Ich ging zu Boden.
Es war der 08. September 2008: Mein erster großer Einsatz in einem Punktspiel der Volleyball-Kreisliga. Für meine Verhältnisse spielte ich außergewöhnlich gut.
Ich war konzentriert und energiegeladen, denn mein Körper pumpte Adrenalin bis in die letzte Zelle. Als ich zu einem Angriff ausholte, stellte ich beim Stemmschritt plötzlich fest, dass der Ball weiter nach außen kommt als erwartet.
Das kommt vor. Ich sprang also nach außen weg. Mein Fuß und Unterschenkel landeten fest auf dem Boden. Der Oberschenkel allerdings wurde durch die Wucht zur Seite über den Unterschenkel hinweg geschoben. Für einen Bruchteil von Millisekunden riss mein Kniegelenk aus der Pfanne, welches aber unmittelbar wieder zurückschnappte…
Ich ging zu Boden und mein Bein zitterte wie Espenlaub.
Dann die erstaunliche Nachricht im Krankenhaus: Es solle nur eine Prellung vorliegen?!
Da ich nur sehr geringe Schmerzen hatte, glaubte ich den Ärzten und ging bereits eine knappe Woche später wieder mit einer Freundin beachen. Auch das normale Volleyballtraining nahm ich wieder auf…
Es schien alles bestens. Bis darauf, dass mein Knie einfach nicht komplett abschwellen wollte. Also ging ich erneut zum Arzt, der mir eröffnete, dass es keine Schwellung mehr sei, sondern eine Wasseransammlung im Knie. Das Knie müsse verletzt sein…
Der Arzt stellte die absolute Horrordiagnose für mich: Kreuzbandriss.
Meine erste Reaktion?! Ich ging zu Boden! Als mir klar wurde, dass ich 6 Wochen komplett auf Sport verzichten müsse und ganze 6 Monate kein Volleyball spielen darf, kullerten schon die ersten Tränen an meinem Gesicht herunter. Zu diesem Zeitpunkt wussten meine Tränendrüsen noch nicht, dass Nachtschichten auf sie zukommen…
Damals hatte ich Angst. Ich hatte richtig Angst… dass ich es nicht schaffen könnte auf das Feld zurückzukehren, dass ich meine Leistung nicht mehr so abrufen könnte… Ich hatte ja von nichts eine Ahnung und war obendrein auch noch mega jung. Und dass meine Schwester ihre Sportkarriere wegen eines Kreuzbandrisses aufgegeben hat, ermutigte mich auch nicht gerade. Ich stand damals unmittelbar vor dem Vorabi und überlegte sogar, ein Jahr zu wiederholen!
Meine innere Kämpferstimme sagte mir: Egal wie, aber irgendwie wirst du das schon schaffen!
Also ging es schnellstmöglich in den OP!
Ich wollte auf keinen Fall länger als nötig auf den Volleyball verzichten. Im Nachhinein bin ich über diese Entscheidung auch echt froh, da sich in der Operation herausstellte, dass zusätzlich mein Meniskus angerissen war (und ich zu einer der 10% gehörte, bei denen man es im MRT nicht erkennen kann). Hätte ich die OP erst später über mich ergehen lassen, wäre mein Meniskus nicht mehr reparabel gewesen und die Wahrscheinlichkeit einer Arthrose enorm gestiegen…
Der richtige Arzt für die Operation
Da meine Schwester drei Jahre zuvor eine erfolgreiche Operation am Kreuzband hatte, ginge ich zum selben Arzt. Auch ihre Freunde hatten bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem Arzt gemacht. Dementsprechend hatte ich große Erwartungen. Und ich kann dir sagen, dass diese bis zum heutigen Tage nicht enttäuscht worden sind.
Dieser Mensch hat Hände, die Gold wert sind! Er ist der Arzt meines Vertrauens und inzwischen eine Koryphäe auf seinem Gebiet: Karl Heinz Frosch (Geiler Name oder? 😀 ).
Damals operierte er mich in meiner Heimatstadt Göttingen. Wie du bereits aus der Einleitung dieser Artikelserie weißt, musste drei Jahre später auch mein anderes Kreuzband geflickt werden. Diese zweite – natürlich erfolgreiche – OP erfolgte in einer Hamburger Klinik, wo Prof. Dr. Frosch nun Chefarzt ist. (Ja, ich bin ihm nachgefahren, und ich musste feststellen, dass ich nicht der einzige Patient war 😀 ).
Und hier ein sehr wichtiger Hinweis an dich:
Auf der Suche nach dem richtigen Arzt solltest du sehr kritisch sein! Nicht alle Ärzte sind gleich gut! Bei einer OP kann tatsächlich viel schief gehen und die Schäden sind hinterher kaum behebbar…
So werden z. B.
- die Kanäle zu klein oder zu groß gebohrt,
- die Instrumente im falschen Winkel angesetzt,
- die Transplantate zu lang geschnitten oder
- die Bestecke zu schlecht desinfiziert (große Infektionsgefahr).
Du hast nur einen einzigen Körper. Gehe deshalb keine Kompromisse ein und suche einen Spezialisten, der solch komplizierten OPs jeden Tag routiniert durchführt. Schaue dich im Internet um, welcher Arzt gute Referenzen hat. Ich selber googelte erst im Nachhinein die Bewertungen von Prof. Dr. Frosch und fand eigentlich nur gute Berichte. Glück gehabt! 😉 Er war lange der Arzt meines Vertrauens.
Über die Jahre lernte ich durchaus ein paar weitere gute Ärzte kennen, die ebenfalls hervorragende Arbeit leisten:
- im Jahr 2013 lernte ich Dr. Hoser und Prof. Christian Fink in Innsbruck kennen. (Praxis: Gelenkpunkt) Ich machte dort 3 Wochen ein Praktikum und durfte mit in den Op. An der Wand hingen viele Danksagungen von olympischen Skifahrern, da die beiden insbesondere die österreichische Mannschaft operieren. Das Team hat die VKB-Rekonstruktion mit der Quadrizepssehne vorangetrieben und ist insbesondere für Patienten, denen schon die Hamstrings entnommen wurden, eine interessante Anlaufstelle. Leider übernehmen nur wenige Krankenkassen OPs im Ausland. Deshalb vorher gut informieren. Neben einer hohen Expertise, zeichnete sich das Team durch eine hohe Freundlichkeit aus.
- im Jahr 2014 traf ich dann auf meinen derzeitigen Mentor Dr. Felmet in Schwenningen (Sportklinik Artico). Er zeichnet sich durch seine eigens entwickelte Technik „ALL-PRESS-FIT“ aus. Dabei verzichtet er auf unnötiges Fremdmaterial: keine Schrauben, keine Endobuttons und keine Federn. Das Transplantat wird über einen Knochendübel befestigt. Die Patienten haben häufig nach wenigen Tagen kaum noch Schwellung und die Heilung geht so fix, da kein Fremdmaterial für Abstoßungsprozesse sorgt. Ich wünschte, es gäbe deutlich mehr Ärzte, die auf dieses schonende Verfahren setzten. Der große Vorteil? Reißt dein Band in zweites Mal, ist kein Loch in der Femurkondyle durch die Schraube, sondern es ist alles noch Knochen. Darüber hinaus ist er einer der wenigen Verfechter, der Healing response. Die hoch gepriesene Ligamys-Technik ist aus der Healing Response geboren, nur das Letztere auf die rießige Feder verzichtet! Ich empfinde diesen Ansatz als eine ganz große Chance, insbesondere ein angerissenes Kreuzband, voll ausheilen zu lassen.
- im Jahr 2015 lernte ich Dr. Schlünsen aus Berlin kennen, der ebenfalls für biologische Verfahren kämpft. Außerdem hat er als Osteopath noch mal andere Ansätze zum Thema Knie & Gesundheit. Während das Team von Dr. Felmet auf die Semitendinosus schwört, operiert Dr. Schlünsen nur mit der Patella. Beide Sehnen haben ihre Vor- und Nachteile. Da Dr. Schlünsen die faszialen Strukturen einzeln wieder zusammen näht, haben die Patienten deutlich weniger mit vorderem Knieschmerz zu tun. Leider ist das Ganze extrem zeitaufwändig, sodass sich das nicht jeder Arzt oder jedes Krankenhaus leisten kann.
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Wie geht es nach der OP weiter?
Wenn du glaubst, dass es mit einer OP getan ist, dann täuscht du dich gewaltig.
Die OP ist nur der Anfang einer langen, langen Reise! Wie lang deine Reise ist, hängt von der Art, Qualität und Quantität deines Trainings ab! So musste ich selbst feststellen, dass sich nicht jedes Training auch gleich gut auszahlt.
Mein Therapieplan nach der OP sah so aus:
- 6 Wochen Physiotherapie (2x pro Woche)
- 3 Wochen Reha (täglich)
- Fitnessstudio (bis ans Lebensende)
Die Physiotherapie erstreckte sich über die Weihnachtszeit, in der unser Gesundheitssystem bekanntermaßen auf Sparflamme läuft. Gut für mich, da ich für mein Vorabi lernen konnte. Das Knie thronte dabei vorschriftsmäßig auf einem Stuhl und trug eine kühlende Eiskrone.
Während der Reha bin ich ganz normal zur Schule gegangen, weshalb der Tagesablauf ziemlich »sportlich« war: Vormittags Schule, nachmittags Rehazentrum, spätabends Vorabi lernen.
Nach der Reha fing ich an ins McFit zu gehen, wo ich jeden Tag Krafttraining absolvierte. Mit viel Ambition schaffte ich nach einem Jahr ansehnliche 80 kg zu squatten. Meine Oberschenkel explodierten förmlich und passten in keine meiner lieb gewonnenen Hosen mehr rein. Doch das war mir egal, denn das Krafttraining bedeutete mir alles für die Vorbereitung auf den Volleyball.
Am 12. Mai war es soweit:
Meine letzte mündliche Prüfung. Mein Geburtstag. Und die sechs Monate Pause vom Volleyball waren auch endlich rum! Du kannst dir sicherlich denken, wie ich mich dafür belohnte?! Richtig! Mit meinem ersten Volleyballtraining seit dem Unfall. 🙂
War ich mit dem Therapieergebnis beim Wiedereinstieg in den Sport zufrieden?
Der Wiedereinstieg in den Volleyball verlief ohne große Probleme.
Ich hatte keine Schwellungen, Schmerzen oder Rötungen am Knie. Von daher war ich damals schon ziemlich happy mit meinem Ergebnis. Ich kannte andere, die nicht hocken oder joggen konnten… geschweige denn eine Stop-and-Go Sportart ausführen konnten. Sie waren häufig nicht gut operiert oder hatten eine sehr schlechte Betreuung in der Reha. So war ich schon sehr glücklich darüber, dass ich keine nachträglichen Schmerzen oder offensichtlichen Probleme hatte.
Allerdings war ich extrem unsicher, als ich auf das Feld zurückging. Ich dachte nur noch an das eine: Mein Knie.
Die Leistung hatte rapide nachgelassen, weil ich mich nicht auf den Ball konzentrieren konnte. Ich entlastete mein Knie mit Absicht, was im Nachhinein gesehen ein sehr großer Fehler war. Diese anfängliche Unsicherheit im Training nahm ich damals als einen normalen Prozess hin, sodass ich dies nicht als negativ oder ungewöhnlich einstufte.
Da ich damals für neun Monate ins Ausland ging, machte ich nur ein paar Trainingseinheiten ein Deutschland mit. Leider gab es im Ausland keinen wirklichen Volleyballverein, sodass ich meine Leidenschaft erst nach 1,5 Jahren wieder aufnehmen konnte – diesmal aber in der Landesliga.
Ich trainierte drei mal die Woche mit vollem Elan. Auch das Krafttraining machte ich ebenfalls fleißig weiter, bis der nächste Einbruch kam…
Das Schicksal kappte mein anderes Kreuzband!
Du kannst dir sicher vorstellen… ich war am Boden zerstört. Zum ersten Mal überkamen mich wirkliche Zweifel.
Habe ich wirklich richtig trainiert? War mein Weg der Richtige?
Ich war so vernarrt auf mein Krafttraining, dass ich damals propriozeptives Training sowie Lauf- und Sprinttraining nur verlachte.
Wer braucht denn sowas? Ich habe mein Knie wunderbar sechs Monate lang geschont. Die Plastik hatte genug Zeit einzuheilen und die umliegenden Strukturen waren gut auftrainiert! Dachte ich mir…
Muskelmasse ist nicht das primäre Ziel der Kreuzband Reha
Aber nun musste ich am eigenen Leib erfahren, dass der dickste Oberschenkel kein Garant für ein stabiles Knie ist. Geschweige denn vor Verletzungen schützt!
Ich höre immer wieder von Leidensgenossen, die mir stolz erzählen, dass sie nun 30% mehr Muskelmasse aufbauen wollen… Wenn ich sie dann frage, ob sie glauben, dass ein Bodybuilder auf dem Fußballfeld eine gute Form abgeben würde, kommen sie ins Schmunzeln…
Wie du gemerkt hast, hatte ich beim ersten Mal wenig Zeit, mich um mein Knie zu kümmern. Auch hatte ich weder das Wissen noch die passenden Personen, die mich über sechs Monate lang hätten begleiten müssen.
