung am Anfang) mit festhalten am Bett oder an einer Stange
- isometrische Kontraktionen des Quadriceps und der ischiocruralen Muskulatur
- Heel slides
Doch wie wärmt man sich da richtig auf?
Wenn es dir wie mir ergeht, dann wird der Bewegungsumfang deines Knies bis zur vierten Woche Post-OP auf 90° limitiert sein. Mich hielt das aber noch lange nicht davon ab, zu Hause auf meinem Ergometer zu trainieren. Ich stellte mir einfach den Sitz etwas höher und fing mit leichten Widerständen an zu strampeln 🙂
Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du das auch unbedingt versuchen. Denn viele Dinge sprechen für das Radeln:
- Abtransport von Abbauprodukten (Ödeme, Entzündungen)
- Entstauung des Knies (Lymphe, Wasser, Blut)
- Bewegung und dadurch Ernährung des Gelenkknorpels
- Aktive Förderung der Beinstreckung
- Aktivierung und Aufwärmung der Muskulatur
Du hast kein Ergometer zu Hause?
Dann kann ich dir einen separaten Beintrainer – in der Reha auch »Bettfahrrad« genannt – ans Herz legen.
Das Bettfahrrad besteht quasi nur aus den Pedalen eines echten Ergometers und ist damit unheimlich kompakt und günstig. Außerdem hat es den Vorteil, dass du es auch im Liegen benutzen kannst (z. B. auf der Couch beim Fernsehen). Eine manuelle Widerstandseinstellung sorgt dafür, dass du es auch noch in den fortgeschrittenen Phasen deiner Rehabilitation einsetzen kannst.
Wer glaubt, ich hätte komplett aufs Training verzichtet und kein Gym von innen gesehen, liegt komplett falsch! 😀
2. Fitnessstudio nach der Kreuzbandoperation
Im Fitnessstudio kannst du generell erstmal alle Oberkörperübungen machen, bei denen du dein operiertes Bein wenig bis gar nicht belasten musst. Zum Beispiel:
- Klimmzüge
- Seitheben
- Butterfly-Reverse (Boden & Maschine)
- Rudern (Maschine)
- Überzüge
- Rumpfrotation im Sitzen
- Stärkung der tiefliegenden Rumpfmuskulatur
(Siehe: »Knallharte Bodenübung« in unserem kostenlosen E-Book – Aber bitte nur die erste Stufe am Anfang)
Wie du siehst kannst du im Fitnessstudio ein vielfältiges Training absolvieren, ohne dein Knie dabei zu gefährden. Vor allem wenn du noch eine Schiene trägst. Neben den Oberkörperübungen empfiehlt es sich auch im Fitnessstudio die Beinübungen aus dem Heimtraining in den Trainingsplan zu integrieren.
Habe keine Hemmungen mit Krücken ins Fitnessstudio zu dackeln. Die Menschen sind dann äußerst hilfsbereit und werden dir mit einem freundlichen Lächeln die Hanteln bringen. Versprochen! 😉
Solltest du dich mit diesem Gedanken allerdings etwas unwohl fühlen, kannst du die meisten dieser Übungen genauso gut zu Hause mit dem eigenen Körpergewicht oder mit einem Theraband (mit der roten Schwierigkeitsstufe fährst du am Anfang am Besten) durchführen.
Tipp
Pass auf, dass du dein Knie nicht überreizt. Sollte es doch mal anschwellen oder schmerzen, kann ich dir empfehlen es einfach hochzulegen.
Geheimtipp: Nach den Übungen das Knie sanft kühlen und massieren, damit die Lymphe schneller abfließt und das Narbengewebe sich nicht verhärtet.
3. Fäden gezogen und Wunde verheilt? Ab ins Wasser mit dir!
Ja es sieht bescheuert aus.
Es sieht einfach total bescheuert aus, wenn ein ausgewachsener Mensch mit einer Schwimmnudel ins Schwimmbecken steigt. Die Blicke der anderen werden dir wahrscheinlich vorkommen wie:
Ganz schön spät zum Schwimmen lernen! 😀
Aber lass dich nicht beirren. Und vergiss deinen Stolz für einen Moment.
Die Schwimmnudel ist eine super Sache, um im Wasser mal wieder alles bewegen zu können. Denn mit ihr kannst du ohne Probleme Rückenschwimmen und mit Hilfe von Pads zwischen den Beinen kannst du auch wieder Brustschwimmen oder Kraulen.
Durch Schwimmen wird:
- die Lymphe aus dem Knie abtransportiert,
- der Kreislauf wieder in Schwung gebracht,
- Thrombose aktiv vorgebeugt und
- Muskelschwund des Oberkörpers verhindert.
Mit »Oberkörper« ist in erster Linie nicht dein Bizeps, sondern vielmehr deine Rumpfstabilität gemeint.
Nachdem die Fäden gezogen und die Narben geheilt waren, galt für mich nur noch eines: Bewegen. Egal wie und egal was die anderen Denken. Hauptsache wieder Bewegen.
Wie komme ich am Sichersten ins Wasser?
Wenn du unbedingt auf Krücken gehen möchtest, dann behält immer ein Bein den Bodenkontakt. Auch das operierte Bein!
Denn falls dir mal eine Krücke wegrutschen sollte, steht dein operiertes Bein nicht in der Luft und kann somit nicht reflexartig beim Ausbalancieren oder gar beim Hinfallen ungebremst auf den Boden schlagen.
Sei also vorsichtig!
Tipp
Ohne Begleitung würde ich definitiv zum Beckenrand robben! Und zwar Bauch in Richtung Decke/Himmel, das operierte Bein in die Höhe und dann mit beiden Händen sowie dem gesunden Bein ins Becken schieben.
Lesen, Lesen, Lesen: Ich weiß, dass ich (noch) nichts weiß!
Vielleicht schwörst du dir gerade wie ich damals, dass ein weiterer Kreuzbandriss nicht in den Jutebeutel kommt. Wenn dem so ist, dann nimm die Sache selbst in die Hand! Ich bin damals bei den Physiotherapeuten und Ärzten informationstechnisch auf gähnende Leere gestoßen und wurde förmlich alleine gelassen. Deshalb ging ich einfach die Bibliothek und versuchte mir selbst zu helfen. Dann hieß es lesen, lesen und nochmals lesen. Klar, die ganzen medizinischen Begriffe erzeugten regelmäßig Gehirnknoten – aber Professor Google war ja immer dabei! 😉
Auf einmal wurde mir klar, dass ich eigentlich gar keine Ahnung hatte…
Ich verstand so langsam, warum und wieso sensomotorisches Training, Sprungtraining und sportartspezifische Drills so wichtig sind. Und was die Vorteile von Ganzkörperübungen gegenüber konventionellem Gerätetraining sind. (Mehr dazu erfährst du in den folgenden Artikeln)
Klar. Ich lernte erstmal nur die Basics.
Aber damals hat es für mich gereicht um zu erkennen, dass sensomotorisches Training enorm wichtig für die sportliche Leistung ist und den Grundstein einer jeden Rehabilitation legen sollte.
Du bist mit Sicherheit kein Profisportler. Deshalb möchte Ich, dass du dir jetzt folgendes vor Augen hältst: Es wird sich keine Therapeuten- und Ärztemannschaft 24/7 um deine Gesundheit kümmern. Stattdessen erhälst du nur die notdürftigste Versorgung. Wie ein Auto, welches nur noch einen letzten Ritt bei der Stockcar Crash Challenge antreten darf. Werde deshalb selber aktiv!
Übungsprogramm zur vorderen Kreuzband Reha
Schau doch mal beim UW Health Sports Medicine Center rein.
Dort wird ein hervorragendes Übungsprogramm zur Rehabilitation eines vorderen Kreuzbandrisses kostenlos zur Verfügung gestellt.
5 Wochen nach der Operation: Das nenne ich Resultate! Und du schaffst das auch.
Zugegeben es war jugendlicher Leichtsinn. Aber fünf Wochen nach der OP musste ich einfach dringend in die Stadt flüchten und habe die Krücken zu Hause gelassen.
Doch siehe da:
Im Gegensatz zu meinem ersten Kreuzbandriss, fühlt sich schon nach 5 Wochen alles deutlich stabiler an. Ich war sowas von überrascht, wie sicher und gut sich mein Knie bereits anfühlte, denn beim letzten Mal fühlte ich mich sogar noch nach 6 Wochen wackelig auf dem operierten Bein. Es fühlte sich unsicher, instabil und gar nicht wie mein eigenes Bein an.
Das sensomotorische Training hat sich also ausgezahlt. Und so war ich positiv bestärkt meinen Trainingsplan weiterhin danach auszulegen.
Fazit
Nach der OP gibt es viel zu tun!
Rolle dich nicht den ganzen Tag wie eine gelangweilte Seekuh auf der Couch umher, sondern nutze die Zeit, um dein Knie auf die anspruchsvollen Übungen vorzubereiten. Denn um die wirst du NICHT herumkommen.
Direkt nach der OP kannst du langsam mit dem Heimtraining anfangen. Das Ergometer kannst du etwa 1-2 Wochen nach der OP integrieren. Solltest du jedoch ein Bettfahrrad nutzen, kannst du schon nach der Operation Teilumdrehungen (vor und zurück) im Liegen durchführen, um die Beugung und Streckung des Knies frühzeitig zu fördern.
Nach ungefähr 2 Wochen suchst du dir ein kleines Fitnessstudio um die Ecke um deinen Trainingsplan auszuweiten. Für den armen Studenten gibt es auch zu Hause die Möglichkeit die meisten Übungen mit einem Theraband durchzuführen. 😉
Nutze außerdem die Zeit, um dich ausführlich zu informieren. Wenn das ausführliche Übungsprogramm des UW Health Sports Medicine Center deinen Wissensdurst nicht stillen konnte, dann durchsuche einfach das englische WWW. Hier wirst du eine deutlich breitere Auswahl an Infos finden, als im deutschsprachigen Internet. Suche einfach nach dem Schlagwort »ACL« (anterior crucial ligament = dt. vorderes Kreuzband) in Verbindung mit Begriffen wie »exercises«, »treatment« und »sensomotoric training«.
