Ist das Gewinnen im Schach Glück oder verdient? Wird das Tor aus reinem Zufall geschossen? Und versenkt der Volleyball auf der gegnerischen Seite, weil es das Schicksal so wollte?
Wohl kaum.
Warum sollte es also bei Verletzungen anders sein? Haben wir uns diese vielleicht auch »verdient«? Klar, ein bisschen Glück oder Pech ist immer dabei. Doch am Ende zählt in Bezug auf Verletzungsfreiheit nur eins:
Eine Vision, eine Strategie und schließlich die erfolgreiche Umsetzung dieser – wie bei einem Schachspiel eben. Mit anderen Worten: Gezielte Verletzungsprävention. Leider stellen sich die Meisten die folgenden Fragen erst, wenn die Verletzung bereits eingetreten ist:
„Warum ist gerade mir das Kreuzband gerissen?“
„Hätte ich es verhindern können?“
„War es einfach nur Pech?“
Leider wird zu oft letzteres angenommen und dass der Unfall nicht verhinderbar gewesen wäre. Es ging ja immerhin alles so schnell?! Welcher Laie kennt sich denn auch in der Rehabilitations- und Trainingslehre so gut aus, dass er es hätte besser wissen können?
Die Folge? Nach der Rehabilitation erfolgt keine Veränderung in der Trainingsweise und der Weg für einen zweiten oder dritten Kreuzbandriss wird unbewusst gepflastert. Um deine Denkweise zu verändern, möchte ich dir im Folgenden fünf überzeugende Gründe nennen, warum die meisten Kreuzbandrisse kein alleiniger Zufall sind.
Fakt 1: Die meisten Kreuzbandrisse passieren ohne Gegnerkontakt
70-84% der Kreuzbandrisse sollen ohne Gegnerkontakt passieren. Manche Studien sprechen sogar von 90%! Spontane Richtungswechsel, Täuschungsmanöver sowie ungünstiges Landen und Drehen sind die Topkandidaten unter den Unfallmechanismen. In 80% der Fälle ist eine Kombination aus
- einer X-Bein-Stellung,
- einer Rotation der Tibia,
- einer reduzierten Knieflexion,
- einer kniedominanten Landung sowie
- einer erhöhten Rumpfschwankung und -neigung
die Ursache bei einem Riss des vorderen Kreuzbands. Videoanalysen haben es möglich gemacht, die Unfälle exakt zu analysieren und daraus Prädikatoren sowie Präventionsprogramme abzuleiten.1
Fakt 2: Die Patienten unterliegen einer hohen Re-Rupturquote
Auf dem AGA- Kongress 2013 hieß es, dass es eine inoffizielle Re-Rupturrate von 24% geben soll. Nur 60-70% sollen im Schnitt überhaupt wieder zu ihrem Sport zurückkehren können (manche davon auch auf ihr altes Leistungsniveau).
In einer Review-Studie von G. Myklebust ist gut erkennbar, dass die Wiedereinstiegsraten zwischen 22%-80% schwanken. Dies kommt wahrscheinlich durch unterschiedliche Studiendesigns, Sportarten und Nachbehandlungsschemata. Auch hier zeigt sich, dass es keine Garantie auf Erfolg gibt und legt die Vermutung nahe, dass man ein gewisses Maß an Arbeit investieren muss. Eine genaue tabellerische Auflistung der Ergebnisse findest du unter der Quellenangabe.2 Ich finde es erschreckend, wenn ich in Studien lese, dass fast die Hälfte aller Patienten in dem 6. postoperativen Monat noch nicht mal eine vernünftigen Ausfallschritt durchführen können. 3 Wenn man sein Bein bei einem so simplen Bewegungsablauf nicht in einer geraden Achse halten kann, wie soll es dann bei einem schnellen und impulsiven Bewegungsablauf funktionieren? Meine eigenen Erfahrungswerte in der einbeinigen Kniebeugen belaufen sich sogar auf erschreckende 90-95%. Zugegeben, dies sind extreme Zahlen. Doch ich möchte dich hier vor die klaren Fakten stellen, dass die meisten Sportler auch noch nach der Reha starke Defizite aufweisen und diese den Weg für eine zweite Ruptur ebnen!