Nach meinem zweiten Kreuzbandriss begann ich mich zum ersten Mal so richtig mit der Problematik und dem Training in der Reha auseinanderzusetzen. Ich konnte endlich die Fehler meiner ersten Rehabilitation identifizieren. Und obwohl ich mich nun schon seit sechs Jahren dieser Thematik (auch auf wissenschaftlichem Niveau) widme, lerne ich noch immer dazu!
Es ist unglaublich, was du alles beachten musst. Oder wie ein erfolgreiches Rehatraining aufgebaut ist (Mehr dazu erfährst du nächste Woche). Deshalb lass mich dir von meinen Fehlern erzählen, damit du sie (hoffentlich) nicht auch begehst.
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Diese 3 fundamentalen Fehler solltest du unbedingt vermeiden!
1. Du denkst mit Kraft alleine bist du für den Sport gewappnet
Um mein Knie für die Herausforderungen zu wappnen, trainierte ich wie eine Amazonin und bezwang die 80 kg im Squatrack!
Damit steckte ich die meisten Kerle in meine Hosentasche. Im Beinstrecker schaffte sowie bei der Abduktoren- und Adduktorenmaschine schaffte 2/3 der Gewichte.
Kräftemäßig schien mein Bein also in Topform.
Fünf bis sechs mal ging ich die Woche ins McFIT und trainierte neben den Beinen auch Oberkörper und Arme. Ich war mir ziemlich sicher, dass mein Knie beim Wiedereinstieg bestens vorbereitet war…
Doch, wie ich dir oben schon geschildert habe, lehrte mich das Leben eines besseren.
Fakt ist:
Krafttraining ist gut, isolierte Übungen sind gut… doch nur für den Anfang und nur als Bestandteil eines Trainingkonzeptes. Und nicht als alleinige Trainingsform.
2. Du glaubst die Stabilität wird durch das Transplantat wiederhergestellt
Der Arzt meinte zu mir, dass das Kreuzband nach sechs Monaten eingeheilt sei.
Also dachte ich mir:
Kreuzband kaputt = instabil.
Kreuzband wieder heile = stabil.
Also ab aufs Feld!
Punktgenau nach 6 Monaten habe ich wieder mit dem Training begonnen.
Doch trotz kräftiger Muskulatur war ich auf dem Feld unsicher. Ich schien mehr auf mein Bein zu achten als auf den Ball. Außerdem sagte mir mein Trainer später, dass ich im Training hinkte und Schonhaltungen einnahm.
Heute weiß ich, dass Schonhaltungen auf Dauer einem Todesurteil gleichen, da unphysiologische Bewegungen nicht nur die Leistungsfähigkeit mindern, sondern auch das Verletzungsrisiko drastisch erhöhen.
Du musst wissen, dass bei der OP ganz viele Rezeptoren in der Haut und im Muskel zerstört werden und sich diese nur durch ein gezieltes Training wieder aufbauen lassen. Sie sind notwendig, um deinen Körper im Gleichgewicht zu halten. Sie sorgen dafür, dass die Muskulatur effizient arbeiten kann und unsere Bänder und Gelenke entlastet werden können.
Fakt ist:
Das Transplantat ist (wie das Kreuzband auch) nur eine Notreserve, falls die Kniestabilisatoren versagen. Es sollte nicht primär dazu dienen, dein Knie zu stabilisieren. Vielmehr müssen die umliegenden Kniestrukturen gezielt auftrainiert werden, um dein Kreuzband zu entlasten und zu schützen. Die alleinigen Kraftwerte im Squatrack sind kein Indikator für Stabilität!
3. Du schonst dein Knie weil du Angst hast
Anstatt mich auf die Erfahrungen der Physiotherapeuten zu verlassen, hatte ich Angst.
Zum Beispiel befürchtete ich bei Streck- und Beugebewegungen, dass mir der Therapeut das Band ausreißen könnte. 😀 Was totaler Schwachsinn ist, da das neue Band 4000 Newton aushält (das entspricht einer Gewichtskraft von 400kg!). Für einen Menschen ist es fast unmöglich, eine solche Kraft aufzuwenden. Aber damals wusste ich das ja noch nicht…
Aufgrund meiner Angst führte ich ein sehr einseitiges Rehaprogramm durch. Statt joggen, fuhr ich nur noch Rennrad, um das Knie möglichst lange zu schonen. An Stop-and-Go Training und Sprinttraining war erst gar nicht zu denken. Stattdessen drückte ich jeden Tag fleißig meine Kilos im Fitnessstudio. Denn das war sicher.
Fakt ist:
Damit du wieder erfolgreich in den Sport einsteigen kannst, musst du dein Knie nach der anfänglichen Schonphase gezielt und sportartspezifisch auftrainieren. Genau so wie ein Läufer sich mit kleinen Strecken an den Marathon herantastet, musst du dein Knie mit kleinen Sprints sowie Stop-and-Go Einheiten auf das Feld vorbereiten.
Was ist die Basis einer schlechten Rehabilitation?
Ganz banal gesagt: Mangel an Aufklärung und Wissen!
Ich durchforstete damals das ganze Internet, doch leider gab es kaum hilfreiche Seiten. Zugegeben in den letzten 8 Jahren hat es sich deutlich gebessert. Aber damals gab es nur Informationen zu Operationsmethoden und dass die Rehabilitation wichtig sei.
Doch was gehört zur Reha dazu? Warum ist sie wichtig?
Das war nicht ausfindig zu machen. Diese Problematik schilderte ich den Ärzten auf Kongressen. Drei mal darfst du raten, wie deren Reaktion war. Sie schauten mich an wie Goofy in einer Quantenphysik-Vorlesung. Fast sprachlos pressten sie die kleinen Worte durch ihre Zähne:
Das kann doch nicht sein. Im Internet findet man doch alles!
Auf meine Frage, ob sie denn selbst mal geschaut hätten, kam natürlich ein bescheidenes »Nein«. Als Ausrede sagten sie, dass der Patient sie ja fragen könnte. Doch wie soll der Patient etwas fragen, wenn er gar keine Ahnung hat? Einsames Schweigen…
Zeit für Veränderungen?!
Leider muss ich dir die traurige Nachricht übermitteln, dass ich bis heute noch keine Internetseite gefunden habe, die wirklich gute und vollständige Informationen über
- Übungen,
- Gefahren,
- Biomechanik oder
- aktuelle wissenschaftliche Thematiken enthält 🙁
Zu meiner größten Enttäuschung, denn Millionen von Menschen sind wie du und ich von einem solchen Vorfall betroffen. Trotzdem wird mit Infos an jeder Ecke gegeizt, obwohl sie so wichtig sind. (Mit welchen Fragen hat man dich im Dunkeln stehen lassen? Was glaubst du, hast du gut oder schlecht gemacht?)
Diese Erkenntnis erweckte den Wunsch in mir etwas daran zu ändern. Deshalb diese Artikelserie 🙂
Fazit
Was solltest du dir also unbedingt für deine Rehabilitation merken?
Dieses Sprichwort ist alt und ausgelutscht: Fleiß überwindet alles. Aber Entschlossenheit und Fleiß alleine werden dich nicht an dein Ziel bringen. Vielmehr bestimmt ein Mix aus Wissen, Offenheit gegenüber Unbekanntem und die Freude am Erlernen von Neuem, wie erfolgreich du bist.
Mit Hilfe dieser explosiven Mischung kannst du nämlich deine Defizite gezielt adressieren, ein stabiles Fundament aufbauen und schließlich zu einem gesunden – und vor allem besseren – Athleten werden. So planst du dir zuerst ein gezieltes Training, um erst danach mit viel Entschlossenheit und Fleiß die Probleme anzugehen.
Für die postoperative Nachversorgung solltest du dir auf jeden Fall meine drei Stolperfallen merken und versuchen diese gezielt zu umgehen.
- Krafttraining ist nur eine von drei Säulen deines Trainingskonzeptes! Sensomotorisches Training und Sprungtraining sind mindestens genau so wichtig.
- Das Transplantat wächst von alleine ein. Deine Muskeln und deren Koordination dagegen schulen sich nicht von alleine. Warte nicht auf eine Heilung, sondern schule dein Knie so vielseitig wie es irgendwie geht. Es gibt viel zu tun!
- Schonung und einseitiges Training bringen keine echten Erfolge.
In anderen Worten: Natürlich wird dein Kreuzband nicht reißen, wenn du es schonst… Dafür wirst du die Quittung deiner Bequemlichkeit beim Wiedereinstieg in den Sport erhalten: Das unvorbereitete Knie wird überlastet, es kommt zu Schwellungen, Schmerzen und im schlimmsten Fall zu einer zweiten Ruptur. (Erinnere dich an meinen Einleitungsartikel: 24% erleiden eine Reruptur!)
Mach dir meine Fehler zu nutze und mach es besser. Denn wie Otto von Bismarck so schön sagte:
Only a fool learns from his own mistakes. The wise man learns from the mistakes of others.
Um dir etwas unter die Arme zu Greifen, habe ich nun eine Reihe von Übungen auf unserem Instagram-Account hochgeladen:
Was denkst du im Nachhinein? Welche Fehler hast du bisher begangen? Konntest du in der Reha etwas lernen, was dir sehr geholfen hat? Lass doch einen Kommentar dar, damit wir auch von deinen Erfahrungen lernen können. 🙂
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Maria
Hallo Christina,
sehr gute Artikel, vielen Dank dafür. Ich habe mir im Februar 2015 das Kreuzband gerissen (Handball) und werde Ende Januar nun wieder langsam ins Mannschaftstraining einsteigen. Ich habe den Vorteil einen sehr erfahrenen Trainer zu haben, der auf moderne Rehaformen setzt. Des Weiteren verdanke ich meiner Physiotherapeutin sehr viel, die mir Angst genommen hat und mich immer wieder herausfordert. Ich habe viel mit Wackelbrettern, Therabändern, Weichbodenmatten trainiert, Sprungtraining wie auch Laufübungen und natürlich auch Krafttraining im Studio stehen auf dem Trainingsplan.
Mir hat eine Seite sehr geholfen nach dem Riss wie auch vor und nach der OP: https://www.knie-marathon.de
Vielleicht kennst du diese schon? Hier gibt es viele Informationen, viele Tipps & Übungen.
Viele Grüße, Maria
Christina Frese
Hallo liebe Maria,
das freut mich sehr zu hören. :0) Deine Angst kann ich sehr gut nachvollziehen, denn für mich waren damals beide Kreuzbandrisse ein echter Horror. Alleine die sechs Wochen auf den Krücken und die 6 Monate Spielpause waren eine Herausforderung für die Geduld! Ich wollte diesem Schicksal NIE wieder entfallen, sodass ich mich intensiv mit der Materie beschäftigt habe. Inzwischen weiß ich so viel, dass ich in meiner Bachelorarbeit Fragestellungen der aktuellen Wissenschaft weiter führe und neue Ansätze aufzeigen will. Dieses ganze Wissen hat mir nun jegliche Angst vor neuen Verletzungen genommen. Deshalb auch mein Anreiz in diesem Blog über die Thematik zu schreiben 🙂
Es freut mich zu hören, dass du regelmäßig mit instabilen Unterlagen und einbeinigen Übungen arbeitest. Das ist sehr gut. Wird denn dabei auch genügend auf das Becken und die Oberkörperbewegung geachtet? Die wird nämlich in 95% der Fälle absolut vernachlässigt. Auch eine Hohlkreuzelimination ist in meinen Augen essentiell. Wird leider bei Kreuzbandrisspatienten nie behandelt.
Kniemarathon kenne ich natürlich und ich kann dir mit reinem Gewissen sagen, dass Katrin Glunk weiß, worüber sie schreibt. Ich kenne sie seit diesem Jahr sogar persönlich. Sie ist ebenfalls sehr engagiert und liest viel. Gerade bzgl. Operationen hat sie noch mehr Ahnung als ich. Ich bin eher die Reha- und Präventions“kriegerin“ und verbinde sehr viel mit der Biomechanik und funktioneller Anatomie. Ich persönlich strebe vor allem auch eine wissenschaftliche Karriere in diesem Gebiet neben meiner Aktivität als Bloggerin an. Ich wollte es endlich ändern, dass das ganze wertvolle Wissen so vielen bedürftigen Menschen vorenthalten bleibt 🙂 Deshalb haben wir in unseren Blogs auch etwas unterschiedliche Schwerpunkte.
Kennst du das Kieler Handballer Programm? Das findest du auch unter dem Volleyballpräventionsartikel von uns 🙂
mit kriegerischen Grüßen,
Christina
YM
Ich mache in wenigen Tagen eine Hüftarthroskopie, minimal-invasiv.
Das ist zwar nicht das Knie, aber kannst du mir irgendwas raten?