Wenn du liest, eignest du dir nicht nur wertvolles Wissen an, sondern bereitest dich auch mental auf die bevorstehenden Reha-Phasen vor. Dies nimmt dir frühzeitig die Angst, Fehler zu machen. Und wie du sicherlich weißt, ist Angst der größte Feind im Sport – vor allem in der Rehabilitation.
Ein Trainier meinte damals zu mir:
Eine Verletzung ist eine Chance. Man kann sich endlich um die ganzen Basics kümmern, für die man sonst nie Zeit hat. So kommt man endlich aus seinem Schneckenhaus gekrochen und probiert neue Dinge aus.
Ohne den Riss säße ich wahrscheinlich immer noch an den Geräten und baute schön brav Muskelmasse auf. So würde ich mich heute noch mit unkoordinierter Muskelmasse schwerfällig über das Volleyballfeld schleppen und wäre nie eine so hervorragende Spielerin geworden.
Sitzt du nach Sportverletzungen nur die Zeit ab? Oder nutzt du die Zeit aktiv für deine Genesung? Vielleicht hast du dir sogar ein neues Hobby zugelegt? Lass doch einen Kommentar da und inspiriere die anderen Fitnesskrieger. 🙂
Hallo liebe Christina,
ich hab heute mit großem Interesse deine bisher veröffentlichten Artikel zum Thema Kreuzbandruptur und erneute Kreuzbandruptur gelesen.
Momentan befinde ich mich leider in genau derselben Situation wie du damals. Ich hatte letztes Jahr Mitte Oktober meinen ersten Kreuzbandriss. Jetzt, gute 9 Monate nach der ersten Operation, habe ich eine Reruptur im rechten voreren Kreuzband. Genau wie du spiele ich einen Mannschaftssport (nicht Volleyball, aber Fußball) und sah mich in der letzten Woche mit genau denselben Fragen konfrontiert, die auch du dir nach deinem zweiten Kreuzbandriss gestellt hast.
Was habe ich falsch gemacht? War es schon zu früh wieder anzufangen? Werde ich je wieder Fußball spielen können?
Ich habe Tagelang nur geweint, weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, mit dem Sport den ich am allermeisten liebe, aufhören zu müssen. Ich spiele seit 13 Jahren Fußball, in 12 Jahren hatte ich nie auch nur eine Verletzung. Bis zum 13. Oktober 2014.
An diesem Tag bin ich böse von einer Gegenspielerin gefoult wurden. An diesen Tag riss ich mir das erste Mal mein vorderes Kreuzband, in Verbindung mit einem Innenbandriss und einem Anriss beider Menisken (Innen und Außen).
Jetzt 9 Monate später, trage ich die erneuten Folgen meiner ersten Ruptur.
All das Kraft- und Fitnesstraining, welches ich intensiv absolvierte, schütze mich nicht vor einer Reruptur.
Dabei war die zweite Ruptur absolut unspektakulär. Ich habe den Ball aus unserem 16-Meter Raum geschossen, aber war anscheinend nicht genug auf Körperspannung. Während dem Schuss und dem Aufkommen auf dem Boden, hörte ich es nur laut knacken und ich wusste: es war wieder etwas passiert.
Die Schmerzen hielten sich in Grenzen, ich konnte danach auch noch relativ normal gehen und hatte nur eine leichte Schwellung. Aber innerhalb der folgenden Nacht schwoll das Knie so sehr an, dass ich zum Orthopäden musste um es punktieren zu lassen. Das Ergebnis: 65 ml blutige Flüssigkeit, die mir mein Orthopäde aus dem Knien holte.
Ich betete, dass es ‘nur’ der Meniskus war und nicht erneut das Kreuzband, aber ich hatte Pech. 4 Tage später das Ergebnis des MRT’s: Reruptur der LCA Plastik und Riss des Innenmeniskus. Das muss man nach 10 Monaten seit der ersten LCA Ruptur, erst einmal verdauen.
Nun ja, jammern hilft nichts und in 2 Wochen steht meine zweite OP an. Für mich ist klar:
Ich möchte den Fußball nicht aufgeben, aber fest steht auch: noch eine Kreuzbandruptur ist nicht akzeptabel.
Jetzt möchte ich einfach ALLES dafür tun, um eine erneute Kreuzbandruptur zu verhindern, aber ich möchte auch so gerne wieder Fußball spielen.
Deine Artikel haben mir Mut gemacht, aber die Frage die ich mir Stelle: Kann ich das auch schaffen? Woher wusstest du was du alles gefahrenlos machen kannst und wie du dein Knie wieder aufbaust und richtig vorbereitest? ‘Nur’ durch Bücher wälzen in der Bibliothek?
Und wie lange hast du nach dem zweiten Kreuzbandriss gewartet bis du wieder angefangen hast zu trainieren und dann zu spielen?
Wie geht es dir heute mit deinen beiden Knien und spielst du noch aktiv?
Ich bin jetzt wirklich bereit alles dafür zu tun, um mein großes Ziel wieder zu erreichen und Fußball spielen können.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir noch etwas von dir und deinen Erfahrungen erzählen würdest.
Ich habe mich schon bei euch angemeldet und ein Bettfahrrad habe ich mir heute auch schon bestellt 😉 Jetzt habe ich noch gute 3 Wochen Zeit mich vorzubereiten und wissen zu sammeln. Ich würde mich freuen, wenn du mich dabei begleiten würdest.
Mit allerbesten Grüßen
Annika
Hallo liebe Annika,
Danke noch mal für deinen langen Kommentar. Wie du bereits sicherlich gesehen hast, habe ich dir gestern Nacht schon per Mail geantwortet. Hier möchte ich dir aber noch mal ein paar andere Hinweise mit auf den Weg geben, die vielleicht für die Allgemeinheit auch ganz interessant sind:
1. Die UW Health Care guideline oben in dem Artikel ist eine sehr gute Quelle und bildet auch neben einer anderen Guideline die Grundlage für mein ebook von 150 Seiten. Das kommt Ende November raus und wird defintiv unter 10 Euro kosten. Das enthält alles, was man wissen sollte. Ich schicke dir aber nachher wegen deines langen beeindruckenden Kommentares so eine Version zu. :0) Damit du nach der OP so richtig loslegen kannst 🙂 (Spenden sind aber immer gern willkommen 😉 )
2. Ich hatte mein Wissen nur aus Büchern, aber auch Tipps von einem sehr guten Trainer, der mir an den passenden Stellen unter die Arme gegriffen hat. Aber das Verständnis kam erst aus den Büchern! Das ist wirklich sehr wichtig.
3. Dein Unfallmechanismus und deine Schilderung über das Training zeigen mir, dass du wahrscheinlich viel zu wenig Propriozeption gemacht hast. Dein neuromuskulärer Schaltkreis ist nach 10 Monaten wohl noch zu langsam gewesen, sodass dein Quadrizeps und Hamstrings zu spät reagiert haben. Eine Kokontraktion schützt nämlich die Bandstrukturen. Die musst du in jedem Falle sehr stark trainieren. Ich werde dir ausnahmsweise einen Artikel freischalten, auch wenn ich sicherlich etwas Mecker von meinem Kollegen dafür kassieren werde 😉 Der ist sonst nämlich dafür verantwortlich, nur leider krank. Wir haben noch einige Artikel in der Pipeline, die rauskommen, sobald mein Kollege wieder fitter ist.
4. Mir geht es wieder richtig gut und mache nun viel Ganzkörpertraining und Akrobatik. Ich bin in der Kreuzbandrissforschung und helfe nun vielen anderen Patienten und sehe leider immer wieder riesige Defizite nach der Reha. In anderen Ländern sind sie mit der Nachsorge schon viel weiter als hier in Deutschland!
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Lass den Kopf nicht hängen und viel Spaß beim Lesen des heutigen Artikels und des ebooks 🙂
Hallo Annika,
es tut mir immer leid, wenn die Verletzung durch eine andere Person verursacht wurde. Es freut mich auf jeden Fall, dass du durch unseren Artikel neuen Mut fassen kannst. In Sachen Kreuzband bist du bei Christina an der richtigen Adresse, weshalb ich mich hier eher kurz fasse:
Falls du Christinas neuen Artikel, Warum dich Wackelbretttraining nachhaltig vor Verletzungen schützt, noch nicht gelesen hast – Jetzt ist er fertig formatiert und bereit sich der großen weiten Welt zu stellen. 😉
Ich wünsche dir alles gute für deine OP!
Norman
Hallo,
auch ich habe das riesen Problem und die Schockdiagnose Reruptur erhalten.
Nun wollte ich mal fragen, wie die Reruptur bei Dir operiert wurde? Einzeitig oder Zweizeitig? Und bist Du seitdem schmerzfrei und kannst jeden Sport machen?
Würde mich sehr über ein Feedback freuen, da meine Reruptur OP nun im Raum steht.
Danke vorab
Ramsi
Hallo Christina!
So- hier bin ich. Absolut minimal-informiert und einfach froh über deine Seite.
Habe mir Mitte Dezember durch wegrutschen mit dem Roller einen vorderen Kreuzbandriss und ein Riss des Außenmeniskus und noch einen “bones bruise” zugezogen und bin nicht direkt zum Facharzt sondern erst Hausarzt. Vor 2 Wochen dann Facharzttermin in einer Sportklinik, MRT und seit Freitag weiß ich dass ich operiert werden muss.