Gehen wir mal davon aus, dass die Sportaussteiger höchstwahrscheinlich keine Risse mehr erleiden werden und verteilen nun die 24% Re-Rupturen auf die 60-70% der Wiedereinsteiger in den Sport… Dann landen wir bei erschreckenden Re-Rupturquoten von 30-40%! Denke doch nur mal an den Kreuzbandmarathon, den einige Spitzensportler – insbesondere Fußballer – durchlaufen!
Biomechanische Analysen führten zu einem zweiten Kreuzbandriss
Wusstest du, dass biomechanische Analysen der Landung und der Rumpfstabilität Prädikatoren für einen zweiten Kreuzbandriss nach der Rückkehr zum Sport sind? Paterno fand dies 2010 in einer Studie heraus.4 Alleine dies zeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung und eine grundlegende athletische Ausstattung für eine erfolgreiche Wiedereingliederung sind.
Hinzu kommt, dass häufig die Gegenseite betroffen ist (wie auch bei mir selbst). Es kann also in diesen Fällen nicht an dem Transplantat oder der Operation gelegen haben. Dies hat mich persönlich damals so ins Stutzen versetzt, dass ich meine kompletten Ansätze von Training und Rehabilitation über Bord geschmissen habe. Zum Glück, denn heute geht es mir viel besser. Und deutlich leistungsfähiger bin ich auch noch! 😉
Wie kann es also sein, dass bei dem Einen die Kreuzbänder so anfällig sind und bei dem Anderen nicht? Gibt es nicht vielleicht doch physiologische Gründe?…
Fakt 3: Es sind eindeutige Risikofaktoren beschrieben
… Ja, die gibt es! Und die Literatur ist voll davon. Es gibt dazu ganze Wälzer, doch leider weiß der normale Sportler nichts davon.
Zu den Risikofaktoren gehören:
- das Geschlecht und der Menstruationszyklus
- Fehlstellungen der Beine wie z. B. X-Beine
- Senk-, Spreiz- und Plattfüße
- verspannte und schwache Oberschenkelmuskeln
- Muskeldysbalancen, insbesondere an der Hüfte
- geringe Rumpfstabilität, welche häufig ein Hohlkreuz beinhaltet
- verringerte koordinative Fähigkeiten
- eine schlechte Propriozeption (Körperwahrnehmung), die häufig mit einer verlangsamten Reaktionsfähigkeit einhergeht
Wenn du dich schon etwas mit Physiotherapie beschäftigt hast, wirst du schnell merken, dass diese Faktoren sehr eng zusammen hängen. Eine geringe Rumpfstabilität sorgt häufig für eine Vorkippung des Beckens. Daraus resultieren Fehlstellungen der Beine (häufig X-Beine). Diese begünstigen wiederum Muskeldysbalancen, insbesondere zwischen den Ad- und Abduktoren, führen zu verspannten Oberschenkeln, einer geschwächten Muskulatur und funktionellen Veränderung am Sprunggelenk und des Fußgewölbes.
Der Körper ist ein System
Du musst dir stets vor Augen halten, dass dein Körper ein System ist und die Hüfte der Dreh- und Angelpunkt allen Geschehens ist. Deshalb ist es in der Rehabilitation von entscheidender Bedeutung, dass du an der Mobilität und funktionellen Stabilität deiner Hüfte arbeitest. Auch die Sprunggelenkskinematik hat einen entscheidenden Einfluss auf deine Kniepositionierung und das Kreuzbandrissrisiko. Die Ursache des Risses liegt nicht im Knie, sondern den umgebenden Strukturen.
Häufig kommt ein Risikofaktor eben nicht alleine, sondern zieht einen Rattenschwanz hinter sich her!