Ich hatte noch nie eine richtige OP und hab daher selbst keine Erfahrung.
Habe mich etwas im Internet eingelesen aber das Thema Reha bleibt sehr schwammig.
Ich liebe an sich Rehas bzw eher bestmöglich an seinem Körper zu arbeiten und würde daher gerne besser wissen was zutun ist.
Tobias
Hey Christina,
super geschrieben von dir und endlich mal ein paar gute Tipps bzw. Informationen die ich nach der Operation am Montag beachten werden.
Vielen Dank
Ingrid Schütt
Hallo Christina,
Dein Artikel hat mir sehr gut weitergeholfen. Anhand des Artikels habe ich gesehen, dass ich nicht die einzige bin, die nach der Diagnose dauerhaft mit den Tränen zu kämpfen hatte. Ebenfalls habe ich genau wie du die ganze Zeit meine innere Stimme, die sagt „ich schaff das schon irgenwie, ich weiß nur noch nicht wie“ . Und genau wie du habe ich in den 2 Wochen, die bisher seit meiner Diagnose vergangen sind (OP ist erst in 2 Wochen) gesucht, wie es nach der OP weiter geht, habe versucht herauszufinden, ob und wie lange es Physio geben wird und ob und wie lange es Reha geben wird.
Dein Artikel hat mir Mut gemacht nach vorn zu schauen und mit dem Kämpfen für meine Träume weiterzumachen, wo ich vor meinem Unfall aufgehört hatte.
Danke dafür
Röber
Wow, das nenne ich mal einen ausführlichen Bericht. Danke schon mal dafür.
Ich kann Christina nur beipflichten. Mit functional training habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit Wackelkissen und Wackelbrettern kann man schon so viel erreichen und die Regenerationszeit dramatisch verkürzen. Mittlerweile habe ich sogar das Gefühl, das operierte Knie stabiler ist als vor der OP.
Viele liebe Grüße und gute Besserung allen Neuverletzten
A. Röber
Serra Koyuncu
Hallo Maria,
Hast Du auch sein Buch gekauft?
Grüsse
Serra
Franz
Hallo :).
Erstmal sehr interessant alles und sehr gut beschrieben. Da ich auch schon meine zweite Kreuzband-OP hinter mir habe, zwar mit 17 und letztes Jahr mit 27, stellst sich mir die Frage wie das mit 6 Monaten funktioniert bzw funktionieren kann?
Zwar spiele ich Fußball und kein Handball, dennoch denke ich es ist gleichzustellen mit der Beanspruchung der Knie.
Aber welcher Arzt lässt zu, dass man als „normaler Mensch“ wieder nach 6 Monaten Leistungsport betreiben darf?
Fußballprofis haben eine Regenerationszeit von Ca 6 Monaten, aber auch nur weil Sie durchgängig von Spezialisten betreut werden und jeden Tag „Reha“ haben.
Kein vernünftiger Arzt und erst kein Physio würde eine Zeitspanne von 6 Monaten ansetzen, wohl eher 12 Monate?
Schon allein, weil man in den ersten 12 Monaten gar nicht in der offenen Kette Übungen machen soll/darf. Was zumindest im Fitnessstudio Beinstrecker oder Beuger angeht.
Ist nur aus reinem Interesse, also was das mit den 6 Monaten angeht :).
Ansonsten gute Ratschläge :).
Liebe Grüße
Franz
Christina Frese
Guten Morgen lieber Franz,
vielen Dank für deinen Kommentar. Wenn du wüsstest, wie viele Fragen du indirekt in deinem Kommentar aufgeworfen hast 😉 Ich versuche die Antworten deshalb nun in Unterpunkte zu gliedern. Los geht es…
1. Fußball ist nicht gleich Handball
Fußball gehört mit Ski fahren mit Abstand zu den beiden höchsten Risikosportarten. Danach kommen in einem großen Abstand dann Handball, dann Volleyball, Rugby und andere Mannschaftssportarten. Ich spiele übrigens auch Volleyball 😉 Fußball ist eben risikoreicher als Handball, da man in einem direkten Beinkontakt mit dem Gegner steht. Beim Handball ist es primär der Oberkörper. Deshalb sollten in meinen Augen auch Handballer verstärkt die Oberkörperstabilität traineren, da diese sehr eng mit einer Vermeidung von Verletzungen an der Becken-Bein-Achse korreliert.
2. Die Zeit ist nach heutiger Zeit nicht mehr ausschlaggebend!!!
Ganz, ganz, ganz wichtiger Punkt! Die Zeit ist eine grobe Vorgabe oder ein Leitfaden, aber der Wiedereintritt in den Sport wird von Balance, der Becken-Bein-Achse, der Oberkörperstabilität, der Schnellkraft und der damit einhergeneden Stabilisation nach dem Sprung, der Agilität und die Vorbereitung auf den Sport bestimmt. Deshalb durchläuft man in der Reha auch offiziell 5 Phasen, wobei hier in Deutschland häufig noch nicht mal die zweite richtig abgeschlossen wird. Es ist ein absolutes Drama 🙁 In meiner Betreuung von Patienten, die mit ihrer Physio nicht so ganz zufrieden sind, fällt mir teils noch 3 Monate post-OP auf wie stark die Defizite sind. Übungen wurden ungenügend erklärt und waren ineffektiv etc. Ich habe für mich klare Kriterien definiert, die auch teils in der wissenschaftlichen Literatur zu finden sind. Was ich damit sagen will… eine Aussage bzgl. 6,9 oder 12 Monate post-OP von einem Arzt ist absolut für die Katz. Wenn überhaupt jemand eine Aussage treffen kann, dann ist es ein erfahrener Personal Trainer oder vielleicht ein sportlicher Physio, der deine Defizite alle erkennt und so viel Erfahrung mit Sportlern hat, dass er weiß wie lange die Behebung dauert. Der Arzt sieht dich maximal 5 Minuten. Er kann nur testen, ob der Anschalg da ist. Alles funktionelle kann er auf Grund der hohen Verwirtschaftlichung des Systems leider nicht leisten. Da müssen Krankenkasen erst mal noch kostentechnisch umdenken. Welches auch bei der VBG schon passiert ist, die Präventionsprogramme ins Leben gerufen haben. Fakt ist: Leider gibt es nur wenige Erfahrene, die einem wirklich weier helfen können!
Wo wir bei den offenen Übungen wären…
3. Offene Übungen versus geschlossene
Dieses Drama mit den Geräten^^. Die Machenschaft der Industrie und der Bequemlichkeit. Klar, es gibt die Studien, die belegen, dass die Quadricepskraft mit Gerätetraining schneller größer wird als in geschlossenen Ketten. Aber was bringt mir die Kraft, wenn ich die Kette nicht gleichzeitig stabilisieren kann? Die offenen Ketten sind so belasend für das Kreuzband, weil man unphysiologisch nur eine Muskelgruppe anspannt. Die Natur hat uns extra die Kokontraktion geschenkt, um unsere Gelenke bestmöglichst zu entlasten. Bei mir macht kein einziger Sportler Übungen am Gerät! Und rat mal: sie fühlen sich nach 4 Wochen bereits viel fitter als nach 2 Monaten Pumpen im Gym.
4. Physiotherapeuten im Leistungssport sind Wunderheiler
Nein, sind sie nicht. Viele Physiotherapeuten betreuen neben Leistungssportlern, auch Normales. Sie haben die gleiche Schule durchlaufen wie jeder andere Physio. Training und Sport fällt bei allen mager aus. Es gibt gute bei den Normalos und gute bei Leistungssportlern. Aber glaub mir: selbst im Leistungssport werden noch viele Fehler gemacht. Die Leute klammern wie zu gerne an ihren Hanteln und Geräten fest. Erst seit 2-3 Jahren mit dem Eintritt eines neuen Athletiktrainers in die Nationalmannschaft hat auch im Fußball das funktionelle Training einen Aufschwung bekommen. Das ist aber längst noch nicht in allen Physiopraxen drin. Auch Sportler müssen regenieren und wenn du selbst jeden Tag zwei Stunden effizient trainierst, dann hängst du einem Profisportler nicht groß hinterher. Denn der Körper braucht ohnehin Zeit. Die Nervenbahnen neu bilden, die Muskeln wachsen zu lassen, die mentale Hürde abbauen. Wenn ein Profi 6 braucht, wobei die teils nach 4 Monaten zurück kommen, dann bist du mit 8-9 Monaten ganz gut dabei 😉 Am Ball bist du ebenfalls bereits nach 5-6 Monaten. Mit den ersten Übungen. Handball, Volleyball und weitere kann man nach 6 Monaten schaffen. Gerade mit den neuen Protokollen, die nach ein paar Tagen bereits mit Kniebeugen, Lunges, Rumpftraining und Stabi starten.
So, ich hoffe, ich konnte nun einige Fragen klären. Das sind nämlich sehr wichtige Fragen und sollten schon längst in anderen Artikeln thematisiert worden sein. Leider komme ich wegen meiner BA gerade kaum zum Schreiben 🙁
Besten Gruß und viel Erfolg!
Christina
Franz
Hallo :),
ach herrje, so viel Arbeit bzw Aufwand nur wegen einer kleinen Frage wollte ich nicht machen :).
Zu allererst wollte ich dazu sagen, dass meine Mutter (48) auch Physiotherapeutin ist. Vom Sportphysio über ich weiß es gar nicht was alles (ich höre Ihr so selten zu 😉 😉 ), eigene Praxis, dauernd Fortbildung usw.
Zumindest aber denke ich, dass ihre Qualität oder Erfahrung recht hoch ist und das nicht weil Sie meine Mam ist ;).
Eher daher, dass viele Sachen die Du schreibst oft auch aus Ihrem Mund kommen. Oder auch Einstellung gegenüber Ihrem Job, Unverständnis andere Physios usw.
Leider wohnt sie über 2 1/2 Stunden von mir entfernt und eine Behandlung ihrerseits fällt damit aus. Ich muss aber auch sagen, dass Sie und ich uns nach meiner ersten OP 2007 (Kreuzband) geschworen hatten nicht mehr zusammen zu „arbeiten“ was das Thema Krankengymnastik usw angeht ;). Auch wenn das wohl eher Spaß war, scheint es wohl nicht so leicht zu sein, wenn der Patient der eigene sehr anstrengende Sohn ist ;).
Sie ist nämlich selber kein all so großer Fan von Studios oder Geräten und erklärt mir glaube ich jede Woche was ich ja für tolle Übungen machen könne für Koordination, Stabilität, dies und das ;). Von Ihr hörte ich nur damals, „9-12 Monate Pause wären sinnvoll, vorher nicht, zumindest Fußball. Je nachdem wie gut du an deinem Knie mit mir arbeitest.“ Daher hatte ich noch die 12 Monate im Kopf :).
Recht geben muss ich dir zum Thema Physio dennoch. Nach meiner ersten OP 2015 im Juli (Meniskus innen und außen durchgerissen und genäht worden) , war ich bei einem Physio der 3-4 Wochen nur lymphdrainage machen wollte. Seine Aussage war, „er könne mit dem operierten Knie ansonsten nichts machen“.
Habe das natürlich meiner Mam erzählt und die ist aus allen Wolken gefallen. Ihn habe ich dann zur Rede gestellt, aber er hatte leider kaum Einsicht. Danach habe ich einfach Übungen daheim gemacht (PNF, kleiner Gummiball, Theraband usw)
Jetzt nach meiner zweiten OP Dezember 2015 (vorderes Kreuzband, da es bei der ersten OP nicht mitgemacht werden konnte, da das hintere Kreuzband auch einen Schlag hatte) spüre ich starke Defizite und habe nach der Vollbelastung (seit 1 Woche) noch sehr Schmerzen.
Leider bin ich der Typ der gerne ins Fitness Studio geht und eben viel mit Geräten machen möchte, auch für den Oberkörper. Oft fehlt mir aber der Ehrgeiz für Übungen die wohl wirklich wichtig wären für mein Knie, ohne Geräte.
Rhea wollte ich beantragen, wird genehmigt, aber ich habe einfach keine Zeit auf einen Rehaplatz zu warten. Mein Chef wird wohl sonst im Dreieck springen falls ich nochmal 3-4 Wochen fehle.
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Patienten nach einer OP wieder einen Riss oder viele Defizite haben, zwecks schlechter Betreuung oder falscher Behandlung. Ich kann da nur von mir selber sprechen. Ich bräuchte glaube auch einen eigenen Trainer der mich täglich/wöchentlich pusht und mir in den Arsch tritt.
Aber gut, dies sind wohl alles mehr persönliche Erfahrungen/Geschehnisse die ich gerade erzähle. Ich wollte nur nochmal auf das Thema Nachbehandlung und Physiotherapeuten eingehen.
Nochmal Respekt für die ganze Arbeit, Erklärung und Tipps. Dies hilft vielen bestimmt weiter bei Ihrer Genesung.
Großen Daumen nach Oben!