Seitdem Google ich mir die Finger wund. Was kann ich jetzt schon tun, wie läuft es konkret ab, kann/muss ich jetzt schon (weil rechtzeitig ) was bei der Krankenkasse beantragen, habe ich das Recht auf eine ambulante Reha….
Übungen habe ich inzwischen gefunden, Ablauf der OP auch, nur die Frage nach der (ambulanten)Reha(als Kassenpatientin ), Trainingsgeräte und so Sachen wie ein Taxischein um zum Arzt zu kommen (und zur Physio) und wie ich was am besten angehe sind noch offen.
Magst du darüber kurz schreiben wie das ganze organisatorisch ablief?
Werden Patienten mit Übergewicht genau so fit gemacht wie eher sportliche? (Klingt erstmal wie ne doofe Frage, meine ich aber ganz ernst! )
Hat “Otto-Normalverbraucher-mit-Übergewicht” Anrecht auf ne ambulante Reha?
Beginnt diese direkt nach der Op oder 6 Wochen postoperativ?
Ab wann konntest du wieder Autofahren?
Ab wann kann ich mit einem Minitrampolin regelmäßig trainieren?
Ich möchte unbedingt wieder fit werden – sowohl Kreuzbandfit als auch körperlich fit.
So, ich belasse es bei diesem Roman und lese mich mal weiter durch deinen Blog!
Liebe Grüße
Lou
Hallo liebe Lou,
So eine Verletzungen bringt häufig ein Fragenchaos mit sich. Für jeden Patienten und den Ärzten ist das meistens gar nicht so bewusst. Das ist ganz normal. Ich versuche sie so gut es geht zu beantworten:
Also jeder Patient ist vor der Krankenkasse gleich gestellt: groß, klein, dünn, dick, Amateur oder Semiprofi. Allein die Wahl der Krankenkasse und des Vertrages bestimmt das Leistungsangebot. Also musst du mit deiner Kasse klären, privat oder gesetzlich, in wie fern sie welches Leistungsspektrum unterstützen. Bei jüngeren können sie bei der ambulaten Reha eher mal ja sagen als bei einer 60-jährigen z.B. Die kennen aber nur deine groben Daten und haben so einen Datenwust von Anfragen: da können die kaum zwischen Handball Oberliga und 0815 unterscheiden. Eine Bundesligaspielerin im Basketball hatte zwar etwas mehr Rezepte, wurde aber absolut ungenügend behandelt, da das Personal zu wenig darauf geschult war. Aber auch dort war insgesamt die Leisung mäßig. Generell ist gesetzlich festgelegt: Es wird nur das Nötigste getan! Keiner hat Anspruch auf fit werden a la personal training, sondern es wird nur eine Grundversorgung gewährt. Das wird in Deutschland häufig fehl angenommen!!! Selbst ist die Frau! Sonst würden die Kosten platzen.
Übungen sind das A und O Kniebeugen, Kniebeugen, Kniebeugen. Davon ganz viele und in einer 100% Ausführungsqualität. Einbeinige Sachen folgen schnell und Übungen an Pezzibällen. Sechs Wochen warten ist wegen des Meniskus halt blöd. :/ Aber auch da kein man sehr viel für den Oberkörper, und die Balance im Liegen und Sitzen tun. Eigentlich brauchste dafür nur Pezzibälle, größere Wasserflaschen, Terraband und dein eigenes Körpergewicht. Mit einem geeigneten Programm biste dann auch ohne Belastung der Beine kaputt. Solche Programme zahlen aber keine Reha und brauchen eher einen Personal Trainer. Damit sind auch Physios häufig etwas überfordert, können aber nette Anreize geben. Bezahlt wird das alles jedoch nicht. Auch Taxischeine wird schwierig. Minitrampolin kannst du direkt trainieren, aber nur Übungen im Sitzen und mit Teillast. Koordinationen schulen ist hier das Schlüsselwort 😉
Als letztes, aber wichtigestes Thema. Da du nun noch vor der OP stehst. Hast du von der “All-Press-Fit-Technik” von Dr. Felmet in Schwenningen gehört? Das ist mit Abstand die schonenste und am schnellsten verheilende Behandlungsmethode für das VKB. Ich war einen Monat bei ihm und war von den Ergebnissen seiner Patienten sehr angetan. Die Schwellung war nach fast einer Woche weg. Ich lief vier Wochen mit einer Kugel rum :/ Auch wenn mein Arzt einen klasse Job gemacht hatte!! Ich selbst bin ab Februar nur 25km entfernt und stehe gern persönlich für Fragen rund um VKB zur Verfügung. Falls du also aus der südlichen Ecke kommst, vielleicht mal eine Überlegung wert? Er benutzt keine Schrauben und die Dinger lösen sich leider, wie falsch propagiert, nicht im Gelenk auf. Es ist ungeklärt, wie hoch so an späteren Knorpelschäden beteiligt sind. Dies alles fällt bei der Technik vom Dr. Felmet weg! Hier ist mal ein Videolink auf youtube. Hoffe, du kannst englisch 😉 Und ein deutscher Zeitungsartikel. Es gibt wohl nun einen angelehrten Arzt von Dr Felmet, falls das für dich günstiger liegt.
http://osthessen-news.de/n1146890/fulda-spezialist-stellte-neue-methode-all-press-fit-f-r-gerissene-kreuzb-nder-im-hjk-vor.html
https://www.youtube.com/watch?v=o5pYr14IPJw
Lieben Gruß,
Christina
Hallo Christina,
sorry, ich konnte mich nicht mehr vor der Op melden. Und danach hab ich zwar öfters hier gelesen, allerdings verpeilt dir zu schreiben.
Die Op ist gut verlaufen, und die Heilung läuft dank konsequenten Training (2h/täglich) + Motorschiene richtig gut und alle sind sehr sehr erstaunt wie schnell ich wieder fit bin.
Inzwischen sind es nur noch 2 cm Umfangsdifferenz bei den Oberschenkeln.
Allerdings komme ich an einem Punkt nicht weiter und da wollte ich dich fragen ob du eine Idee hast:
Wenn ich mich aufrecht hinstellen und versuche die Ferse des operierten Knies zum Hintern hochzuziehen, komme ich nicht mal bis 90° Unterschenkel/Oberschenkelwinkel. Es ist als würden die Muskeln aufhören zu reagieren.
Wenn ich das ganze im Liegen mache, funktioniert es etwas besser allerdings sehr schmerzhaft und auch mit Miniblockaden.
Wenn ich das Bein zb mit dem Theraband auf dem Bauch liegend Richtung Po ziehe, geht es ohne Blockade bis ca 100° und ab da mit fiesen Schmerzen bis ca 130°.
Kennst du das, bzw. ist dir sowas bekannt?
Was kann ich tun, gibt es vielleicht andere Übungen die den selben Muskel trainieren die ich vielleicht besser durchführen kann als die bisherigen?
Wirklich, ich bin so dankbar diesen Blog von euch gefunden zu haben – ohne eure Tipps wäre ich nicht so schnell so weit wie im Moment! DANKE! 🙂
Hallo Lou,
das freut mich wirklich sehr zu hören, da das Schreiben von den Artikeln auch wirklich viel Zeit in Anspruch nimmt 🙂 Bis dann doch der letzte Satz, Komma und Bild steht, kann dann noch mal ein ganzer Tag an Arbeit vergehen.^^ Sonst wäre schon viel mehr draußen!
Nun aber zu deinem Knie. Du befindest dich ja gerade mal keine 2 Monate post-Op, wenn ich mich nicht täusche? In anderen Worten dein Zustand ist absolut normal und vll sogar etwas über dem Normbereich! Gar keinen Grund sich also Gedanken zu machen und da wild am Knie herum zu zerren. Der Grund warum du im Liegen deutlich weiter kommst, ist dem geschuldet, dass dein vorderer Oberschenkel einfach komplett entspannt sein kann. Im Stehen hat man ja gerne das gefühlt man könnte auch fallen und spannt automatisch etwas mehr an. Dann musst du gegen die Erdanziehungskraft anziehen und der Unterschenkel fällt nicht locker wie im Liegen runter.
Das Knie blockiert aus einem einfachen Grund: Schutz. Das Kreuzband wird in leichter Beugung entlastet. Ab ungefähr 90-100°nimmt die Belastung des VKBs aber wieder zu, da es das Abrutschen des Femurs gegen die Tibia verhindert. Der Femur soll nicht mehr nach hinten gleiten, sondern um seine eigene Achse rotieren. Sonst würden deine beiden Knochen irgendwann nicht mehr aufeinander sitzen 😉 Sehr viele Therapeuten wissen das nicht und drücken unnötig stark an den Knien rum. Dehnen ja, auch gerne mehr mal täglich, aber nicht mit roher Gewalt und Schmerz!!! Das Transplantat wurde ja in Kanälen befestigt und die heilen ja noch aus. Außerdem wurde dein Mensikus gemacht, welcher unter voller Belastung deutlich höher belastet wird, weil sich die Kontaktflächen verringern! Ich persönlich würde bei dir nun erst mal 120° bis so 3 Monate post-Op anstreben. Dann kannste dich gemütlich in den nächsten 2 Monaten auf 120-140°steigen. Die letzten 15° können ohnehin gern 1 Jahr dauern! Also wiezB hocken auf dem Boden.
Toll, dass alles so gut läuft! Vielleicht hast du ja auch Lust an unserer Studie teilzunehmen? Da sprechen wir nämlich die postoperativen Phasen durch, wie man sich präventiv schützen kann und machen mit euch Übungen. 🙂 Das Ganze findet in Göttingen statt.
mit lieben Grüßen,
Christina
Hallo Christina,
ich bin auf eure Seite gestoßen, weil ich nach Infos zur 2. Kreuzband OP gesucht habe.