Fakt 4: Die passende Technik schützt vor weiteren Verletzungen
Techniktraining ist für die meisten sehr langweilig. Statt dessen setzen sie lieber auf Kraft. Doch wusstest du, dass dich die richtige Landetechnik signifikant vor weiteren Verletzungen schützen kann? Bzw. dass die falsche Landetechnik dein Verletzungsrisiko dramatisch steigert? Dabei ist es egal, wie viel Kilo du im Rack squatten kannst…
Valgusmomente und Kreuzbandrissrisiko
G. Myer fand in seiner Studie heraus, dass das Kreuzbandrissrisiko sich versiebzehnfacht, wenn die Valgusmomente einen Wert von 25,6 Nm übersteigen. Dies ist ein biomechanischer Wert, der angibt, wie stark dein Knie nach innen gedrückt wird. Er hängt von der Kraft und den Hebelverhältnissen ab. Für dich ist nicht entscheidend, was er genau bedeutet sondern, dass er hauptsächlich aus einer X-Bein-Stellungen und einer seitlichen Oberkörperneigung resultiert.5
Dies kann die Differenz zwischen 1 Jahr und 17 Jahren der Ausübung deiner Leidenschaft sein!
Verschiedene Studien belegen, dass ein Richtungswechsel oder eine Landung in X-Bein Stellung das Risiko eines Kreuzbandriss stark erhöhen. Es kommt zu unphysiologischen Kräfteverteilungen im Kniegelenk, welches häufig durch unsere Bänder kompensiert werden muss. Insbesondere der Zug auf das vordere Kreuzband, welches ein Rückwärtsgleiten des Femurs verhindert, wird enorm vergrößert. Irgendwann sind die Kapazitäten der Bänder erschöpft und dein vorderes Kreuzband reißt durch.6
Kniedominante Landungen (d. h. die Knie gehen über die Fußspitzen) sind ebenfalls kritisch für dein Kreuzband. Die erhöhte Aktivierung deines Quadriceps, zieht die Tibia nach vorne und verstärkt dadurch den Zug auf das vordere Kreuzband. Besonders kritisch sind Knieflexionswinkel zwischen 20° – 50°, da dort die Hebelwirkung der Patella am größten ist. Die Kombination eines starken Zugs auf das vordere Kreuzband plus eine gleichzeitige Innenrotation der Tibia soll auch beim „valgus collapse“ für einen Riss verantwortlich sein.
In der Wissenschaft wird zur Zeit ein Diskurs geführt, ob die X-Bein-Stellung selbst die Belastung des VKBs erhöht oder ob die Verlagerung der Kräfteverteilung vom medialen Gelenkteil auf den lateralen Teil eine Kaskade in Gang setzt, die dann das Kreuzband überlastet. Diese Punkte sollen in einem späteren Artikel zu Unfallmechanismen beleuchtet werden.
Wusstest du,
- dass eine hüftdominante Landung durch die vermehrte Aktivierung der Hamstrings (hintere Oberschenkelmuskulatur) und die verringerte Aktivierung des Quadrizeps den Zug auf das VKB deutlich verringert?
- dass du durch ein gezieltes Training, in dem du Sprünge, Wendemanöver und Drehungen übst, die gefährlichen Valgusmomente reduzieren kannst?
- dass ein Trainingsaufwand von 30-40 Minuten pro Woche bereits dein Unfallrisiko enorm senken kann?
Dies alles haben Studien bereits ergeben. Auf dieser Grundlage haben einige Forscher präventive Programme ins Leben gerufen, die ich an anderer Stelle bereits vorgestellt habe. Werf doch mal einen Blick in mein präventives Volleyballprogramm. Dort sind auch zahlreiche Studien zu Fußball, Handball und präventiven Ansätzen verlinkt.
Fakt 5: Präventionsprogramme senken die Unfallquote um fast 50%
Dieses Phänomen sollte dir nun schlagartig die Augen öffnen! Das war für mich der endgültige Beweis, dass …
- … wir etwas gegen unsere Verletzungen tun können und sollten
- … die Verletzungen alles andere als ein Zufall sind.