Liebe Grüße, Franz
Christina Frese
Lieber Franz,
erst mal freut es mich zu hören, dass deine Mam anscheinend so viel Ahnung hat. Ich weiß nun natürlich nicht, in wie fern Sie auf die Ausführung achtet, denn leider musste ich bei über 100 Patienen feststellen, dass sie keine vernünftige einbeinige Kniebeuge ausführen konnten. Egal, ob sie in der Physio gemacht wurden oder nicht. Die Hüfte war schräg, der Oberkörper kippte massiv zur Seite…die Leute hingen dort wie ein Segler. Eine absolute Komensationsposition. Der Trick bei den meisten ganz Körperübungen damit sie schwer werden: Die ersten 80% sind easy, auf die letzten 20 kommt es an! Das Paretto-Prinzip. Eine Plank mit Hohlkreuz kann jeder. Eine gute Plank vielleicht 1% der Bevölkerung. Selbst bei Profisportlern können nur 5-10% sie richtig durchführen. Achte doch mal im Training drauf. Doch ich möchte hier nicht nur auf den Physiotherapeuten rumreiten, bei den Trainern sieht es nicht viel besser aus. Guck dir doch mal mein Video auf YouTube an: Prävention und Rehabilitation im Volleyball. Da erkläre ich ein paar schöne Übungen für Koordination, Knie und Rumpf!
Ich möchte dir an dieser Stelle, auch wenn es ein öffentliches Kommentar ist, mal eine Frage stellen, über die du dir ganz ernsthaft Gedanken machen solltest: Wie wichtig ist dir der Fußball wirklich?! Wie viel bist du bereit zu geben? Du hast zwei Chancen verspielt, auch wenn tapfere 10 Jahre dazwischen liegen. Du gehört mit zwei Rissen defintiv zu den hochrisiko Patienten und brauchst unbedingt ein absolut effektives Aufbautraining. Sonst wirst die in 10-20 Jahren durch die Defizite und Ops, neben einem Verzicht auf den Fußball, Kniearthrosen erleiden. Ich verstehe bei bestem Willen nicht, wie man die wichtigen Übungen als Vorbereitung lieber weg lässt. Denn Vorbereitung ist alles in allen Bereichen im Leben. U just get what u deserve! Erst wenn du auf eine Sache vorbereitet bist, wie z.B. Fähigkeiten für eine Managementposition, wirst du auch so eine Position von deinem Chef angeboten bekommen oder nicht? Dann solltest du dich ernsthaft fragen, warum du keine Beinübungen machen willst. Sind sie nicht anstrengend genug? Gehst du ohne Muskelkater aus dem Gym?
Warum trainierst du bei den Oberkörper nur am Gerät und nicht richtig Calesthenics? Das tue ich nun. Human flag, Klimmzüge, Dips, Muscle-ups, Roll-outs, Dragon flag. Ich musste vor 4 Jahren mit absolut bescheidenen Grundübungen anfangen. Ich bekam net eine Leigestütz hin 😉 Nun turne ich an den Stangen wie ein kleiner Affe und es macht so viel Spaß und ist viel besser als auf der Langhantelbank zu liegen. Und glaub mir: nach so einem Workout ist man wirklich tot! Die Erklärung für mein tun ist hier ganz einfach: den Körper in einen Stellungen und Variation möglichst maximal kontrollieren zu können. Darauf kommt es nämlich auch bei der Becken-Bein-Achse an. Du willst nicht wissen, wie stark ich die Bälle nun bei einem Angriff auf das Feld schmettern kann. Ohne großes Training, kann ich da bei den Verbandsligamädels mithalten. Das Auge fehlt mir dort natürlich 😉
Wie oben bereits kurz dargelegt, trainiere ich auch sporadisch Sportler, wenn sie mit ihrer Physio nicht ganz so zufrieden sind und sie statt Reha lieber richtig Sport machen und schwitzen wollen. Bei meinen Übungen geht das Gefühl der Reha nämlich schnell verloren. 😉 Arbeitest du auch mit dem Pezziball? Lunges mit Pezziball, Brücke mit Pezziball, Unterarmstützt auf Pezzibällen usw.?
Bzgl der Schmerzen. Besitzt du eine Black Roll? Meistens sind es muskulre Verspannung. Auch deine Hüftabduktoren solltest du mal mit einem LaCrossBall rollen. Verspannungen dort wirken sich häufig auch auf das Knie aus. Ein gutes Buch gibt es von Michael Boyle zum funktionellen Training. Die VBG hat ein Prävention und Return-to-play-Concept ausgearbeitet. Hier ist ein Link:
http://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Center/DE/Broschuere/Branchen/Sport/return_to_competition.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Viel Erfolg und lieben Gruß!
Christina
Arbnor
Ich habe mir das kreuzband letztes Jahr im Juli gerissen seit dem habe ich viel getan jedoch habe ich mich auch mehr Zeit gegeben damit das Knie verheilt . Ich habe mein knie in Düsseldorf in einer Sportklinik behandeln lassen und die Spezialisten dort haben mir auch bestätigt das man nach 9 Monaten anfangen kann mit dem fussball spielen ,aber ich Ihnen raten würde es nicht zu überstürzen und mit dem fussball wieder nach einem Jahr anzufangen denn dann ist man auf der sichern Seiten was die Stabilität des Knies angeht.Die Voraussetzung ist natürlich das man das Knie gezielt trainiert. Z.b ich habe jetzt langsam wieder angefangen sprich nicht sofort mit dem vollen Training sondern Sprints usw um mich jetzt langsam anzupassen auf die Leistung und bisher habe ich keine Probleme deshalb auch nur mein Rat man soll ehrgeizig sein aber man sollte nicht zu früh beginnen seiner Leidenschaft nachzugehen denn dann kann man sich ins eigene Knie schießen im wahrsten Sinne des Wortes .
Marco
Hey,
Sehr guter Artikel!
Ich selbst habe mir in März 2015 mein knie verdreht danach bin ich ins Krankenhaus gefahren und dort haben die mich untersucht und gesagt hätte nur eine Reizung(Außenband und Kapsel)…
Sollte 2 Wochen Pause machen und dann wieder anfangen habe drei Wochen Pause gemacht und dann langsam wieder mit Handball angefangen. Nach weiteren 2 Wochen war unser pokalfinale wo ich wd mit gespielt habe.
Dabei habe ich mir wieder das Knie verdreht… Ich dachte zunächst sei wieder eine Reizung aber nächsten Morgen war mein knie auf das dreifache geschwollen und ich konnte es nicht knicken.
Darauf hin bin ich mit Bus (ohne Krücken) zum Arzt gefahren.
Der hat es geröntgt und dann sofort gesagt das Knie sei voller Blut ukd er würde damit nichts machen. Habe dann für den darauffolgenden Mittwoch ein mrt Termin wobei die Ärzte sahen das das vordere kreuzband gerissen war und der Meniskus irgendetwas hatte.
Darauf bin ich ins Krankenhaus gefahren und wurde dort direkt den nächsten Tag operiert…
Dabei stellte sich heraus das dass:
Vordere kreuzband gerissen
Hintere kreuzband gerissen
Meniskus abgerissen
Innenband gerissen und
Zu guter letzt noch ein knorpelschadel…
In der ersten optimal haben sie den Meniskus angenäht und den knorpelschadel ausgebeult. Darauf durfte ich 6 Wochen lang mein Bein nicht belasten und dann nach weiteren 6 Wochen wurde ich das zweite mal operiert wobei sie das Vordere ersetzten wollten (hinteres mittlerweile stabil) dies haben sie in einer 5 ständigen op gemacht.
Danach schwärmten die Ärzte von meiner sehne die sie entnommen hatten. Nur 10 Tage später hat sich heraus gestellt das der Vordere kreuzbandersatz wieder heruntergerutsch da der bohrkanal zu groß war …
Sollte in einer einstündigen optimal wd alles gerichtet und festgeschraubt werden … Nur aus der einen Stunde wurden 7 Stunden da sie wesentlich mehr machen mussten nicht einfach nur wieder befestigen…
Danach durfte ich 6 Wochen wieder nicht belasten und erstmal keine Physiotherapie weil die Ärzte sagten die wollen meistens zu viel und dann wächst das kreuzbandriss nicht gut genug ein.
Nach den 6 Wochen hatte ich dann auch mal Physiotherapie aber keine Reha. Zudem hatte ich nicht so lange Physiotherapie weil der Arzt mir es nicht weiter verschreiben wollte 🙁
Also habe ich bißchen selbst was gemacht was ich halt so konnte.
Durch diese ganzen Mist bin ich über 13 Wochen in meine4 Ausbildung ausgefallen . Was sehr doof ist.
Seit feburar bin ich wieder angefangen leicht Handball zu spielen.
Also laufen werfen und noch kein springen.
Das dauert alles so ewig.
Die Ärzte haben meine Operation verbockt und daher habe ich jetzt noch leichte Beeinträchtigung.
Hast du gute Übungen zum Aufbau von Schnelligkeit und Sprengkraft?
Danke im voraus:)
LG Marco
Christina Frese
Hallo Marco,
Das ist schon ein hartes Schicksal, wenn gleich beide Kreuzbänder betroffen sind, da dann sehr viel Stabilität im Kniegelenk fehlt. Obendrein ist ein hinterer Kreuzbandersatz deutlich schwieriger für den Arzt, weil es nicht einfach ist dann richtigen Punkt im Oberschenkelknochen zu erreichen. Also mit den Geräten. Die OPs finden auch deutlich weniger statt, sodass auch einfach häufig die Übung fehlt. Wo hast du dich denn operieren lassen? Bei so einer extremen Verletzungen sollte man nämlich in keinem Falle in das nächst beste Krankenhaus fahren, sondern sich ganz gezielt im Internet informieren wer wie welche OPs macht und gute Ergebnisse erzielt. z.B. Patientenberichte. Da es mir so scheint als ob es bei dir knall auf Fall ging, würde es mich nicht wundern, wenn du nicht in einer spezialisierten Klinik gelandet bist und dann hat an schnell auch Pech bei einer Operation….
Ich habe noch nicht ganz verstanden, was mit deinem HKB passiert ist. Soll das von alleine wieder zusammen gewachsen sein? Das ist recht unwahrscheinlich bis unmöglich. Oder wurden beide KBs auf einmal operiert. Das ist nun auch sehr wichtig im Hinblick auf deine Reha? Dann wäre auch noch zu klären, was die genauen Unfallmechanismen waren, denn Verdrehen ist ein weit gefaster Begriff? Blieb der Fuß auf dem Boden stecken? Dann musst du z.B. ganz viel Sensomotorik trainieren. Bei einem dynamischen Valgus sind es dagegen die Hüftabduktoren.
Dann wäre erst mal zu klären, welche Übungen du gemacht hast und wie du Ausführung ist. Kannst du z.B. eine einbeinige Kniebeuge bis 50° Knieflexion. Schaffst du eine beidbeinige Kniebeuge mit Knien hinter den Fußspitzen und ohne dass die Knie nach innen fallen? Wie sieht es mit Schnelligkeit und Reaktion aus? Können deine hintere Oberschenkelmuskulatur wieder schnell kontrahieren. z.B. Anhaken an den Po oder Sprints? Wie sicher fühlst du dich bei solchen Sachen.
Erst wenn die Ausführung dort gut ist und du dich sicher fühlst und gleich belasten kannst, kannst du mit dem Sprungtraining starten. Ich habe da für mich eben bestimmte Kriterien aufgestellt, die man vorher erfüllen sollte. Dann fängst du mit beidbeinigen Sprüngen an. z.B. Kniebeugensprünge. Das Traininieren von stabilen Landungen und die schnelle Konzentrik der Wadenmuskulatur. Man steigert sich zu leicht seitlichen Belastungen und schnellen Ausfallschritten usw. Wenn diese einfachen Sachen sitzen, dann kann man eben stärker in den Aufbau gehen.
Konnte ich nun deine Frage etwas beantworten? Ich denke du wolltest eine Stufe höher ansetzen, aber was ich aus deinem Text lese, ist, dass du wahrscheinlich noch nicht so weit bist. Wenn ich mich täusche, dann gib ruhig Bescheid und ich erkläre dann mehr 😉
Lieben Gruß,
Christina
Decker, Alfons
Ich hatte eine ältere Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Diese wurde erst festgestellt beim MRT. Mein Knie ist aufgrund der Entnahme des Innenmeniskus soweit geschädigt das nur noch eine Teilprothese (Schlitten) weiterhelfen kann. Das Kreuzband wurde inzwischen ersetzt. Ich bin nun in der 5. Woche nach der OP.
Bei der Krankengymnastik wird, wie ich gelesen habe, ganz in deinem Sinne gearbeitet und der Heilungsverlauf ist sehr gut. Mein Problem liegt allerdings in der Schonhaltung. Aufgrund der Schädigung des Knies und der damit verbundenen Schmerzen nehme ich sowohl im täglichen Leben alsauch bei KG unbewußt die Schonhaltung ein. Hast du vielleicht eine Idee wie man dem entgegenwirken kann?