Im März 2015 wurde mein linkes Kreuzband zum 1. Mal operiert. ICH bin nach ca. 4 Wochen wieder ins Fitness Studio gegangen um zu trainieren und war so froh darüber mich einfach wieder zu bewegen. Auch wenn es am Anfang nur der Oberkörper war der was zu tun hatte. Dann war ich zur reha und bin anschließend wieder arbeiten gegangen. Im November 2015 ist mir das Kreuzband wieder gerissen bei einer Übung im Studio ( Beinstrecker ) . Es tat gar nicht weh, aber ich hab sofort gemerkt das was nicht stimmt. Das unstabile Gefühl war sofort wieder da. ? dabei hatte ich nur 18 kg Gewicht drauf!
Wurde bei deiner 2. Op eine sehne aus dem anderen Bein entnommen? Ich werde wahrscheinlich in 2-3 Wochen wieder operiert und ich hab etwas Angst, dass mein ” gutes ” Bein danach auch Probleme macht.
Hab schon den Newsletter abonniert und werde mir alle Infos genau durchlesen und schon mal testen. Bin im Moment schon krank geschrieben, weil mein Arzt vorab eine Spiegelung durchgeführt hat.
Hallo liebe Daniela,
Danke für deinen Kommentar. Das ist ja wirklich grausam, dass dir das vordere Kreuzband bei einer Übung am Gerät gerissen ist! Da traut man sich ja hinterher als Laie kaum noch was. 🙁 Die einzige gute Nachricht, die ich dir dazu sagen kann und den Tipp, den du unbedingt zukünftig befolgen solltest, ist, dass der Beinstrecker tödlich für dein vorderes Kreuzband ist! Diese Übung ist in meinen Augen allgemein ein No-Go in einer Kreuzbandrissreha, denn die meisten von uns haben ohnehin einen dominierenden Quadrizeps und zu wenig Muskulatur der hinteren Oberschenkel. Die schützen nämlich dein vorderes Kreuzband, währenddessen dein Quadrizeps dieses belastet, insbesondere zwischen 30-0° Knieflexion.
In der Reha ist es ohnehin viel besser mehr auf Ganzkörperübungen zu setzen wie Kniebeugen, Ausfallschritte etc. Die Ganzkörperübungen sprechen auch deutlich mehr deine Hüftmuskeln an. Trotzdem ist es für mich unbegreiflich, wie du so einen hohen Zug aufbauen konntest, dass das Transplantat reißt? Sowas hätte ich nicht gedacht. Hast du auch viel sensomotorisches Training gemacht, um die Koaktivierung der Muskelketten zu verbessern? Ganz prima finde ich, dass du deinen Oberkörper trainierst! Das passiert leider zu selten.
Nun zu deiner zweiten Frage: Bei mir war die andere Seite betroffen gewesen. Wenn es eine Re-Ruptur der gleichen Seite ist, dann wird häufig eine andere Sehne am gleichen Knie verwendet. Es gibt Patella, Hamstrings oder Quadrizeps. Es kann von der Gegenseite entnommen werden, hat aber dann nichts mit deinem Knie zu tun! Die entnehmen ja nur eine Sehne. Dein Knie bleibt also voll intakt und sollte keine Probleme machen. Noch nicht mal große Schwellungen sind zu erwarten. Es wird ja nicht gebohrt oder ähnliches. Es kann aber zu leichten Schmerzen an der Entnahmestelle kommen. Viel problematischer sehe ich die Bohrkanalauffüllung. Soll es zwei OPs geben, wie soll die geschehen und wo lässt du das machen? Denn da können 2 OPs auf dich zukommen, wo du nochmals 3 Monate verlierst.
Wie stark bist du denn aktuell eingeschränkt? Wie alt bist du und was ist dein langfristiges Ziel?
Lieben Gruß und gute Besserung!
Hallo Christina,
danke für die schnelle Antwort. Mir geht’s gut. Ich gehe 3x pro Woche ins Fitness Studio um zu trainieren. Im Moment lauf ich noch an den Krücken. Es gibt wirklich viele nette Leute die hilfsbereit sind um mir die Handeln zu holen. Aber es stimmt, ich bin unsicher. Ich weiß nicht, welche Übungen ich für die Beine machen darf. Ich fahre Rad ohne Widerstand und trainiere mein gesundes bein an der bein presse. Die knie beige und Ausfall Schritte trau ich mich nicht. Denke immer das ich dann weg rutsche. Außerdem sticht es auch im linken Knie. Zum sonsormotorischem Training hab ich leider kaum Erfahrung. Ich hab ein pezi Ball zu hause und ein Luftkissen. Ich stelle mich manchmal mit beiden Beinen auf das Kissen. Die rumpfübung kenne ich auch. Mit dem Ball über ich auch manchmal. Aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es in letzter Zeit echt schleifen lassen habe und lieber im Fitness Studio gepumpt habe ?.
Mein Ziel ist es, dass ich einfach wieder normal laufen kann. Ohne jedesmal daran zu denken, dass ich ja um knicken könnte. Ich möchte wieder springen und rennen können. Und auch mal wieder tanzen . Ich bin erst 34 aber das Knie behindert mich in fast allen Dingen.
Morgen hab ich einen Termin bei meinem Arzt. Es ist Dr. Bartels aus Halle Saale. Dann erhalte ich weitere Infos.
Vielen Dank nochmal für die vielen Informationen. Ich bin echt froh, dass ich deine Seite gefunden habe.
Hallo Daniela,
man tut, was man kann 😉 Manchmal schaffe ich es früher, machmal später.
Mir hat leider so eine Seite gefehlt. Damals war das Internet noch mit viel weniger Informationen gefüllt als heute. Und man muss als Laie doch so vieles wissen und beachten.
Es freut mich, dass du so nette Mitmenschen im Studio hast. Meine Erfahrungen sind da ganz ähnlich :0). Ich finde es sehr gut, dass du weiterhin trainierst, aber leider muss ich doch etwas über die Trainingsart “meckern”. 😉 Kniebeugen, Ausfallschritte und step-Ups sind die drei wichtigsten Übungen in der Reha oder vor der Op. Sie sind in meinen Augen absolut essentiell. Warum? Weil wir eine Kniebeuge im Alltag beim Aufstehen und Setzen machen, einen Ausfallschritt, wenn wir über Pfützen steigen und einen Step-Up bei jeder Treppenstufe. Ich denke alle diese Aktivitäten kannst du mit deinem Knie auch noch machen. Der einzige Unterschied ist, dass du die Übung eben bewusst und sauber machst und eine Achsenkorrektur vornehmen solltest von einem Physio. Sind sind die Grundlage für den Einstieg in Sprung- und Lauftraining, insbesondere die einbeinige Kniebeuge. Wie willst du laufen, wenn du nicht eine einbeinige Kniebeuge in 45° Hüftflexion halten kannst? Wie willst du springen und landen, vor allem sanft, wenn du dich keine Kniebeuge traust. Das eine baut auf das andere auf.
Keine dieser komplexen Ganzkörperbewegungen, kann ein Gerät imitieren, denn auch die sensomotorik spielt eine wesentlich Rolle. Patienten mit einer dynamischen X-Bein-Stellung, haben eine spätere Hüftabduktorenaktivität. Das muss in komplexen Systemen umgeschult werden. Wo wir bei Propriozeption sind: Das mangelnde sensomotorische Training könnte der Grund gewesen sein, warum dein VKB kaputt gerissen ist. In deinem Transplantat waren zu wenige Rezeptoren (deshalb auch die Instabilität), die der umliegenden Muskulatur signalisiert haben: Achtung, Spannung! Normalerweise hätten nämlich deine Hamstrings greifen müssen, wenn zu viel Spannung auf das Band kommt. Guck doch mal in meinen Artikel mit den Wackelbrettern. Da findest du mehr Infos.
Den Arzt kenne ich noch nicht. Aber Halle ist ja von Göttingen überschaubar entfernt 😉
Hallo Christina!
Ich bin gestern auf deinen Artikel gestoßen und kann mich wirklich sehr gut damit identifizieren und hat mich stark ermutigt.
Habe mir vor 6 Jahren zum ersten Mal beim Volleyballspielen mein vorderes Kreuzband gerissen. Hatte eine relativ gute Genesung meiner Meinung jetzt nach, da ich nach 5 einhalb Monaten wieder ins Training eingestiegen bin. Muss aber allerdings sagen, ich hab nicht ganz so viel Ahnung gehabt und habe mich einfach sicher gefühlt, wollte unbedingt wieder spielen und habe glaub ich doch ein relativ gutes Körpergefühl gehabt, War damals 16 Jahre. Hatte danach eigentlich überhaupt keine Probleme. Vor zwei Jahren hatte ich mir dann das gleiche Band nocheinmal eingerissen, war nach der Diagnose überglücklich, da ich eigentlich mit einem kompletten Riss wieder gerechnet hatte. So waren es nur 6 Wochen bis ich wieder spielen konnte. Danach habe ich das Training durchaus ernst genommen, habe immer geschaut dass ich vor allem Oberschenkelrückseite trainiere, da ich weiß, dass mein Quadrizeps grundsätzlich zu stark ist. Habe auch immer Stabi Übungen eingebaut in mein Training. Ich hatte das Gefühl noch nie so fit zu sein, hatte meine beste Saison im Volleyball hinter mir. Doch anscheinend hats nicht gereicht..