Andernfalls würden die Präventionsprogramme nicht eine so hohe Wirkung zeigen. Ein 20 minütiges Warm-up Präventionsprogramm in Norwegen hat es sogar in die BBC News geschafft! Schau doch mal rein! 🙂
Sie konnten die Unfallquoten der vorderen Kreuzbandrisse um über 50% senken! Sprunggelenks- und Knieverletzungen jeglicher Art konnten im Allgemeinen stark vermindert werden. Eine andere Studie von A. Caraffa kommt zu ähnlichen erstaunlichen Ergebnissen: Statt 1,15 Verletzungen pro Team gab es nur 0,15. Anstatt 70 KB-Verletzungen gab es nur noch 10!7
Wer kann da also noch an reinen Zufall glauben?
Um es besser zu machen als ich beim ersten Mal, schau doch mal auf unserem Instagram-Account vorbei. Da findest du viele Übungen mit Tipps und Tricks.
Fazit
Ein Kreuzbandriss ist in meinen Augen und nach derzeitigem Stand der Forschung kein Zufall. Die Ermittlung der Unfallmechanismen, die Identifizierung von Prädikatoren und Schwachstellen sowie die hohe Wirkung von präventiven Maßnahmen sprechen eine klare Sprache. Sehr spezialisierte Physiotherapeuten können dir dabei sehr helfen und dich gut durch die Reha leiten. Ein Sportphysiotherapeut, mit dem ich sehr eng zusammen arbeite und in den ich ein hohes Vertrauen setze, ist Steffen Schwarz aus Hohen Neuendorf bei Berlin.
Hier sind 5 Dinge, die du nach einem Kreuzbandriss also unbedingt einsehen und tun solltest:
- Der Kreuzbandriss hat häufig neben extrinsischen Faktoren (Boden,Wetter etc.) auch mehrere physiologische Ursachen und diese müssen unbedingt angegangen werden.
- Das Pech von einem Kreuzbandriss wird dir das Schicksal eines Zweiten nicht zwangsläufig ersparen, sondern eher begünstigen. Deshalb musst du mehr als jeder andere tun, um dein Knie zu schützen. Ich persönlich mache an vier Tagen Kräftigung, Sensomotorik und funktionelle Übungen. 2 Tage wird als das Mindestmaß empfohlen. Nach zwei Operationen an einem Knie raten die meisten Ärzte dringend von einer weiteren sportlichen Aktivität in Hochrisikosportarten ab, da die erfolgreiche Versorgung nach einer dritten OP deutlich geringer ist als nach den beiden Ersten. Dies hat mir zumindest mein damaliger Arzt so gesagt. Bei mir war es ja damals glücklicherweise die Gegenseite! Deshalb nimm die Reha nach dem ersten Riss verdammt ernst.
- Du musst deine Prädikatoren mit deinem Physiotherapeuten ermitteln und gezielt eliminieren. Wende dich insbesondere an sportliche Physiotherapeuten, die viel Erfahrung mit Sportlern haben. Die haben ein trainierteres Auge und wagen sich mehr als Therapeuten, die hauptsächlich mit älteren Patienten arbeiten. Alleine die Lage der Praxis (z. B. in Seniorengegend) geben meistens einen guten Aufschluss wie die Patientenverteilung ist.
- Du musst mit einem geschulten Trainer und speziellen Übungen deine Technik trainieren. D.h. nach der Physiotherapie brauchst du einen Trainer (entweder dein Mannschaftstrainer oder Personal Trainer), der mit dir Sprung-, Wende- und Drehtechniken übt sowie gezieltes funktionelles Training macht, um deine Schwachstellen weiter zu eliminieren und deine Performance zu steigern.
- Du solltest regelmäßig alleine – oder noch besser: mit deiner Mannschaft zusammen – Präventionsprogramme in das Training aufnehmen. Ein Präventionsprogramm sollte Aufgaben aus dem Bereich der Koordination, Becken-Bein-Achsen-Stabilität, Rumpfstabilität, Reaktivität und Technik enthalten. Diese kann man einfach in einem Warm-up integrieren oder als einzelne Übungen durchführen.