LG Alfons Decker
Christina Frese
Hallo Alfons,
bevor ich mich dazu äußere, bräuchte ich noch ein paar Informationen. Hattest du die Schmerzen auch schon vor deiner OP oder erst danach? Wie lange ist die OP her und hast du also bereits eine Arthrose im Kniegelenk? Denn unter den Menisken befinden sich ja auch noch Knorpel im Knie, die auch noch gleiten können. Diese können sich nur leider nicht wie die Mensiken verformen und so das Ganze harmonisch gestalten. Es wäre wichtig zu wissen, woher nun die Schmerzen genau kommen und bei welchen Bewegungen du sie hast. Prinzipiell gilt, dass man nicht in den Schmerz reinbelasten sollte. Sondern du solltest ein Trainingsprogramm finden, was deine Becken-Bein-Achse gut auftrainiert, aber schmerzlos ist. Es gibt Techniken wie eine Hantel auf die betroffene Seite zu nehmen, um dort mehr zu belasten. Bei Schmerzen ist das aber sinnlos. Allgemein hilft es die Muskeln mit einer Blackroll viel auszurollen, um die muskulären Verspannungen, die durch den Schmerz entstehen, zu lösen.
Ansonsten gibt es, bevor du dich mit einem Schlitten behandeln lässt, die Möglichkeit sich Hyaluronsäure ins Gelenk spritzen zu lassen. Hast du schon mal was von dieser Therapie gehört? Private Kassen übernehmen das (glaube ich) manchmal sogar. Denn so ein künstliches Knie hält auch nur 15 Jahre und dann muss Knochen abgesägt werden für einen zweiten Schlitten. Dann hast du niemals die Form deiner eigentlichen Tibia und wollen die dann nur einen Teil des Knochen ersetzen mit Schlitten. Bei einer totalen TEP wäre ohnehin doch gar kein Kreuzband mehr da, weil man es ja nicht befestigen kann? Da bin ich nun aber überfragt.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen und freue mich über eine Antwort,
Christina
Jessica
Liebe Christina,
Du sprichst mir sehr aus der Seele, man weiß vor lauter Guten Ratschläge gar nicht mehr, was man darf…. 6 Monate bis 12 Monate, joggen… bloß nicht joggen… man bekommt einfach nur noch Angst was falsch zu machen!!!!
Ich bin Tänzerin und bei einem Auftritt habe ich mir mein vorderes Kreuzband gerissen!!!
Die OP habe ich nun hinter mich gebracht aber ich will so schnell wie möglich wieder tanzen.
Dann hieß es, bei Tänzern wäre es noch viel schlimmer als bei Fußballern…ich könnte locker mit 12 Monaten noch rechnen!!! ich mache viel Ballett und behaupte ich habe ein gutes Körpergefühl, aber plötzlich ist das eine ganz neue Situation und ich weiss absolut nicht was ich machen darf und was nicht !!! Ich bin sehr ehrgeizig, wenn ich weiß, worauf ich achten darf, dann mach ich die Übungen ganz brav und sehr gewissenhaft, aber man fühlt sich so unsicher, wie soll man so vertrauen in sein Knie bekommen, um da alleine wieder drauf zu drehen oder springen!!!
Bin für jeden Ratschlag dankbar!!!!
Liebe Grüße Jessica
Christina Frese
Hallo Jessica,
Wieder mal ein tolles Beispiel, dass Leute mehr wissen wollen als nur das Oberflächliche aus dem Internet 😉 Was ich mir damals gedacht habe ist: Wenn so viel Uneinigkeit unter den Fachleuten herrscht, dann haben Sie anscheinend alle irgendwie keine Ahnung und greibaren Argumente. Und so ist es auch leider noch mit vielen Sachen. Wir wissen, dass die Zeit gar kein Kriterium mehr ist. Trotzdem stützen sich viele darauf ab, weil es die Nachbehandlung einfach fassbar macht. Die Wissenschaft ist aber eigentlich schon viel weiter und sagt, dass nur die Performance ausschlaggebend ist. In welcher Stufe man sich befindet und welche Übungen man sauber ausführen kann. Es gibt Leute, die sind 3 Monate post-OP besser drauf als andere mit 7. Das hängt von Op, Trainingsweise, Trainingsintensität, Vorgeschichten usw. ab. Bzgl. bedeutet das z.B. für mich. Kannst du einbeinig sicher springen und landen? Wie weit kommst du bei der Gesunden und Verletzten Seite? Kannst du eine einbeinige Kniebeuge bis 60° und kannst du Steigungen auf dem Laufband längerfristig bewältigen. Das sind einige Kriterien an die ich mich halte. Denn das sind Vorstufen von dem Laufprozess. Dann ist es ganz egal, wie viel Zeit die OP her ist. Nur die ersten 4 Wochen können sich etwas durch Op-Techniken unterscheiden. Das ist aber alles nicht so viel.
Wir können uns gern mal per Telefon oder skype kurz schließen. Falls du wirklich Interesse hast, schreib mir doch einfach über den Kontakt und wir finden einen gemeinsamen Termin. Ich selbst habe RSG gemacht und kann daher recht gut einschätzen was geht und nicht geht. Und ich war 2 Moante post-Op beide mal auf der Matte!!! Klar, man kann noch keine Sprünge machen und auch beim Dehnen sollte man bei gewissen Sorgfalt hüten, aber gerade Krafttraining an der Balletstange ohne Pioretten oder Sprünge sind 6 Wochen post-Op absolut nötig und gut! Die meisten Ärzte wissen doch gar nicht, was man in diesem Sport als machen und trainieren kann ohne das Kreuzband zu gefähren. Die haben ja nur die hüpfenden, piorettendrehenden Frauen im Kopf 😉
Ich hoffe, ich konnte dir etwas die Angst nehmen und die Problematik in der Kreuzbandrissnachsorge darstellen? Es ist also in deinem Fall alles halb so dramatisch wie dargestellt. Es ist nicht schön, es macht keinen Spaß, aber es ist kein Grund zu verzweifeln, wenn die OP denn gut verlaufen ist 😉
Lieben Gruß,
Christina
Enn
Hallo!
Schöne Seite! Du hast Dich ja wirklich mit der Materie beschäftigt 🙂 Was hast Du denn genau studiert?
Bin vor 5 Tagen operiert worden (VKB-Plastik, Semitendinosus m. Mikrofrakturierung bei Knorpelschaden) und darf jetzt erstmal 3 Wochen gar nicht belasten wegen des Knorpels.
Hatte vor 8 Jahren schon mal ne Kreuzband-OP am anderen Knie, da hatte ich gar keine Beeinträchtigungen mehr, deswegen bin ich auch zum gleichen Operateur (auch Spezialist), weil ich da großes Vertrauen habe.
Aber wie Du nun schon sagst: im Internet ist wenig zu finden, das meiste ist oberflächlich, vieles unterscheidet sich. Da weiß man dann gar nicht, wie man es genau machen soll.
Das Knie ist natürlich noch monsterdick, also hochlegen und kühlen. Aber da man sich ja dran erinnert, wie schwierig es beim letzten Mal mit der Streckung war, übt man schon mal, wie es einem der Physiotherapeut im KH aufgetragen hat.
Immerhin wußte ich diesmal ein wenig mehr, was auf mich zukommt -und ich hab mir z.B. schon mal ein Physikfachbuch mit Übungen fürs Knie zugelegt 😉 vieles kann ich noch nicht machen, aber dann halt in Zukunft.
Nächste Woche beginne ich mit der Physiotherapie 🙂 🙂 für die Beweglichkeit war das beim letzten Mal wirklich unbezahlbar.
Christina Frese
Hallo Enn,
entschuldide die etwas verspätete Antwort. Ich stecke gerade in einem Vollzeitpraktikum in der Werkstatt fest und musste obendrein noch letzte Woche nach Göttingen pendeln, um die Bachelorstudie, die du auf dieser Seite findest, vorzubreiten. Deshalb ist mir dein Kommentar in den letzten Tagen etwas entfallen. Ende Mai wird es dann hoffentlich wieder etwas ruhiger 😉
Danke erst mal für das Lob! Und ja, man könnte sagen, dass ich etwas besessen von der Materie bin. Wie mein Mentor so schön meinte..ich kann damit Leute an die Wand reden 😀 Deshalb habe ich vor 4 Jahren mein Studium gewechselt von Bio&Chemie auf Orthobionic. Dort bauen wir Orthesen und Prothesen und beschäftigen uns mit dem Bewegungsapparat. Biomechanik, gängige Pathologien, Physiologie, Messtechnik und alles was dazu gehört, um zwischen Forschung und Praxis zu agieren. Mein langfristiges Ziel ist es in die Prävention und Reha insbesondere von Sportlern einzusteigen. Deswegen dreht sich meine Bachelorarbeit auch um die Thematik Kreuzbandrisse&Prävention. Was genau sich da noch ergibt, wird die Zeit zeigen 🙂 Aber ich möchte einfach Dinge für den Patienten verbessern, insbesondere die Aufklärung. Und auch bei den Physiotherapeuten für mehr Aufklärung sorgen. Da wird häufig doch etwas zaghaft behandelt. Und das ganze Wissensgewusel etwas ordnen, wozu ich bereits eine kleine Lektüre angefangen habe 😉 Denn ein gutes Büchlein findet man als Patient kaum rund um VKB.
Du solltest in deinem Trainingsprogramm ruhig schon mal viele isolierte Übungen für die Hüftabduktoren, den Quadrizeps, den Gluteus maximus und den Rumpf machen. Alles andere wird sich wahrscheinlich noch etwas schwierig gestalten. Nach zwei Wochen solltest du ruhig schon mal sanft beidbeinig belasten, denn beim Gehen nach drei Wochen hast du ja dann immer noch die doppelte Last einbeinig zu tragen. Da aber Knorpel-Op vorlag im Stand noch nicht bewegen. Nur mal etwas Gewichtverlagern üben.
Viel Erfolg dir noch und bei weiteren Fragen, kannste dich gerne wieder an mich wenden :0)
Vanessa Gerlach
Hallo hallo 🙂
Vielen Dank für diesen interessanten Artikel. Ich hatte am 4.4. meine OP. Vordere Kreuzband wurde durch die Semitendinosus-Sehne ersetzt. Darüber hinaus wurde mein Innenmeniskus nach einem Korbhenkelriss genäht. Ich habe jetzt die Frage, ob du so etwas wie einen Trainings-Fahrplan mit Übungen und so weiter hast? Kann beispielsweise mein Bein noch gar nicht anheben, weil dafür die Kraft bzw. die Rezeptoren fehlen. Ansonsten belaste ich bis 15/20 kg, übe das Beugen dreimal täglich jeweils eine halbe Stunde mithilfe einer Motorschiene und komme schon an die 60 Grad, durchstrecken kann ich fast komplett. Elektroden-Therapie zur Muskelstimulation mache ich zweimal täglich jeweils 20min.
Wieviel kann ich nach eineinhalb Wochen überhaupt schon machen? Die Fahrpläne sind ja leider immer etwas oberflächlich gestaltet!!
Habe auch das Gefühl, dass viele Physiotherapeuten gar nicht so Bescheid wissen.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße,
Vanessa
Christina Frese
Hallo Vanessa,
schön von dir zu hören. Tatsächlich habe ich ein gutes Repertoir an Übungen, die ich regelmäßig mit Patienten in den ersten postoperativen Tage mache. Einige Infos findest du auch schon in den Kommentaren von den anderen Artikel. Worauf ich achte, findest du auch im Präventionsprogramm gut beschrieben. Hier ist der Link:
https://www.fitnesswarrior.de/volleyballpraeventionsprogramm/
Allgemein kannst du Übungen in Minisquat-Position durchführen, wobei du das gesunde Bein anfangs verstärkt belastet. Wäre es nur das Kreuzband könntest du auch schon mit gleichem Gewicht belasten. Dann mache ich Übungen wie die Clam shell für die Hüftabduktion, Sprunggelenkstraining, Übungen am Pezziball für die Propriozeption in Bein und Bauch. Übungen für die Pomuskeln. z.B. auf den Pezziball legen und Beine hinten hoch heben etc. Normalerweise weise ich die Leute direkt vor Ort oder über skype gegen eine kleine Aufwandsentschädigung ein. Da gerade die Betrachtung der Becken-Bein-Achse wichtig ist.
Und leider hast du recht, dass viele Therapeuten häufig zu zaghaft und einseitig an die Therapie gehen. Häufig hat der Athlet nämlich an mehreren Stellen Defizite.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Kannnst dich jederzeit gerne an mich auch per Mail wenden. 🙂
mit kriegerischem Gruß,
Christina
Natascha
Wirklich super geschrieben!
Im September 2015 riss mein vorderes Kreuzband während einem Fussball Match.