Seit Jänner 2016 bin ich in Nizza um ein Auslandssemester zu machen, habe mir hier sofort eine Volleyballmannschaft gesucht und zu meinem Glück nach 3 Wochen mir hier im Ausland zum zweiten Mal mein Kreuzband gerissen. Ich war am Boden zerstört und konnte mir beim besten Willen nicht erklären warum mir das passiere und noch dazu während meines Auslandsaufenthaltes. Mir war der Boden unter den Füßen weggezogen worden, ich wusste nicht mehr weiter. Zu meinem Glück studiere ich noch Sport und mir wurde gleichzeitig noch klar, dass ich keinen einzigen von mir geplanten Kurs weitermachen könnte – und man muss wissen, Sport ist mein Leben!
Naja nichts desto trotz wollte ich auf keinen Fall lange warten und habe hier in Frankreich Druck gemacht schnell ein MRT zu bekommen, zum Glück hat mein Trainer hier super Kontakte und mir nach 3 Tagen einen MRT Termin verschafft und mich zu einem Kniespezialisten gebracht. Eineinhalb Wochen später wurde ich demnach schon operiert. Ich habe oft hin und her überlegt ob ich nicht doch besser nach Österreich zurück sollte um mich dort behandeln zu lassen, doch mein Stolz lies das nicht zu, nachdem ich einen super Arzt gefunden hatte wollte ich mein Auslandssemester trotzdem noch durchziehen, ich habs nicht übers Herz gebracht aufzugeben und mein Semester hier zu beenden.. Die Sprachbarrieren sind trotzdem sehr oft eine Herausforderung gewesen, spreche leider noch kein gutes Französisch.
Jetzt ist meine OP zweieinhalb Wochen her. Ich hatte die erste Woche danach wirklich sehr mit mir zu kämpfen, dass ich nicht den ganzen Tag durchheulte, es zu akzeptieren fällt mir noch immer etwas schwer, aber ich weiß was ich will. Ich will im Sommer wieder am Sand stehen und ich weiß ich kann das schaffen. Ich hab es schon einmal geschafft und nach deinem Beitrag ist mir klar, ich muss noch mehr tun, denn ein dritter Kreuzbandriss kommt für mich nicht in Frage, habe allerdings deshalb doch mit dem einen oder anderen Angstgefühl noch zu kämpfen! Ich bin sehr ehrgeizig und Sport bzw Volleyball ist meine größte Leidenschaft und ich könnte mir nicht vorstellen mit 21 Jahren schon damit aufhören zu müssen.
Ich habe hier jeden Tag Physio, doch ich muss sagen, durch die Sprache fällt mir vieles hier schwieriger, denn eigentlich bin ich ein sehr kritischer Mensch und will genau wissen warum, was gemacht wird bei meinem Knie. Nicht weil ich jetzt unbedingt glaube, das sei ein Blödsinn, sondern weil ich es für mich wissen will und auch so viel wie möglich zu Hause machen will. So eine Physio wie du in deinem zweiten Beitrag beschreibst habe ich allerdings noch nie gehabt. Das wirft mir gerade schon die Frage auf, ob ich auch selbstständig in diese Richtung schon was machen sollte? Welche Übungen würdest du mir empfehlen nach 2 Wochen? Ich habe leider nicht allzu viele Mittel hier zur Verfügung in Frankreich.. Mit den Therapeuten hier darüber zu reden stell ich mir nämlich etwas schwierig aufgrund der Sprache vor.
Du hast auch immer gesagt, man sollte viel lesen. Welche Bücher würdest du denn empfehlen? Würde mich sehr gerne mit dem Thema auseinandersetzen, dass alles so schnell und so gut wie möglich verläuft.
Welche Frage ich mir trotz allem doch noch stelle ist, bist du wirklich der festen Überzeugung, dass man durch spezifisches Training einen Kreuzbandriss umgehen kann? Ich will das unbedingt, ich hab ja eigentlich Glück, dass das nicht schon meine dritte OP war. Aber trotzdem frage ich mich, was in meinen Knien falsch läuft, dass ständig mein Kreuzband das Problem ist.
Ich habe auch sehr schmunzeln müssen als du geschrieben hast man kann mit Krücken trotzdem ins Studio gehn. Gehe nämlich seit eineinhalb Wochen wieder mit Krücken in unseren Fitnessraum den wir hier im Studentenheim haben. Mache zwar nur Oberkörper und Bauchtraining, aber so habe ich wenigstens das Gefühl ich mache etwas für meinen Körper und sitze nicht nur herum.
Tut mir leid für den langen Text, aber war wirklich sehr begeistert von den Beiträgen und habe zum ersten Mal einen Kommentar auf einer Internetseite hinterlassen 😉
Ganz liebe Grüße,
Carina
Hallo Carina,
Mensch, dann hast du ja auch schon einiges durch 😉
Ich könnte dir hier nun lange Romane schreiben. Leider bin ich die Tage echt platt, da ich nun neu in einem Praktikum bin und es ist mir unmöglich alles ausführlich zu beantworten. Guck doch auch mal bitte in die anderen Kommentare rein. Da habe ich auch schon eine ganze Reihe Tipps und Hinweise gegeben. Ich meine auch zur frühen post-operativen Phase.
Doch die wichtigste Frage: Bin ich wirklich der Überzeugung, dass VKB Rupturen verhinderbar sind. JAAA! Alles, was ich auf dieser Seite schreibe, glaube und LEBE ich auch. Die Trainingstipps, die ich gebe, führe ich jede Woche selbst im Fitnessstudio aus. Ich lehre was ich tue, ich tue was ich lehre 😉 Nur eben eine ganze Stufe extremer als meine Schützlinge. Häufig verbleiben wir beim Grundprogramm. Wie richtige Ausfallschritte. Ich mache die dann mit Pezzibällen, Wackelbrettern und Gewicht in einem^^. Das Problem nun bei dir? Spontan ist das immer schwer zu sagen, vor allem ohne Bild. Ich schätze es liegt wie bei den meisten eine Hüftabduktorenschwäche und eine Senkfuß vor. Das Problem am Training ist eben folgendes: Du kannst so viel trainieren wie du willst, wenn du nich die eigentliche Schwachstelle triggerst, dann kann es trotzdem schief gehen. Du bist nur so stark wie das schwächste Körperglied. Du kannst eine ganze Fülle von Übungen nur mit Therraband und Pezzibällen machen. Plus dem eigenen Körpergewicht. Brücke, Ausfallschritte, step-ups, Oberkörper/Stabi am Pezziball etc. pp
Bzgl. der Angst ist doch absolut verständlich. Die stehst ja nun auch erst am Anfang deiner zweiten Reha. Wenn du nicht so weit weg wärst, würde ich dich am liebsten bald selbst unter die Fittiche nehmen, um dich 2-3 Stunden einzuweisen. Dann würdest du vieles besser verstehen und auch weniger Angst haben. Außerdem steigt die sicherheit im Knie. Im Mai machen wir wohl einen workshop in Zusammenhang mit meiner Studie in Göttingen. Da kannste gerne kommen, falls dein Auslandssemester vorbei ist?
Wenn du wirklich gerne mehr zu der Reha wissen willst, kontaktiere mich bitte unter meiner E-Mail Adresse und wir können uns mal telefonisch am Wochenende in Verbindung setzen. Es werden aber noch Artikel dazu erscheinen! Ich bin leider nur etwas mit universitären Sachen momentan gefangen.
Beste Grüße und viel Erfolg!,
Christina
Hallo Christina,
Danke für die Rückmeldung, hab mich grad wirklich sehr gefreut von dir zu lesen! 🙂
Kann ich voll verstehen, dass du viel zu tun hast und nicht Romane schreiben kannst, finds schon wahnsinnig super, dass du auf jeden Kommentar immer und doch so ausführlich zurück schreibst, obwohl du ja niemanden kennst, merkt man, dass dir wirklich daran liegt, so viel Tipps und Mut wie möglich zu vermitteln 🙂 Hab mir auch schon ziemlich alles von dir durchgelesen mittlerweile glaube ich und habe mir jetzt auch das Reha und Aufbautraining von Katrin Glunk angeschaut. Ich studiere nur mehr mein Knie momentan 😀
Okay, mir ist jetzt nach meinem zweiten Kreuzbandriss auch klar, dass ab jetzt noch mehr Arbeit auf mich wartet, aber das ist eigentlich nicht unbedingt etwas was mich stört. Ich trainiere so gerne und geh so gern an meine Grenzen, dass ich das dann auch wieder als Herausforderung sehe, ich will nur absolut nicht noch einmal so eine Verletzung aber unbedingt wieder jeden Sport machen können.
Und ich würde am liebsten auch einmal selber zu dir ins Training kommen, würde mich unglaublich interessieren wie das bei dir ausschaut.
Ja mit der Hüftabduktorenschwäche und dem Senkfuß hast du womöglich recht. Hab mir damals schon mal Einlagen geholt, ausschließlich für den Sport, weil ich mal so Probleme mit der Beinhaut hatte und das auch auf das zurückzuführen war.
Mein Auslandssemester dauert leider bis Ende Juni. Aber falls du wirklich per E-Mail oder Telefon Lust hast mit mir in Kontakt zu sein würde ich mich natürlich sehr freuen, habe aber leider keine Mail Adresse von dir gefunden. Aber ich versteh, dass du viel zu tun hast, also melde dich wenn du Zeit hast. Freue mich von dir zu hören,
Liebe Grüße,
Carina
Hallo liebe Carina,
natürlich meine ich das so, wie ich das schreibe. Unsere E-Mail findest du unter Kontakt und dort das Formular ausfüllen. Damit schreibst du an die E-Mail unserer Page. 😉 Dann gebe ich dir die Handynummer durch und wir finden was die Tage. Über Skype kann man ja auch einiges zeigen und machen.
Ich probiere wirklich mein Bestes das Wichtigste stehts mitzuteilen. Schön, dass man das merkt 🙂 Leider ist häufig aber auch ein persönlicher Kontakt notwendig, um vernünftig einweisen zu können, sodass ich leider nicht jedem nur durch das Lesen der Tipps endgültig helfen kann. Ich hoffe aber, dass zumindest eine Besserung durch die Tipps kommt.