Tipp: Probiere das FitnessWarrior Präventionsprogramm
Wage doch mal einen Blick in unser Präventionsprogramm! Unverbindlich, kostenlos & fundiert. Es ist zwar ursprünglich für den Volleyball geschrieben worden, funktioniert bei anderen Sportarten aber auf dieselbe Weise.
Den Download findest du auf folgender Seite: Volleyball-Präventionsprogramm
Lass also nicht das Schicksal entscheiden. Nimm es selbst in die Hand!
Hast du Fragen oder Anregungen? Dann kannst du uns jeder Zeit schreiben!
Falls du Bedarf für weitere Aufklärung oder persönliche Beratung sowie Training empfindest, kannst du dich gerne auch an mich persönlich wenden und wir können einen Termin vereinbaren.
Lasst uns doch noch einen Kommentar da: Wo trefft ihr immer wieder auf Probleme? Was sind eure Blockaden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
mit kriegerischen Grüßen,
Christina
The photography „Soccer Knee Injury“ is a derivate of DSC02572 by Jon Candy and is licensed under CC BY-SA 2.0.
- Alentorn-Geli E. et al., Prevention of non-contact anterior cruciate ligament injuries in soccer players. Part 2: A review of prevention programs aimed to modify risk factors and to reduce injury rates., Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc., 2009 17(8):859–879 ↩
- Myklebust G., Bahr R., Return to play guidelines after anterior cruciate ligament surgery. Br J Sports Med 2005;39:127–31 ↩
- Hall M., Paik RS., Neuromuscular Evaluation With Single-Leg Squat at 6 Months After Anterior Cruciate Ligament Reconstruction, Ortho J Sports Med 2015;3(3) ↩
- Paterno, M. V., et. al. Biomechanical measures during landing and postural stability predict second anterior cruciate ligament injury after anterior cruciate ligament reconstruction and return to sport., Am J Sports Med 2010;38(10):1968–78. ↩
- Myer G.D., Ford K.R., Hewett T. E. High knee abduction moments are common risk factors for patellofemoral pain (PFP) and anterior cruciate ligament (ACL) injury in girls: Is PFP itself a predictor for subsequent ACL injury?, Br J Sports Med. 2015;49(2):118–22. ↩
- Klein, P., Sommerfeld, P., Biomechanik der menschlichen Gelenke Sonderausgabe: Gelenke und Wirbelsäule zwei Bände in einem., Urban & Fischer Verlag; 2012. ↩
- Caraffa A., et al., Prevention of anterior cruciate ligament injuries in soccer. A prospective controlled study of proprioceptive training. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 1996;4(1):19–21. ↩
Immo
Sehr schöner und gut geschriebener Artikel!
Christina Frese
Danke Immo 🙂 Freut mich zu hören! Interessiert dich denn ein bestimmtes Thema mal besonders 😉 ?
Jan W
Wieder ein guter Artikel 😉 . Danke ihr habt mir schon viel geholfen besonders das Training war super . Hoffe dass ich dann auch bald wieder spielen darf .
Christina Frese
Hallo Jan,
Danke für deine Loorbeeren 🙂 Die Trainingssession hat auch mir viel Spaß gemacht und ich bin mir sicher, dass du das in den nächsten Woche gut angehen und packen wirst! Du hast ja schon einiges dazu gelernt und dich gesteigert. Außerdem hast du denn Ball ja schon wieder zu deinen Füßen liegen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bist du deine Jungs vom Feld fegst. 😉 Für dich gilt: Oberkörper und Schultergürtel schön brav ausbauen, damit du dann nicht wieder von einem Mitspieler zur Seite umgehauen wirst und dir dein VKB reißt . Und kontaktiere mich bitte unbedingt noch mal, wenn du in das Training wieder einsteigen willst. Dann gebe ich dir noch ein paar Tipps auf den Weg, wie du dich am besten wieder einfindest.