Bei einem Richtungswechsel geschah es, ich hörte nur ein „blop“ und spürte einen extremen Schmerz. Mein Trainer kam zu mir und ich verliess das Feld. Es war ein sehr wichtiges Spiel für die Mannschaft also wärmte ich mich erneut auf und ging wieder ins Feld. Zwei Minuten gespielt, weit und breit kein Gegner um mich herum und es geschah nochmals aus heiterem Himmel, doch der Schmerz war nur noch halb so schlimm. Am nächsten Morgen war mein Knie geschwollen und ich konnte es nicht strecken und beugen. Daraufhin ging ich in den Notfall, da es Sonntag war. Dort machte man ein Röntgenbild. Der Arzt meinte, es wäre kein Bruch oder ähnliches ich könne es voll belasten. Eine Woche später musste ich mit der Schule nach England (obligatorische 2 Wochen). Danach konnte mein Fussballtrainer es nicht mehr mitansehen, wie ich humpelte und vereinbarte einen Termin mit einem Spezialisten. Dieser sagte mir, dass er in meiner Situation operieren würde. Also vereinbarte ich einen Termin. Am 14. Dezember war es soweit und ich wurde operiert. Nach drei Monaten sass ich schon wieder auf dem Pferd und durfte auch Joggen gehen. Leider bin ich eine sehr ungeduldige Person und stieg auch nach 3.5 Monaten beim Volleyball wieder ein mit leichten Übungen (Medizinball an die Wand spielen, Abnahmen ohne grosse Bewegungen, oberes Zuspiel und Service) Jetzt weiss ich nicht ob das wirklich gut ist oder ob es mir mehr schadet, weil ich das Bein entlaste. Psychisch macht es mich total fertig, dass ich nicht mitspielen darf und mit dem Fussball kann ich sicher auch noch ein Jahr warten.
Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Liebe Grüsse
Natascha
Christina Frese
Hallo Natasha,
Danke für deinen netten Kommentar. Generell spricht nichts dagegen nach 2-3 Monaten wieder mit den ersten sportartspezifischen Übungen anzufangen. Ich habe dazu auch einen Artikel auf Volleyballfreak geschrieben.
http://www.volleyballfreak.de/erfolgreiche-integration-volleyball-nach-kreuzbandrekonstruktion.html
Aber, nun kommt mein ganz großes ABER! Wenn du entlastet und vor allem mit Absicht, bedeutet das ganz klar, dass dein Knie noch nicht wieder bereit für diese Art von Balastung ist. Bevor du wieder zu den Bällen greifst, musst du erst mal in Topform im funktionellen Training und Übungen aufweisen sollten. Du solltest auch schon mittelmäßig weit im Sprungtraining sein. D.h. einbeinige Sprünge mit mindest 50% Leistung der Gegenseite und eine gute Becken-Bein-Achse ist da essentiell.
Die Bälle lenken dich eben ab und so müssen alle anderen Abläufe unterbewusst bereits 100% eingespielt sein. Du solltest also erst mal dynamische Ausfallschritte vor dem Spiegel üben, bevor du dann dort mit Bällem rumhantierst. In der Reha ist nicht der zeitliche Faktor essentiell, sondern ein gut strukturiertes Aufbautraining. Und wenn du dich auf einer Stufe sicher fühlst, dann kannst du auch die höher übergehen.
Mit Fußball brauchst du sicherlich kein Jahr zu warten. Aber auch hier empfiehlt sich ein gezielter Aufbau und Integration. Das Hüftabduktorentraining bildet bei dieser Sportart das A und O. Dabei fängt man mit Pässen, Ballführung uw an. Aufbau des gezielter Zweikontakes und so weiter. Wettkampfspielen dauern sicherlich noch ein jährchen, aber sobald du wieder am Ball bist, ist das alles halb so schlimm 🙂
Ich hoffe, ich konnte deine Fragen etwas beantworten. Wenn du noch genauere Infos brauchst oder Übungen, dann sollten wir uns mal zusammen telefonieren und viel Erfolg!
mit bestem Gruß,
Christina
Natascha
Hallo Christina
Vielen Dank für deine Antwort, sie hilft mir schon weiter ? warte in diesem Fall noch, bis wir in der Physio mit dem Sprungtraining anfangen, dann kann ich auch mit klarerem Kopf spielen ☺
Liebe Grüsse
Natascha
Karin Geiger
Hallo Christina,
wow, deine Berichte sind echt toll, habe sie wie ein trockener Schwamm aufgesaugt.
Ich hatte vor 3 Jahren eine Kreuzband Op. Vordere Kreubandplastik und der Meniskus mußte an 2 Stellen ausgeschnitten werden, weil die Verletzung schon zu lange her war. Die Reha verlief nach heutigem Wissen mehr schlecht als recht. Ich konnte nach einem Jahr nicht bergab gehen, hatte zu große Schmerzen bei der Streckung des Knies. Erst eine Osteopathin konnte mir helfen. Endlich nach 1,5 Jahren konnte ich mich auf mein Knie wieder voll verlassen. Natürlich machte ich, leider aus Unwissenheit, keinen gezielten Muskelaufbau oder sonstige Koordinationsübungen fürs Knie. So habe ich mir im Jänner beim Tiefschneefahren das Kreuzband erneut gerissen, aber nur zu 2/3.
Jetzt stehe ich vor der großen Frage, schaffe ich das Knie mit gezielten Übungen so zu stärken, dass ich keine neue Op brauche, oder schade ich damit meinem Knie. Ich war gestern wandern im Gelände und mein Knie gab bei einer Unachtsamkeit nach und ich knickte ein. Der Schmerz war nicht so schlimm, aber die Unsicherheit ist groß, ab ich das Knie mit gezielten Übungen so weit bringe, daß ich mich darauf verlassen kann. Ich bin leidenschaftlicher Tourengeher, Kletterer, Bergsteiger und Radfahrer.
Ich würde mich auf eine Antwort von dir freuen
Lieben Gruß Karin
Christina Frese
Hallo Karin,
Der Unfall und das ungenügende Postoperative Training nach dem ersten Transplantat sind wohl hier Schuld. Deine Rezeptoren sind einfach noch stark zurückgebildet und sobald du nicht aufpasst, funktioniert die ganze Ansteuerung eben nur suboptimal und dann kommt es zu solchen Vorfällen. Erst Maßnahme ist definitiv das Wackelbretttraining. Ganz ganz wichtig. Zwiete Maßnahme ist ein Becken-Bein-Achsen Training für die Alltagsbewegungen. Damit kannst du dir nichts schelchtes tun. Kniebeugen (sitzen), step ups (Treppenstufen gehen) und Rumpfstabilität sind da besonders wichtig. Es gibt die Möglichkeit das Kreuzband anfrischen zu lassen und dann wächst es wieder zusammen. Es hilft dir deine Sensomotorik dann nachhaltig zu optimieren und die Stabilität im Gelenk selbst ist wieder höher. Ich würde in keinem Fall ein neues Transplantat einziehen lassen. Healing response ist hier eindeutig beim Dr. Felmet mein Favorit. Wenn du dich gerne mal näher dazu austauschen willst oder auf ein Training vorbei schauen willst, dann kannst du dich gerne wieder an mich wenden.
Besten Gruß! und gute Genesung!
Christina
Thomas Berold
Hallo Christina,
Danke für deinen tollen Artikel. Er war nicht nur unterhaltsam zu lesen, sondern auch sehr interessant in Hinsicht auf eine Frage, welcher sich viele Patienten stellen müssen: Wie bekomme ich mein Knie jetzt wieder optimal fit?
Mein vorderer Kreuzbandriss rechts war im April 2014. Jetzt knapp eineinhalb Jahre nach der OP bin ich nicht wirklich glücklich. Tischtennis (früher Bayrische Liga) spiele ich gar nicht mehr, Fußball habe ich nach immer wiederkehrenden Schmerzen seit mindestens einem halben Jahr nicht mehr angefasst, ins Fitnessstudio bin ich zwischenzeitlich auch nicht aufgrund von Schmerzen. Also einen Orthopäden konsultiert, MRT-Ergebnis: Alles in Ordnung, das Knie war zwar mal wieder dick geworden, aber das könne vorkommen. Bänder sind laut Befund in Ordnung.
Ich kann mich aber beispielsweise nicht hinknien. Bei ca. 10 – 15° Restwinkel geht es dann nicht mehr weiter runter. D.h. bei tiefer Hocke ist Schluss, ab dann „blockiert“ es und fängt irgendwann auch an weh zu tun.
Jetzt trainiere ich seit einigen Wochen auch wieder im Gym. Momentan fühlt sich mein Knie sehr gut an und ich würde mir wünschen, dass es so bleibt.
Könnte mir intensives propriozeptives Training vielleicht noch weiterhelfen? Ist die Lösung eventuell einfach noch mal zur Physiotherapie zu gehen?
Liebe Grüße
Thomas
Christina Frese
Hallo Thomas,
entschudlige die sehr späte Antwort. Wegen meiner Bachelorarbeit war bei mir die letzten Wochen Land unter! Und nun ist sie seit letzter Woche abgegeben.
Propriozeptivs Training ist auf jeden Fall sehr hilfreich für eine bessere Ansteuerung der Muskeln. Es bringt wirklich viel. Deshalb preise ich es hier so an. Die Gerätschaften kosten ja auch nur zwanzig Euro und sind damit eine geringe Investition.
Es gibt aber auch noch zwei weitere wichtige Säulen: Das Becken-Bein-Achsen Training und die myofasciale Strukturen zu lockern, um Fehlbelastungen und Schmerzen zu lindern. Hast du schon mal in die Richtung trainiert? Wir bieten auch bald wieder Messungen an mit Workshops dazu. Kostenlos. Einer könnte in Straubingen statt finden. Vielleicht hast du ja Lust zu kommen? Dann kann ich mir das nämlich persönlich anschauen. Die Anmeldungen kommen bald wieder raus.
Lieben Gruß,
Christina
LXD
Hallo, ich hatte meine Operation am 1. Februar und es ist soweit alles in Ordnung. Physiotherapie habe ich vor rund 2 Monaten ausgesetzt (Anfang Mai), als es schon recht gut war (ich habe einfach nicht die Zeit dafür). Ich war auf dem Fahrrad und Fahrrad fahren passiert ohne Probleme. Mein Gang ist auch gut, nur beim Laufen habe ich festgestellt, dass das Bein absolut nicht soweit es. Bin bis jetzt drei Mal gelaufen. Jedes Mal war es besser. Überstrecken kann ich mein Bein auch noch nicht.
Insgesamt laufe ich sehr kontrolliert, weil eben diese Stabilität fehlt, die man für Manschaftssport braucht. Deshalb bin ich vorsichtig und langsam am Aufbauen.
Nach dem Laufen ist das Knie angestrengt, bzw. die Muskeln, tut aber nicht weh.
Ich denke, ich muss das Bein (die Kniemuskulatur) noch weiter aufbauen. Spricht was gegen das Laufen? Ich habe gelesen – solange es nicht weh tut, ist alles gut. Und man sollte nur so weit gehen, bis es weh tut und sich dann darum kümmern (Kühlen, Massieren).
Gibt es da von deiner Seite ergänzend etwas dazu?
Christina Frese
Hallo lieber annonyme Sportler 😉 ,
Danke für deinen fixen Kommentar. Wenn du ganz klar eine Überlastung und Instabilität nach oder bei dem Laufen spürst, ist das Laufen definitiv zu früh!!! Schmerzen sind ja dann die nächste Kategorie. Erst mal musst du einzelne Sprünge machen. Ganz wichtig! Damit du die Sicerheit für die Landung bekommst. Du musst step-downs üben, um die Becken-Bein-Achse stabilisieren zu können. Und du solltest schon leichte Agility-Drills gemacht haben, um die Schnelligkeit in den Reaktionen zu schulen. Was hast du davon vorher schon getan? Du kannst ruhig Gas geben im Training, es muss nur alles logisch aufeinander aufbauen. Und nicht das Haus ohne Boden bauen 😉
LG Christina
Semra
Hallo
Danke für die tipps.
Ich hab in 2 Wochen eine kreuzband op und hab schon große Angst das ich mein Hobby (Fußball) aufgeben muss da ich erst 14 bin. Ich hab noch so viel vor und die lange Zeit macht mir jetzt schon schwer zu schaffen. Hab ich direkt nach der Op die reha Phase oder erst nach der schonungs zeit?