Katrin Glunk hat sich, wie bereits in einem anderen Kommentar erwähnt, auch sehr der Reha gewidmet. Ich habe ihr Buch noch nicht gelesen, aber einige Videos gesehen. Ich persönlich achte bei einigen Dingen eben noch expliziter auf die Ausführung, aber im Grundsatz sah das alles immer gut aus. Falsch kannst du damit sicherlich nichts machen. 😉 Ich gehe sicherlich noch aggressiver und anders ran an die Reha als sie, da ich hauptsächlich auf den Sportler abziele und ich den ganzen Körper und Athleten stehts betrachte. Denn im Sport ist eine verminderte Mobi der Schulter durchaus ein Killer für dein Kreuzband :O ! Warum?
Eine verminderte Rom, führt zu einer Kompenation ins Hohlkreuz und die ins X-Bein. Ein schlechter Schultergürtel bewirkt erhöhte Rumpfschwankung und gefährdet ebenfalls dein Knie. Mein Trainingsstil geht deshalb stark Richtung Micheal Boyle und Calesthenics, die stehts den ganzen Körper einziehen.
Es soll aber nicht schaden sich Informationen von verschiedenen Leuten einzuholen. Im Endeffekt entstand mein Repertoir auch aus einer gewissen Anzahl an Physiotherapeuten und Anregungen von Trainern sowie eigener Kreation.
Toll, dass du so motiviert bist. Das ist das Wichtigste! Weiter so!
“Rolle dich nicht den ganzen Tag wie eine gelangweilte Seekuh auf der Couch umher” während ich diesen Satz gerade gelesen habe, lag ich bequem eingekuschelt im Schlafanzug (11 Uhr morgens :D) auf der Couch. Tja ich bin wohl definitiv die größte Seekuh von allen. Ich bin vor 2 Wochen ein neues Kreuzband erhalten. Ich gehe schön fleißig 2x die Woche zur Physio und “übe” auch daheim immer mal wieder mein Bein zu beugen. Warum ich nicht mehr mache? Weil jeder in meinem Umfeld mir versucht einzureden, dass ich mich schonen soll. Dass ich ja noch genug Zeit hätte. Aber dein Artikel hat mir gezeigt, dass ich mehr auf mich selber hören soll. Ich habe gestern das “OK” bekommen, mein Knie wieder voll zu belasten und werde ab heute anfangen richtig an meinem Knie zu arbeiten. Krücken ganz weg lassen ist gefühlsmäßig zwar noch nicht drin, aber du hast ja selbst gesagt: auch mit Krücken kann man ins Fitnessstudio gehen.
Danke für deine tollen Berichte über das Thema Kreuzband, es gibt leider viel zu wenig gute davon!
Hallo Bianca,
entschuldige meine späte Antwort. Wir stecken gerade mitten in den Messungen für die Bachelorarbeit und ich muss gerade noch ein paar Artikel für eine andere webpage zusammenschreiben. Deswegen bleibt unsere Page leider gerade etwas auf der Strecke, aber schön, dass ich dich motivieren konnte! Dafür sind die Artikel ja geschrieben worden 🙂
Fange mit Gewichtsverlagerungen, kleinen Kniebeugen, kleinen step ups auf der Treppen stufe an. Die clam shell und isolierte Übungen für die Hamstrings sind auch sehr gut. Standardübungen wie die Brücke und Unterarmstütz kannst du auch schon wieder machen. Beim Gehen auf einen gleichmäßigen Gang achten und dann eben Tag für Tag einen Schritt nach vorne! Danke für dein Lob!
kriegerischen Gruß,
Christina
Hallo Christina,
ich bin gerade dabei deine Artikel zu lesen und dass, was ich bisher gelesen habe baut mich sehr auf =)
Ich bin auch in der Situation, dass ich mir nun das zweite Mal einen Kreuzbandriss zugezogen habe. :/ Das erste Mal habe ich mir das linke vordere Kreuzband im September 2011 bei einem Handballspiel gerissen. Ich bin dabei nur ganz einfach zum Konter losgelaufen und habe mich umgedreht und dann war es da, ein komisches Gefühl, wie ein wegknicken im Knie. Nach ein paar Tagen dann die niederschmetternde Diagnose Kreuzbandriss. Damals passierte das ganze 10 Tage vor meinem Studienbeginn und da ich in der Phase des Studiums viel verpasst hätte, wartete ich ein halbes Jahr mit der OP. Das verlief damals alles sehr gut und ich habe keine Probleme mehr mit dem Knie und auch wenn es mir schwergefallen ist, habe ich insgesamt 2 Jahre auf Sport wie Handball verzichtet.
Nun habe aber auch ich mir zum 2. Mal ein Kreuzband gerissen, diesmal das vordere im rechten Knie. Wann genau und wobei kann ich gar nicht sagen. Einmal bin ich mit einem vollbepackten Fahrrad aus einem Zug ausgestiegen und dabei habe ich mir doof das Knie verdreht und danach manchmal ein leicht unsicheres Gefühl beim Laufen oder Handball gehabt. Daher bin ich zum Arzt gegangen, da es ziemlich nervig war. Nach einiger Zeit hat sich dann herausgestellt. Dass es wieder ein Kreuzbandriss ist. Da ich diesmal kurz vor der letzten Prüfungsphase meines Studiums die Diagnose erhalten habe, warte ich wieder etwas mit der OP ab.
Nun ist es aber so weit, ich werde übermorgen an meinem rechten Knie operiert und bin sehr gespannt, aufgeregt,… ist total schwer zu beschreiben,….
Dankeschön für deine tollen Artikel und ich werde in nächster Zeit viel Zeit zum Lesen haben und auch immer mal wieder hier vorbei schauen.
Liebe Grüße
Line
Hallo Line!
Das ist wirklich erstaunlich zu hören, dass es beim Aussteigen aus dem Zug passiert sein soll, aber das gibt es leider immer mal wieder. Meistens lag dann schon vorher ein Anriss vor und dann ist es bei einer falschen Bewegung eben durch. Lies dich erst mal in Ruhe durch alles durch und bei genaueren Fragen, kannst du mich auch persönlich kontaktieren. Ich hoffe die Operation verlief gut und du bist schon wieder aus dem Krankenhaus draußen? Lieben Gruß!
Hallo Christina,
die Operation verlief gut. Ich wurde dieses Mal ambulant operiert und obwohl ich mir das zuerst etwas schwer mir vorstellen konnte noch am selben Tag wieder zu Hause zu sein, fühle ich mich jetzt 12 Tage nach der OP besser betreut als bei meiner stationären OP. Die Praxis ist auf Gelenkchirurgie spezialisiert und ich habe mich vom Operateur und dem gesamten Team sehr gut betreut gefühlt. =)
Letzte Woche hatte ich einen 2. Kontrolltermin und da habe ich auch gesagt bekommen, dass mein Knie super aussieht für diesen großen Eingriff. Meine betreuende Physiotherapeutin hat auch gesagt, dass sie selten nach so kurzer Zeit nach der OP so ein gutes Knie sieht. Man konnte schon da das „Tal“ wieder gut vor der Kniescheibe erkennen und außen kaum noch geschwollen, nur noch ein Erguss im Knie. Ich war auch recht motiviert, auch dank der Artikel hier, und habe 10mal am Tag meine Übungen gemacht. 😉 Morgen sollen die Fäden gezogen werden, bis dahin trage ich eine Extensionsschiene und soll auch noch das Beugen des Knies unterlassen.
Mittlerweile habe ich schon recht viel zum Thema gelesen und ich merke, dass es so einige unterschiedliche Meinungen gibt, was wann gemacht werden kann. Bin daher etwas unsicher, was genau ich jetzt machen kann und besonders weiß ich nicht genau, was ich auf jeden Fall unterlassen sollte. Falls sich meine Fragen noch konkretisieren schreibe ich dich gerne persönlich an =)
Liebe Grüße
Line
Hallo Line,
Danke deiner Nachricht. Freut mich, dass es soweit alles gut verlaufen ist. Dann mal brav und mutig weiter so! Also, das Kreuzband wird in Extension deutlich mehr belastet als in Flexion und deshalb wirklich in die Flexion reinbewegen. Das ist ganz wichtig für die Verhinderung der Arthrofibrose, außer in deinem OP-Bericht steht, dass sie irgednetwas am Knorpel machen mussten ggbfls. Selbbst nach Men9iskusnaht kann und sollte man das Knie passiv durchbewegen, aber noch ohne Last. Streckung ist super wichtig, aber wenn du zu lange die Beugung vernachlässigst, kann auch die problematisch werden. Da stimme ich deinem Rehaplan also gar nicht zu nach bisheriger Datenlage! Check das noch mal ab! Wann solltest du mit Beugen anfangen? Bis 90° Flexion ist die Belastung des VKBS nämlich geringer als bei einer 0° Stellung. Eine Hyperextension solltest du anfangs jedoch noch etwas vermeiden 😉 Die ist wirklich sehr belastend!
Gut, dass du fleißig so viel liest! Wir können ja auch (noch) nicht allen Content stemmen 😉 Besten Gruß!
Hallo Christina,
vielen Dank für deine Wort. Das Schreiben mit jemanden, der so ein großes Fachwissen über dieses Thema besitzt, wie du ist immer noch aufschlussreicher, als nur das reine Lesen.
Ich hatte in den ersten Wochen schon 4 Kontrolltermine in der Praxis und die meinten, dass alles soweit echt gut aussieht. Am Knorpel wurde nichts gemacht. Die Kreuzbandplastik mit Semitendinosussehne und vom Außenmeniskus wurde etwas entfernt.