*Daumendrück* und viel Erfolg 🙂
Romy
Hallo Christina, ich wurde im Dezember 2015 zum 4. mal, nach zwei Kreuzbandrissen operiert. Als ich mir das Kreuzband im Oktober letztes Jahr gerissen habe, habe ich mit dem Sport (Handball) der mich bis dahin mein Leben lang begleitet hat abgeschlossen. Nun habe ich keinen Druck was den Aufbau des Beines angeht doch ich möchte dieses Mal vieles besser machen und meinen Körper diesbezüglich besser kennen- und steuern lernen. Durch deine Artikel habe ich jedoch Mut bekommen dass es das mit meinen 23 Jahren vielleicht doch noch nicht gewesen ist! Vor kurzem habe ich mich zu deiner/eurer Studie an der Uni Göttingen angemeldet. Meine Frage dazu: wie bekomme ich bescheid dass ihr diese Anmeldung erhalten habt?
Danke für eure tollen Artikel! Ihr macht damit sehr viel Mut und weckt (zumindest bei mir) sehr großes Interesse.
Christina Frese
Hallo Romy,
das freut uns natürlich sehr zu hören, dass du so von unserer Seite profitierst. Wir kriegen erfreulicher Weise in den letzten Wochen vermehrt positives feedback, sodass man auch weiß, wofür die Arbeit dann ist 🙂 Zwar sind eigentlich alle Infos von mir, aber ohne die technische Hand von Norman wäre das alles niemals so schön geworden!
Deine Anmeldung ist da. Wir versuchen nächste Woche uns zusammen zu schließen und eine Einteilung aller zu erstellen. Jeder angemeldet darf kommen! Wir werden auch versuchen alle zu vermessen. Es sind viel mehr als geplant. Deshalb werden wir vll auch 2-3 dann nicht schaffen. Aber alle können ganz klar zum vortrag und workshop 🙂 Da wird keiner ausgeschlossen! Ihr könnt ja dann auch gegenseitig noch voneinander lernen.
Wir freuen uns auf dein Kommen und bis bald 🙂
Julia
Hallo Christina,
nach meiner zweiten Kreuzband-OP im Januar bin ich gerade dabei wieder fit für den Sport (hoffentlich werde ich wieder Badminton spielen können) zu werden. Dabei ist das verlinkte Video mit den Laufübungen Gold wert. Viele Übungen mache ich zwar schon, habe hier aber noch einige neue Sachen gesehen, die ich auf jeden Fall in mein Training integrieren werde.
Auch den Tipp mit dem Golfball finde ich echt hilfreich. Ich habe bei der EAP immer Probleme mit meinen Füßen gehabt. Durch die starke Anspannung bei den Übungen auf dem Balanceboard, Posturomed usw. schmerzen meine Füße irgendwann richtig. Seitdem ich mein Fußgewölbe mit dem Golfball massiere, ist es schon etwas besser geworden.
Danke für die guten Tipps. Die Artikel sind mir eine gute Begleitung und helfen mir, mich zum Training zu motivieren.
Ich freue mich auf noch mehr.
Viele Grüße
Julia
Christina Frese
Hallo Julia,
schön zu hören, dass dir die praktische Anwendung etwas bringt. Ist ja auch ein hilfreiches Feed Back für andere Sportler. Inzwischen bekommen wir nämlich immer mehr verkehr auf dieser Seite 😉 Aber es freut uns, dass sie mit so viel liebe von vielen Menschen angenommen wird und die Leute unsere Arbeit zu schätzen wissen. Wir sind auch dabei weitere Produkte zu entwickeln, die euch dann etwas mehr helfen werden. Denn da gibt es auf dem Markt noch viel Optimierungsbedarf 🙂 Wir machen auch bald Messtage. In etwas verschiedenen Regionen. Vielleicht hast du ja Lust und Zeit zu kommen. Da gibt es dann einen Vortrag mit vielen Infos :0)
JD
Hallo Christina,
ich bin gerade auf deinen Block gestoßen und finde einige Punkte wieder,die mir ebenfalls über den Weg gelaufen sind.