Christina Frese
Hallo Semra,
warum hast du noch nicht früher geschrieben, dass du erst 14 Jahre alt bist?! Das ist eine ganz wichtige Information. Ich rate dir ganz dringend dich von Dr. Felmet mit der All-Press-Fit Technik behandeln zu lassen. Die ist deutlich platzschonender als die Verwednung von Schrauben und das ist bei dir gaaanz wichtig. Sobald deine Wachstumsfuge erwischt wird und das kann das Wachstum beeinflussen, wirst du Beinlängendifferenzen bekommen und damit große Probleme. Bei welchem Spezialisten bist du? Da trauen sich erfahrungsgemäß nur sehr wenige ran. Wenn es in so extrem jungen Jahren reißt, brauchst du auch in jedem Fall eine seperate Betreuung durch einen geschulten Athletiktrainer. Wo wohnst du denn ungefähr? Neben mir kenne ich ein paar. In der Regel reichen dann 5-6 Doppelstunden aus, um dir eine Grundeinweisung zu geben. Das kannst du alleine nicht schaffen. Zum einen bist du dafür viel zu jung und hast auch viel zu wenig Wissen. Und ein Physiotherapeut kann dich nur in den Anfangsphasen begleiten. Du brauchst aber dann auch dringend eine Umschulung in deinem Training. Daran musst du sicherlich ein Jahr arbeiten. Ein Kreuzbandriss ist kein Todesurteil. Du wirst wieder spielen können solange die Operation gut verlief und du professionell in der Reha betreut wirst. Aber du musst in den nächsten 6-8 Monaten wirklich ganz konsequent an den Defiziten arbeiten, damit es nicht wieder passiert. Ich möchte dir hier keine Angst machen, aber die Dringlichkeit nahe legen. Gerne können wir uns auch mal über Mail oder Telefon austauschen, falls dir das lieber ist.
mit sportlichen Grüßen und alles Gute!
Christina
Semra
Hallo
Wir können gerne über Mail weiter schreiben dann muss auch nicht jeder wissen wo ich wohne ect…
Meine email:
[aus Datenschutzgründen gekürzt]
Anja
Hallo Christina,
Führen noch andere Ärzte/Kliniken diese All Press Fit Technik durch?
Meine Tochter ist auch 14 Jahre alt und das vordere Kreuzband ist wahrscheinlich gerissen, der Aussenmeniskus ist gerissen. Wir stehen kurz vor der OP.
Wir wohnen im Raum Herford.
Grüsse
Anja
Christina Frese
Hallo Anja,
leider wird diese Technik nur von Dr. Felmet in Schwenningen und von einem Arzt in Offenburg durchgeführt. Das hat Kostengründe. Die Krankenhäuser sind auf jedes Geld angewiesen, was sie bekommen können und der Bezug von Materialien aus Firmen bringt den Krankenhäusern indirekt Geld über Beraterverträge und Aufschlag auf Materialien etc. Es gibt in Polen und Ägypten zwar Kollegen, aber in Deutschland leider auch nur diese beiden! Aber in meinen Augen lohnt sich der Weg, vor allem bei so einem jungen Patienten. Ich würde vor der Fahrt aber checken lassen, dass das vordere Kreuzband wirklich durch ist. Nicht das ihr um sonst anfahrt.
sportlichen Gruß!
Christina
Manuela Rexhepi
Hallo Christina,
lese deinen Block wahnsinnig gerne und habe mir auch schon viel davon mitgenommen.
Hatte meinen Unfall Mitte April und bedingt durch die Umstände als Kassenpatient bei den Terminen war dann meine OP am 10.08.2016. Operiert worden bin ich von Prof. Höher von der Sportsclinic Cologne. Bei mir lag die Diagnose „komplette interligamentäre vordere Kreuzbandruptur links , partielle Innebandinsuffizienz und partielle Insuffizienz posterimedialen Kapsel, kleiner Innen- und Außenmeniskus Radiäriss“ vor.
Gemacht durch dann ein Kreuzbandersatz aus der Semitendinosussehne sowie eine Innen- und Außenmeniskusresektion.
Ich habe bis zum 01.08.2016 jetzt noch die Gehhilfen benutzt und mein operiertes Knie nur mit 20 Kg belastet, dann meinte mein behandelnder Orthopäde nach Kontrolle, dass die Gehhilfen wegkönnten und ich mein Knie wieder voll belasten und nur mit Schiene gehe solle.
Bei der Physio wurden bis jetzt bei mir neben manueller Therapie (Bewegungsübungen und Narbenpflege) Lymphdrainage gemacht, weil das Knie mässig und vor allem mein Unterbein bis zum Sprunggelenk stark geschwollen sind. Die Beeinträchtigung könnte aber auch noch verstärkt sein von einem Unfall aus Dezember 2015, wo ich mir im selben Bein die Außenbänder im Sprunggelenk gerissen hatte. Naja, dass hatte ich seinerzeit gerade so mit Training daheim und Physio im Griff, als der Unfall im April passierte.
Daheim mache ich im Moment mehr nur Übungen, die ich liegend (bspw. im Bett) machen kann. Hierbei gehts mehr darum, wie weit ich schon in Beugung und Streckung komme (schaffe locker 90 Grad und an den 0 Grad fehlt auch nicht mehr viel). Irgendwie bin ich aber unsicher, ob das ausreicht bzw. ob ich nicht noch was machen kann. Auf der anderen Seite geben mir aber die unterschiedlichsten Ärzte die unterschiedlichsten Aussagen, von den wechselnden Therapeuten bei meiner Physio rede ich gar nicht.
Ich wäre Dir für Tipps sehr dankbar,, was ich machen kann. Ich habe die letzten Tage beim Laufen ohne Gehhilfen ganz stark gemerkt, dass mein Gleichgewicht und auch meine Kraft arg im Argen liegen. Zwei kleine Einkaufsrunden im Veedel heute haben mich körperlich stark erschöpft und ich komme mir irgendwie richtig unfähig vor. Ich würde gerne mehr machen (soweit machbar, ohne mein Knie zu gefährden), weiß aber einfach nicht was.
Liebe Grüße aus Köln
Manuela
Christina Frese
Hallo Manuela,
das freut mich zu hören 🙂 Mit der Schwellung ist natürlich ganz blöd, aber da solltest du vor allem mal radlen gehen, um deine Venen und Lympfgefäße wieder auf schwung zu bekommen. Die sind ganz wichtig für den Abtransport der Schadstoffe. Sowas schon mal probiert wie das Knie reagiert? Stepper wäre dann die nächtste Stufe im Ausdauerbereich.
Übungen findest du zu Haufe in den vorherigen Kommentaren. Diese Frage kommt nämlich häufiger. Lies dich da also mal bitte durch 🙂 Bzgl dem Problem mit der Belastung gucke mal in unseren artikel mit den erstn postoperativen tagen. da stehen auch viele tipps drin. Generell solltest du einbeinig sicher stehen können. Kannst du das? Dann haste einen teil deiner Antwort.
Falls nach dem Durchlesen der Kommentare noch fragen sind, kannst du gerne noch mal schreiben. Habe aber keine Zeit jedes mal einen Roman zu tippen, vor allem wo es schon alles steht!
Lieben Gruß und Erfolg!
Christina
Alex
Oh man da kann ich mitfühlen. Ich habe es mir vor einem Jahr beim Ringen gerissen allerdings hat der Meniskus auch einen „Treffer“ abbekommen und somit war von Anfang an klar, das es mehr als nur eine Prellung war. Mir hat das Training auf dem Trampolin zusätzlich zum Krafttraining sehr weitergeholfen. Gerade für die Stabilität gibt es kein besseres Training 🙂
Lg
Christina Frese
Hallo Alex,
Da hast du absolut recht. Trampoline sind neben Wackelbrettern und Wackelpads eine tolle Möglichkeit die Koordination zu schulen. In den ersten 6 Rehamonaten habe ich dies bei der Reha auf fleißig gemacht. Leider sind sie in Fitnessstudios nur herzlich wenig vorhanden und dadurch habe ich mit dem Training auf diesen aufgehört. Wenn es eins geben würde, würde ich es auch wieder bei mir mit einbeziehen oder falls jemand gerne daheim trainiert, sicherlich eine lustige und produktive Sache :0)
Susanne
Hallo Christina,
ich hätte schon früher über deinen Blog stolpern sollen. Dann hätte ich mir letztes Jahr keine hinter Kreuzbandplastik einsetzen lassen. Die Schwierigkeiten nehmen nämlich erst jetzt richtig zu. Durch die Schonhaltung verspannen sich die Muskeln und das ist äußerst schmerzhaft. Des weiteren hat mir ein Arzt bestätigt, dass das HKB anatomisch nicht richtig eingesetzt wurde. Eine zweite HKB-Plastik möchte ich auf keinen Fall. Aber meinst du es ist ratsam, dass ich mir das alte Implantat rausmachen lasse? Es gibt viele Leute die ohne hinteres Kreuzband leben.
Dieser Beitrag ist eigentlich nicht für den Blog vorgesehen. Vielleicht könntest du mir einfach so antworten?
Emir
Hallo Christina,
ich bin 16 Jahre Alt und komme aus Bielefeld. Meine OP hat in Herford in der Klinik von Dr. Jungmann (Kniespezialist) stattgefunden. Ich es zunächst sehr toll, dass Sie zu allen Fragen sehr ausführliche antworten und empfehlungen geben.
Ich hatte am 04.10.16 eine vordere Kreuzband OP und habe jetzt knapp 6 Monate auf diese OP gewartet. Als ich mir diese Verletztung zugezogen habe, bei einem Meisterschaftsspiel (Fußball), habe ich mir gleichzeitig die außen bändergezerrt und ein knochen war geprellt. Ich musste knapp 2 Monate darauf warten bis die Ärzte heraufsgefunden haben was ich hatte. Als sie herausgefunden haben, dass mein Kreuzband gerissen war meinten die Ärzte das meine Wachstumsfugen noch nicht geschlossen seien. Als ich jedoch endlich den richtigen spezialisten gefunden habe der meine OP trotz der Wachstumsfugen absolviert, sollte ich auch direkt in den Sommerferien (NRW-Zeiten) operiert werden, jedoch haben die Ärzte vor der OP etwas übersehen. Schließlich konnte ich wieder nicht operiert werden. Auf jeden Fall habe ich es nach 6 monaten endlich geschafft operiert zu werden. Ich habe ein Plan zur Rehabilitation bekommen und auf dem Plan stand, dass ich in 6 Monaten wieder Stop & Go Sportarten machen kann.
Jetzt ist die Frage, ich habe seit 6 Monaten kein Sport mehr gemacht, also jegliche Muskeln die ich hatte sind weg.
Schaffe ich es trotzdem in 6 Monaten oder früher wieder auf den Feldern zu sein, denn ich habe einen knappen schritt zur Profikarriere verpasst und will jetzt wieder so schnell wie möglich wieder trainieren und spielen.
Was könnten Sie mir auf meinem Weg empfehlen, damit ich so schnell wie möglich wieder auf den Feldern bin?
Oder zumindest so schnell wie möglich mit Kraft Aufbau, Kondition, Ausdauer und stabilisation des Knies anfangen kann?
Mit freundlichen Grüßen
Emir
Ligia
Hallo Christina,
mich würde interessieren, welche Sehne bei dir verwendet wurde und mit welcher Verankerungsmethode?
Danke und viele Grüße
Ligia
Christina Frese
Hallo Ligia,
ich wurde ganz konventionell operiert. Semitendinosussehne mit bioschrauben. Inzwischen kenne ich aber deutlich mehr verfhren und plädiere für die biologischen. D.h. ohne Fremdmaterial. Zugegeben. Ich bin glücklich mit meinen Knien, aber gerade in Bezug zu rekonstruktionen, falls es mir noch mal passieren sollte, wäre ich mit All-Press-Fit von Dr. Felmet oder einer ähnlichen Technik von Herrn Schlünssen in Berlin deutlich besser dran gewesen. Wenn das Transplantat gut gesetzt wurde, kann man mit guter Physio mit jeder Technik erst mal glücklich werden. Nur die Langzeitergebnisse bzgl Arthrose, Knocheneinwuchs etc kann sich unterscheiden. Leider ist da aber die Datenlage noch recht instabil. Mein Tipp an dich: Guck mal nach biologischen Verfahren. Ansonsten achte darauf, wie viel Erfahrung sie in sachen Kreuzband haben und höre dich bei anderen Patienten auch um. Der Proftitel sagt leider nichts über das Geschick an der Bank!!!!
Viel Erfolg und entschuldige die späte Antwrt. Mein Leben war in der letzten Zeit ein reines Chaos!
Christina
Philipp
Hallo Christina,
ich habe zwar kein gerissenes Kreuzband, aber in beiden Knien den Innenmeniskus genäht bekommen.
Das linke Knie wurde im Dezember 15 operiert, da die Beschwerden nicht zurückgingen im rechten Knie (am Anfang dachte ich die Schmerzen werden von einer Schonhaltung verursacht) ließ ich im Juni einen MRT machen, wobei festgestellt wurde, dass auch der rechte Innenmeniskus gerissen war. Das rechte Knie wurde dann Ende Juni operiert. In beiden Knien war es möglich den Meniskus zu nähen und so zu erhalten.
Die ersten 2 Monate hatte ich 2 mal wöchentlich beim Physio verbracht. Ab dem dritten Monat postoperativ hatte ich mit dem Fahrradfahren begonnen. Mehr habe ich mich zu dem Zeitpunkt nicht getraut.
Allerdings möchte ich ab März wieder Fußball spielen und fange deshalb seit dieser Woche an, 4 mal wöchentlich zu trainieren. 2 mal pro Woche möchte ich dabei an Geräten trainieren, um Kraft und Muskulatur aufzubauen (hab seit der ersten OP 8 Kilo verloren) und 2 mal pro Woche gehe ich zum Rehasport.