Aus meiner ersten Kreuzband OP kannte ich es auch so, dass gleich das Knie viel bewegt wurde, damals mit Motorschiene. Seit der dritten Woche in der Physiotherapie kann ich beim Üben ohne Schiene das Knie und das klappt soweit auch schon (heute wurde bei der Physiotherapie gemessen und war bei 110°) und nun habe ich auch angefangen das Bettfahrrad zu nutzen, was echt ein super Tipp ist. =)
und meine Schiene ist jetzt auf 0° Extension und 90° Flextion eingestellt. Aber ich merke langsam, dass ich bei neuen Übungen ämgstlich werde und ständig überlege, ob ich die Übungen jetzt schon machen kann ^^
Laut Plan kann ich jetzt in der 5. Woche mit Wackelbrett , Koordinationsübungen und so anfangen, aber irgendwie fällt mir das gerade schwer und ich bleibe noch stark bei meinen gewohnten Übungen.
Man sieht auch schon, wie die Muskeln im Oberschenkel und in der Wade im Vergleich zum gesunden Bein abgenommen haben, das ist echt erstaunlich, das so zu sehen.
Vielen lieben Dabnk für deine informativen Antworten bisher. =)
Line
Hallo Christina,
ich habe mir vor 2 Monaten das Kreuzband wie so oft beim Fußballspielen gerissen (zum Glück ohne gegnerische Einwirkung und fast ohne Schmerzen. Die OP lief optimal (im Sankt Vincentius Krankenhaus Karlsruhe), hatte nach der OP 2 Tage leichte Schmerzen, danach waren diese komplett weg. Ich konnte nach 4 Wochen schon wieder Komplett ohne Krücken laufen (zum Glück), und mein Bein nach 6 wochen komplett Beugen ohne Schmerzen. Inzwischen kann ich auch schon wieder kurze strecken Rennen, was ich aber versuche zu vermeiden (zum größten Teil weil ich mir unsicher bin ob das meinem Knie gut tut )Ich habe jedoch das Problem, dass ich zurzeit im Auslandssemster bin und hier nur 1 Mal die Woche Physio habe. (Reha hatte ich zum Beispiel garkeine). In der Physiotherapie machen wir Übungen um die Sensometorik ( Hoffe das heißt so) zu stärken, und Squads für die Oberschenkelmuskulatur, mehr wird nicht gemacht. Reicht das aus? Ich bin mit meiner Unwissentheit unzufrieden und auch irgenwie überfordert :(. Deinen Artikel fand ich aufjedefall schon sehe Hilfreich, da er mir zeigt, dass das Training nicht ganz falsch ist 🙂 Ab der wievielten Woche hast du mit dem Sprungtraining angefangen? oder würdest du empfehlen damit anzufangen? Ich habe jetzt Angefangen ins Fittneststudio zu gehen um meine Muskulatur wieder Aufzubauen. Hast du ein rezept gegen Faulheit? 😀
Vielen Dank für die tollen Artikel 😉
Philipp
Hallo Phillip,
schön von dir zu lesen und ja. Fußball ist ein Kreuzbandunfreundlicher Sport auf Grund der speziellen Belastung des Beins und der ungleichen Ausbildung von Muskulatur. Viele haben starke Dysbalancen im Hüftbereich. Bzgl. der Übungen sind squats eine wichtige Grundübung, aber viel wichtiger sind noch einbeinige Geschichten. Lies dich doch mal durch die ganzen Kommentaren unter meinen anderen Erfhrungsberichten. Da gebe ich haufenweise Tipps und Tricks und Übungen, was man so machen kann. Ganz falsch ist das Training sicherlich nicht, aber vom Niveau ehr ausreichend bis befriedigend. Da wirklich noch grundlegende Elemente wie single leg dead lifte und step downs fehlen. Wenn du mal eine Einwiesung brauchst, helfe ich dir über skype gerne.
sportlichen Gruß und viel Erfolg!!!
Christina
und bzgl der Faulheit 😉 Du musst immer din Ziel vor Augen sehen und dir klar machen, dass du es dir nun neu verdienen musst. Ich hatte nie ein Motivationsproblem. Mich musste man aus dem gym zurück halten. Ich war einfach viel zu eehrgeizig, um nun nicht weiter zu trainieren und an mir zu arbeiten. Du musst das Training als Eintrittskarte in ein langes verletzungsfreies Spielleben sehen. Und ein dritter Kreuzbandriss kam für mich nicht in Frage 😉
Hallo, habe mit großen Interesse den Text verfolgt. Naja, bei mir entwickelte sich alles irgendwie anders als bei Ihnen, Mein Unfall ereignete sich mit einen Fahrzeug beim Zustellen. Allerdings hieß es erstmal, dass ich nur Prellungen hätte. Konnte aber trotzdem nicht mehr laufen, als der Unfall passierte. Beim Versuch wackelte das Bein hin und her. Ich wurde also im Krankenhaus gebracht.
2 Wochen später früh am Morgen kurz vor 6 Uhr oder so lag ich im Bett und las etwas im Internet, als ich versehentlich den Bein etwas einzog. Mit einen lauten Knall und Horror-Schmerzen, als hätte man mir mein Bein durchtrennt, fing ich anzuschreien. Meine Mutter war in der Nähe, wollte an meinen Bein ziehen, weil es so eingezogen war, aber ich verbiet es. Sie rufte also den Krankenwagen und ich plagte mich weiterhin mit den Schmerzen. Bevor der Krankenwagen da war, gingen die Schmerzen aber vorbei und ich konnte mein Bein – habe viel Vorsicht walten lassen, weil ich vermutete, dass drin etwas gebrochen wäre – wieder bewegen und ausstrecken. Die Sanitäter verkauften mich auch noch für blöd, weil ich sie ruf (angeblich wäre ja nach deren Auffassung nichts passiert, außer vielleicht ein harmlosen Krampf).
Das machte mich innerlich wütend. Trotzdem nahmen die mich im Krankenhaus mit. Die Ärzte schienen dort auch nicht richtig zuzuhören, was mich noch rasender machte. Sie untersuchten nur, ob ich vielleicht Thrombose hätte.
Nachdem ich das alles erlebt habe, hätte ich irgendwie Angst vor Krankengymnastik, weil sie mein Bein über 90 Grad beugen wollte und ich Angst hatte, dass das unbekannte wieder passiert und wer weiß, was ich alles gebrochen habe, Daher habe ich, ich weiß das ist nicht richtig, öfters krank gemacht. Solche Angst hatte ich.
So ca. 2 Wochen später oder so fragte sich der Oberarzt wieso ich immer noch Schmerzen habe und so (endlich checkt er das). Es wurde MRT gemacht, mir aber kein Ergebnis mitgeteilt. Nächstes mal wurde mir dann gesagt, ich solle doch nicht belasten das Bein und ob ich den nicht wüsste, was ich habe (wie soll ich das denn wissen?). Dann stand fest, ich habe einen Kreuzbandriss.
Naja nach Problematiken das Bein wieder richtig strecken und beugen zu können und einen verschlechterten Allgemeinzustand, würde ich nach mehrere vergangene Monate operiert. Man stellte da auch noch weitere Schäden fest, wie den Meniskus, einen Knorpelschaden 3. Grades und Hoffa. Ob man mir die vorher verschwiegen hat? Keine Ahnung!
So ca. 10 Tage nach der OP – Man hätte mir vorher nicht gesagt, dass ich beugen üben sollte, sondern nur das ich mich ausruhen sollte (ich tat also praktisch nichts) – sagte mir plötzlich der Oberarzt, dass ich zeigen solle, wie gut die Beugung und Streckung ginge (und ich bin angeblich auch noch Schuld an das ganze).
So ca. 14 Tage nach der OP: Der Arzt kam wutentbrannt herein im Zimmer und ich hatte gerade Kopfkino, als würde er mich gleich zusammenschlagen wollen. Irgendwie hatte ich da Vorahnung, dass da was auf mich zukommt. Er wollte mein operiertes Bein ganz hastig packen und mir mit voller Wucht und Gewalt einziehen. Irgendwie war es schon eine automatisierter Reflex als ich mein Bein schnell gegen ihn stieß und versteifen lies und schrie: “neiinnnn, neiinnn”.
Dann versuchte er zwar nur noch dagegen zudrücken, aber kam nicht weiter, so versteift hatte ich mein Bein aus Angst. Ich hatte genau 4 Monate nach der OP Schmerzen, habe erst nach der 5. Woche vollbelastet, weil der Arzt mir verschwieg, wann ich vollbelastet dürfte. Über 90 Grad Beugung schaffte ich nicht mal 8 Monate nach der OP und zur vollständigen Streckung fehlen auch noch 10 Grad.
Momentan wird vermutet, dass ich Athrofibrose habe und noch irgendetwas anderes. Wenn ich die Narkosemobilisierung hinter mir bekomme, kann ich vielleicht auch wieder Radfahren. Das macht mir Mut, endlich wieder normal leben zu können nach insgesamt 8,5 Monate nach der OP.
Guten Tag nochmal Frau Frese,
Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch einige Fehler im vorherigen Text machte, als ich über meinen Kreuzbandriss erzählte. Ich nehme an, dass mein Smartphone an der Sache schuld ist (ich meine damit bei den Wörtern und dessen Tippfehler). Ich bewundere auf jedenfall Ihre Einstellung und Ihren Engagement alles wieder in Ordnung zubringen,
Kann von mir aus nicht sagen, dass ich nicht ehrgeizig gewesen wäre, vor allem nach der OP, aber es hat alles nichts gebracht bei mir und obwohl ich intensiv Beugung und Streckung übte, habe ich bereits bei den ersten 8 Wochen gemerkt, dass ich ein anderer Patient war und das trotz intensiver Übung, vor allem daheim, irgendwie keine Erfolge verzeichnen konnte.