Ich bin ein 17 jähriges Mädchen und erlitt am Anfang des Jahres meinen 2. VKB-Riss. Die Oberschenkelplastik, die Anfang 2016 eingesetzt wurde ist während meinem letzten Saisonspiel im Basketball, durch ein seitliches Reinspringen der Gegnerin, erneut gerissen.
Ich hatte nach der ersten OP eine BB-Pause von ca. 11 Monaten eingelegt und durch Physio und Eigeninitiative auf einen erneuten Start vorbereitet.
Ich konnte also die Rückrunde ( ca. 10 Spiele) wieder bestreiten, nachdem ich mich im BB-Training an die Herausforderungen wieder gewöhnen konnte.
Ich hatte eine schwere Zeit, nach der ersten Diagnose, wuchs aber im Nachhinein daran.
Wir sind nach meinem 2. Unfall zu einem Spezialisten nach Frankfurt gefahren, der erstmal von einer erneuten OP abgeraten hat, da er mir den Aufwand (2 OPs in 4 Monaten Abstand) erspahren möchte.
Deshalb bekomme ich jetzt nur Physio. Die Therapeuten sind sehr zufrieden mit der bisher aufgebauten Stabilität und das Gefühl wird erweckt, dass mein „kaputtes“ Knie sogar besser funktioniertt als mein gesundes.
Durch positive Rückmeldung seitens Physio und später auch durch den Arzt, spiele ich mit dem Gedanken, in geraumer Zeit wieder in den Basketballbetrieb einsteigen zu können.
Ich kann nicht ohne…
Ich finde nichts,womit sich Basketball vergleichen lässt und das ich an Stelle dessen betreiben könnte. Es verfolgt mich 🙂 Und ich bin schon immer eine Sportfanatikerin gewesen. Durch diesen Vorfall erleide ich einen enormen Rückschlag. Damit komme ich immer noch nicht zurecht…
Ich würde mich sehr über iene Antwort von dir freuen, da ich im Moment nicht weiß, was ich machen soll.
L.G JD
Christina Frese
Hallo JD,
Das ist tatsächlich eine ziemlich schwierige und nicht schöne Situation! Insbesondere weil es anscheinend durch Fremdkontakt hervorgerufen wurde. Und das natürlich auch noch mal andere Ängst beim Wiedereinstieg mit sich bringt als bei einem ohne Kontakt.
Prinzipiell ist ein Spielen und Leben ohne VKB über längere Zeit möglich… Die Gefahr aber einer Verdrehung des Knies wächst. Es fehlt einfach ein Stabilisator. Und beim nächsten Unfall würden dann deutlich mehr Strukturen betroffen sein. Insbesondere der Meniskus und Knorpel. Das ist eine Abwägung, die jeder für sich treffen muss und wohl auch nur durch subjektives Empfinden gemacht werden kann.
Ich kenne einen Arzt, der mit Knochen operiert. Das Ganze nennt sich All-Press-Fit. Durch diese einzigartige Technik, kann er teilweise die alte Schraube drin lassen und bringt das neue VKB dann mit einem Knochendübel ein. Das kommt aber sehr drauf an, wie die Schraube liegt und wie er verankern muss.
Das wäre vll eine Option? Ansonsten hat der Arzt prinzipiell recht. Erst Schraube raus und dann neues VKB rein.
Von meiner persönlichen Seite als Betroffene: ich spiele ja nun Volleyball und auch ich würde es nicht komplett aufgeben wollen. Dort habe ich aber natürlich keinen Gegnerkontakt. Ich würde es zunächst auf das Training beschränken. In Spielen passieren doch die meisten Vorfälle. Durch den hohen Druck. Da kannst du ohne Probleme auch immer mal ausweichen oder eine Situation vermeiden und vll nimmt ja der ein oder andere Kamerd auch mehr Rücksicht auf dich, bzw. das Knie und rasselt da nicht wie jemand aus einer fremden Mannschaft einfach rein? So habe ich es auch nach meinem zweiten Riss gemacht. Eine Saison nur Training und dann irgendwann mal wieder auch Spiele 🙂
LG,
Christina