Natürlich kam nach mehreren Monaten irgendwann die Einstellung, es sei alles für die Katz. Eine Knieschädigung rechts habe ich inzwischen übrigens auch, hoffe aber das diese mich nicht am Fahrrad fahren hindert und freue mich, wenn die Narkose-Mobilisation endlich erfolgt. Der Arzt sagte zu mir selber, dass es doch nicht so weiter gehen kann – schließlich bin ich doch noch so jung.
Jetzt habe ich wenigstens wieder neue Hoffnungen. Neues Hobby wäre natürlich das Liegerad fahren für mich gewesen, wenn das Zweirad sowieso nicht mehr klappt. Ein Zukunft ohne Fahrrad war und wäre für mich unvorstellbar. Inzwischen bin ich aber der guten Hoffnung wirklich wieder Radfahren zu können.
Ich hoffe auch, dass wenn ich mal alt werde und künstliche Kniegelenke habe, wieder problemlos Radfahren zu können. Es gibt Ältere die haben keine Probleme, aber auch welche die massive Probleme haben.
Hallo liebe Sandra,
nun endlich habe ich ein paar Tage im Urlaub Zeit und kann deine Zeilen in Ruhe lesen und beantworten. Deine Geschichte hört sich gar nicht berauschend an und da scheint vieles schlecht gelaufen zu sein. Es ist immer schwierig von außen zu urteilen, aber Arthrofibrose entsteht häufig wenn zu wenig gebeugt und gestreckt wird. Bewegung ist da ganz wichitg und die beste Vorbeugung. So schnell reißt ein Kreuzband auch wirklich nicht! Kommt natürlich auch noch auf die Verankerung an, aber auch die halten so einiges aus. Was genau ist denn nun aber deine Frage an mich? Bei so einem Extremfall ist es schwierig Übungen mit auf den Weg zu geben ohne dich gesehen zu haben. Ansonsten findest du ihr in vielen Beiträgen viele Tipps und Tricks, was du in einer Reha beachten solltest. Klick dich dazu vor allem auch die vielen Kommentare. Vieles Wissen is auch dort versteckt 😉
Streckung und Beugung kann man sich auch wieder erarbeiten. Aber es dauert sehr lange und dann wirklich 5-8 mal 5-10 min am Tag!
Lieben Gruß und viel Erfolg!
Christina
Ein super interessanter Artikel! Ich habe selbst zwei Kreuzbandrisse am gleichen Bein hinter mir. Das ganze ist beim Rock’n’Roll tanzen passiert (viel Akrobatik). Nachdem das erste operiert wurde, dachte ich ehrlich gesagt, dass das nicht mehr so schnell reißen kann, aber nicht mal ein Jahr später ist es wieder gerissen. Meiner Erfahrung nach würde ich auf jeden Fall empfehlen so viel Physiotherapie wie möglich zu machen und auch zu Hause das Bein mit Übungen aufzutrainieren. Das führt zu einer besseren Stabilität. Außerdem habe ich zu früh wieder mit Leistungstraining angefangen. Also lieber etwas geduliger sein. Viele Grüße
Hallo Yvonne,
Freut mich zu hören, dass dir die Artikel helfen. Ja. Sehr viele müssen leider durch zwei Operationen und diese brutale Erfahrung. Gerade junge Leute unter 20. Ich selber habe mal 2 Jahre Rock’n’Roll gemacht und weiß also ein bisschen, was das bedeutet und die Hebefiguren sind teils wirklich anspruchsvoll. Ich bin selber nie so weit gekommen, mache aber ab und zu auch noch etwas Akrobatik im Hochschulsport. Das eigene Engagement ist ganz wichtig. Für richtige Sportler empfhielt sich entweder zu Hause mit Gewichten. In der Regel bietet sich dann aber auch ein Fitnessstudio an. Da hat man mehr Auswahl und ich persönlich brauche den Fasadenwechsel von daheim 😉
Besten Gruß und gute Genesung!
Christina
Liebe Christina,
Ich habe gerade deinen Artikel gelesen und du sprichst mir so aus der Seele. Zu 100 % entspricht es meinen inneren Fragen, meiner Einstellung und mentalen Situation.
2009 erste VKB + Meniskusnaht + Innenband, vor 8 Monaten Meniskuskorbhenkelriss uns vor einer Woche stellte sich heraus, dass seit vermutlich über 1 Jahr das VKB erneut gerissen ist und der Meniskus auch. Ich möchte alles gebe und stimme dem Notprogramm der PK zu. Hier muss man selbst anpacken. Ich danke dir, dass du viele Leute daran teilhaben lässt und somit bestimmt schon ganz oft das Gefühl geben konntest, dass man mit der Diagnose nicht alleine ist.
Danke danke, dass du mir so aufs dem Herzen sprichst. Ich hoffe; es ist bei dir alles spitzenmäßig verheilt, der Artikel ist ja schon über ein halbes Jahrzehnt her. Mein Weg beginnt nun und ich werde alles tun!
Liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
Herzlichen Dank dieser lieben Worte! Tatsächlich haben mich über die Jahre viele viele Nachrichten erreicht und es ist schön, dass der Blog soo vielen Menschen weiterhilft. Ich selber bekomme es von vielen Lesern ja gar nicht mit, aber der ein oder andere schreibt dann mal doch :). Viel Erfolg bei dieser Herausforderung und bei Fragen einfach melden.
LG,
Christina
Liebe Frau Frese,
ich heiße Leonie und bin 17 Jahre alt.
Heute bin ich auf ihren Artikel gestoßen und bewundere das Durchhaltevermögen von allen, die schon zwei Kreuzbandplastiken hinter sich haben. Außerdem finde ich ihre Worte sehr motivierend und aufbauend und möchte ihnen dafür danken.
Ich habe mir selbst im November 2016 das vordere Kreuzband im Volleyballtraining, bei einer unglücklichen Landung, nach einem Sprung, gerissen und musste erstmal einige Zeit im Dunkel tappen. Der Kreuzbandriss wurde also zuerst nicht erkannt.
Man sagte mir, die Bänder seien nur gedehnt, ich sollte abwarten, kühlen…
Es hieß, dann wird das schon wieder und ein MRT wurde für unnötig empfunden.
Allerdings war mein Knie dann sehr instabil und ich bin sogar bei den normalsten Bewegungen damit weggeknickt.
Irgendwann hat mir die Ungewissheit gereicht und mein Trainer hat mir einen Spezialisten auf diesem Gebiet empfohlen…
Nun ja, schlussendlich wurde ich vor ca. 15 Wochen operiert. Zusätzlich zur Kreuzbandruptur war mein Meniskus 2 Mal gerissen und der Knorpel war auch beschädigt. Das wurde alles wieder zusammengeflickt und ich war die letzen Wochen froh, das “Schlimmste” hinter mir zu haben.
Naja das dachte ich zumindest…
Bis ich dann nochmal zu einem Kontrolltermin bei Arzt war.
Dieser machte den Schubladentest und stellte fest, dass es immernoch nicht so richtig gut sei. Da hatte ich noch die Hoffnung, dass das vielelicht noch besser wird, aber irgendwie hatte ich schon da das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Jetzt ist es wieder passiert, zwar nur leicht, aber bei einer ganz normalen Altagsbewegung ist mein Knie wieder weggeknickt. Und das, nachdem ich dachte, ich hab das schlimmste hinter mir und kann bald endlich wieder richtig durchstarten.
Nach einem weiteren Termin bei meinem Arzt ist klar, die Kreuzbandplastik ist sozusagen missglückt… Das kann mehrere Gründe haben, die jetzt erstmal genauer untersucht werden müssen. Auch das beste Transplantat kann mal versagen… Aber ich stelle mir jetzt die Frage, ob ich mir das Ganze nochmal antun sollte und warte den nächsten Termin ab.
Ganz liebe Grüße,
Leonie. 🙂
Mein Bruder wurde auch gerade wegen eines Kreuzbandrisses operiert. Er hat zwar bereits eine effektive Krankengymnastik verschrieben bekommen. Aber diese Tipps hier – vor allem auch fürs Fitnessstudio – helfen ihm sicher, mit seiner Ungeduld besser zurechtzukommen.
Hallo Christina, ich habe auch viele Bodenübungen gemacht, um meine Kreuzbänder zu heilen. Die Mini-Kniebeuger haben sehr geholfen. Natürlich ist es notwendig, die Physiotherapie neben dem Sport noch lange Zeit fortzusetzen.
Vielen Dank für einen interessanten Erfahrungsbericht. Nach meiner Kreuzbandoperation möchte ich schon wieder ins Fitnessstudio gehen. Gut zu wissen, mit welchen Übungen ich anfangen kann, um operiertes Bein wenig zu belasten.
Interessant, dass man nach dem Kreuzbandriss im Wasser so gut heilen kann. Ein Freund von mir hatte einen Kreuzbandriss und wird bald operiert. Ich werde ihm vorschlagen, dass wir gemeinsam schwimmen gehen können, sobald er die Fäden gezogen bekommen hat und die Wunde verheilt ist!
Wenn man es 2 mal gerissen hat kommt es drauf an wie groß die Bohrung im Knochen ist. Ist es zu groß kommt es wahrscheinlich zu einer bohrkanalauffüllung. Da nehmen sie dir ein Stück vom Becken Knochen raus, ist nicht schlimm da dieser wieder nachwächst. Oder fremde Knochen würde auch gehen . Hat zu Folge das dies 2 Operationen nach sich zieht weil der Becken Knochen wird flüssig gemacht und in die Bohrung beim kreuzband eingeführt, das muss aber erst 3 Monate trocken werden bevor man die kreubanplastik machen kann. Ich selber habe schon 4 mal das kreuzband gerissen und 3 mal den meniskus.