Meine Frage wäre jetzt, was ich tun kann, um meine Knie möglichst effektiv vorzubereiten, um problemfrei ab März wieder Fußball spielen zu können. Sorge bereitet mir zurzeit vorallem, dass mein Knie zwar nicht geschwollen oderso ist, aber, dass es sich an manchen Tagen absolut kraftlos anfühlt (Schwächegefühl im Knie).
Ich hoffe du kannst mir da weiterhelfen.
LG
Philipp
Daniel
Hallo Christina,
ich bin 28 Jahre alt und habe mir vor 4 Wochen beim Fußball ohne Fremdeinwirkung das linke Knie verdreht. Diese Woche hatte ich MRT mit der Diagnose vorderer Kreuzbandriss. Für mich war es erst mal ein Schock, da ich nach dem Verdrehen nur ca. 1 Woche Schmerzen hatte und nach 2,5 schon wieder normal Gehen konnte. Jetzt kann sich sogar schon wieder Kniebeugen machen ohne ein Schmerzempfinden. Da ich zur Zeit kein Schmerzen habe mache ich mir Gedanken, ob ich es überhaupt operieren lassen soll. Deswegen habe ich ein paar Fragen an dich:
1. Kann man auch ohne vorderes Kreuzband Fußball spielen?
2. Wenn nein, welche Sportart könnte man dann gut machen?
3. Ist normales Joggen möglich ohne Angst haben zu müssen mehr im Knie kaputt zu machen wie z.B Meniskus?
4. Wenn ich mich gegen eine OP entscheide, bekomme ich dann ohne vorderes Kreuzband früher eine Arthrose?
5. Wenn ich es mir doch operieren lasse, ab wann könnte man wieder ganz normal gehen?
(Mein Arzt hat mir vorübergehend 6 mal Krankengymnastik verschrieben. Da werde ich ab nächster Woche beginnen.)
Schon mal vielen Dank für deine Antworten im Voraus!:)
Viele Grüße
Daniel
Christina Frese
Hallo Daniel.
Danke für deine Nachricht. Wie angekündigt, komme ich nun dazu mal alle Kommentare zu beantworten und wie ich sehe sind das hier sicherlich nicht alles ganz einfache Fragen, aber worüber sich die Ärzte den Kopf zermürben…
1. Ja, kann man! Aber es fehlt ein wichtiger Stabilisator und wenn du noch mal wegdrehen solltest, dann können andere Strukturen wie das hintere Kreuzband, die Seitenbänder und auch die Mensken noch deutlich stärker in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber mit einer Top-Reha, einem Top-Aufbautraining auch noch danach und einem graduellen Einstieg in den Sport, ist das sicherlich möglich. Wichtig ist dabei die Elimination des Valgus, Stärkung der Reflexe, Sprungtraining und Agilität. Die meisten Rehas sind aber eher mangelhaft. Von ein paar guten Instituen habe ich inzwischen gehört. 🙂 Aber die Langhantel und ein paar Physiorezepte reichen alleine sicherlich nicht aus!
2. Alles wo du wenig stop-and-go hast, ist gut möglich. Von Klettern, über inlinern, über joggen boxen und so weiter. Kickboxen ist da schon wieder eine andere Nummer^^. Das kommt halt drauf an, wie dein Knie dann auf solche Belastungen auch reagiert. Ich habe wunderbar einen Monat ohne Kreuzband Volleyball gespielt. Ich hätte es nicht gemerkt!!! Nur hatte ich etwas Wasser im Knie. Das machte mich stutzig und so war ich ein zweites Mal beim Arzt…Dann kam die Diagnose :/
3. Wichtig ist vorher das Becken-Bein-Achsen Training. Da viele Kreuzbänder auch nicht anatomisch 100% korrekt eingesetzt werden..zu kurz, zu lang oder Kanäle etwas falsch platziert, sind auch dort frühzeitgere abnutzungen. Literatur zeigt, dass es kaum unterschiede bei Arthrose zwischen nicht operierten und operierten gibt. Damit wäre diese Frage auch geklärt. 😉 Strukturen brauchen generell die Belastung. Wer rastet der rostet! Solange du schmerzfrei bist, ab auf die Laufschuhe! Nur nicht jeden zweiten Tag einen Marathon. Aber so 2-3 die Woche 15-20km sind absolut oky 🙂
5. Das kommt stark auf die Op-Technik an. Zwischen 1-4 Wochen. Mit der All-Press-Fit Technik von meinem Mentor sind es nur 7 Tage und dann fast keine Schwellung mehr. Ich war selber4-6 Wochen an Krücken :/ Aber das war auch eine Technik mit Schrauben!
sportliche Grüße und bis dahin, :0)
Christina
Benedict
Hallo Daniel,
wenn du meinen Rat hören willst, operiere dein Knie nicht!
Ich habe es vor über einem Jahr getan und denke, dass meine Heilung besser verlaufen wäre, hätte ich es nicht getan.
In den meisten nordischen EU Ländern operieren Sie Kreuzbandrisse mittlerweile, selbst im Profisport, nicht mehr. Informiere dich doch mal. Das Arthrose Risiko ist ab jetzt sowieso sehr hoch und ein operativer Eingriff senkt es auch nicht.
LG Benedict
Christina Frese
Hallo Benedict,
was ist denn bei dir nach der Operation so schief gelaufen und welche Technik wurde verwendet? Es passiert durchaus immer mal wieder, dass das Knie nicht gut auf die Fremdmaterialien reagiert oder das Transplantat eben nicht richtig eingesetzt wurde und es dann zu Problemen in der Biomechanik des Knies kommt. Nihtsdestotrotz muss man die Vor- und Nachteile einer Operation für sich abwägen. Es geht auch ohne OP, gerade mit richtigem Muskelaufbau. Nachteil: wenn das Kni dann aber noch mal wegdreht und es fehlt ein wichtiger Stabilisator nämlich das VKB, dann sieht es ganz schlecht aus. Dann sind eben Menisken, die anderen Bändern und Knorpel stark lediert. Die beiden Kreuzbänder sind DIE Stabilisatoren im Kniegelenk. Bzw. Arthroserisiko ist die Literatur tatsächlich auch sehr umstritten. Ich gehe auch bei der Arthrose eher von funktionellen Defiziten aus wie der X-Bein-Stellung, die bei 99% der VKB-Patienten vorhanden ist. Profisport ist nicht immer unbedingt das Paradebeispiel, an dem man sich orientieren sollte… das geht es primär um das Geld und nicht um die Gesundheit! Wenn die halt nach 3 Jahrn weiteren Ruhm, dann eben ausfallen, dann ist das eben Berufsrisiko…
sportlichen Gruß,
Christina
Gennadiy
Hallo Christina! Ist das schon mit Studie abgelaufen? Ich wollte gern teilnehmen , ich bin ein Fußballer mit vordere Kreuzbandriss. Meine Geschichte und Fragen an dich kommen noch. Viele Grüsse
Christina Frese
Hallo Gennadiy!
Es kann sein, dass wir am 1 April spontan eine Messung in Göttingen machen. Du bist natürlich herzlich willkommen. Auch über die Rundmails wird es immer mal wieder Hinweise geben! Bis gestern musste ich mir leider noch anderen Problemen widmen, aber das ist nun erfolgreich gemeistert 🙂
Mit sportlichen Grüßen,
Christina
Katja Dymak
Hallo,
ich bin Anfang November 2016 etwas unsanft vom Pferd abgestiegen und habe dadurch einen Kreuzbandriss, Bänderriss, innerer hinterer Meniskusschaden sowie eine Fraktur des Fibularköpfchens zugezogen. Nun war am 10.01.17 meine OP und wie alle Ärzte sagen, ist nur eine Belastung von 15-20kg möglich. Es wurde allerding nur das Kreuzband und der Meniskus operriert. Die Fraktur ist ausgeheilt und der „normale“ Bänderriss wurde nicht mit gemacht. Nun bin ich auch etwas unsicher was die Belastung betrifft. Ist es wirklich so, dass diese Teilbelastung mit diesem Gewicht richtig ist? Mir wurde gesagt, dass ich das Knie nicht mehr als 90 Grad beugen und das Knie nicht überstrecken darf. Ich kann ja verstehen, dass es eine frische Wunde ist, aber ist es nicht kontraproduktiv, das Knie einer kompletten Schonung zu unterziehen? Ich merke, das in mir eine enorme Ungeduld und Unverständnis aufkeimt. Ich habe jetzt nach einer Woche angefangen, mit der Blackroll zu arbeiten, was mir und dem Knie gut tut und scheinbar eine erhöhte Durchblutung stattfindet. (Knie ist aber noch geschwollen). Mit der Physio fange ich auch diese Woche noch an. Zudem habe ich das Problem, dass ich in der Probezeit bin und schnellstmöglich wieder arbeiten muss. (sitzende Tätigkeit). Wie ist deine Meinung dazu wieder mit meinem Pferd zu arbeiten und zu reiten…Vor der Op bin ich viel mit der Orthese und Pferd gelaufen damit nicht zu viel Muskulatur verloren geht. Das ich damit nicht reiten kann ist mir klar. Vielleicht hast Du ja diesbezüglich Übungen und Tipps, was ich noch tun kann. Radfahren und Wandern würde im Frühjahr zusätzlich anstehen. Was hälts du für den Anfang vorsorglich von einer Kniebandage.
LG Katja
Christina Frese
Hallo Katja!
Das ist alles ganz normal und regelkonform. Das Knie braucht ja auch etwas Zeit um zur Ruhe zu kommen. Eine Wunde braucht Zeit zum Heilen! Sonst gäbe es ja keine Schmerzen und gar keine Ausfälle bei Verletzungen etc pp. Das ist ganz normal etwas sanfter anzufangen und sich dann über die Wochen zu steigern. Habe also etwas Geduld mit deinem Knie. Blackroll ist immer eine gute Geschichte..gerade gegen Verspannungen! Du solltest schnelle Kniebeugen und Minisprunge beidbeinig können, um auch lockere erschütterungen gut auf dem Pferd kompensieren zu können. Dann musst du ja beim Sturz auch wieder landen können. Da solltest du also auch schon sicher im Sprungtraining sein. Von solchen Sachen hängt diew Wedereingliederung in den Sort ab. Was machst du denn nun an rehabilitativen Maßnahmen?
sportlichen Gruß,
Katja
Yvonne Kuefer
Hallo Christina,
ich kann es gut nachvollziehen, wie alles für dich war, ich hatte selbst zwei Kreuzbandrisse und war Sportler. Nach meiner Erfahrung ist ein guter Arzt und Physiotherapie das absolut Wichtigste! Je besser und mehr man Übungen zuhause macht, desto früher wird die Beweglichkeit wieder kommen.
Viele Grüße Yvonne
Christina Frese
Hallo Yvonne,
Das stimmmt! Ich habe auch jeden Tag meiner Übungen zu Hause gemacht. Ich mochte Bewegung schon immer sowieso und daher fiel es mir auch nicht allzuschwer mich etwas damit abzulenken und zu beschäftigen. Denn den halben Tag auf der Couch hatte mir schon gereicht. Beim zweiten Mal bin ich auf Krücken zum Studie 😀 Da konnte ich dann super die Rehaübungen und das normale Training miteinander verbinden 🙂
sportlichen Gruß,
Christina
Erik
Hallo Christina,
super Blog – generell haben mich „Leidensgenossen“ auch dazu motiviert, meine „Geschichte“ mit dem Kreuzbandriss auch zu dokumentieren. Vorerst mal für mich selbst, es muss ja nicht das ganze Internet mitbekommen ….
Zum Thema: Was mich etwas erstaunt, sind die unterschiedlichen Angaben zur Belastung, Beugung und Streckung … Ich hatte erst am Montag (vor 5 Tagen) meine OP (VKB Plastik, mit Entnahme der Semi….-Sehne). (Auch meine Verletzung beim Schifahren ist erst 2 Wochen her ..).
Bereits 3 Tage später erreichte ich die „magische“ Beugung von 90°, sowie die volle Streckung. (Physio startete am Tag nach der OP). Ich kann/soll auch bereits mein Knie voll belasten, und die Krücken stellte ich am 3. Tag in die Ecke (waren mehr hinderlich …).
Habe natürlich nun ein wenig Angst, dass das Ganze zu schnell geht, bin aber natürlich voll motiviert, bald wieder „alles“ tun zu können.
LG und vielen Dank für deine Arbeit – interessant (sehe ich aber auch bei mir) dass es eines Einschnittes bedarf, um besser auf seinen Körper zu hören …
Christina Frese
Hallo Erik,
welche Technik wurde dann bei dir verwendet? Generell halten die VKBs tatsächlich eine Vollbelastung mit Gehen und Stehen direkt aus. Das Transplantat sowieso, die Verankerung ist hier dann eher mal das Problem. Deshalb ist die Technik entscheidend. Als Leitfaden dient dir aber generell dein Knie und die Schwellung. Schwillt es mit der Vollbelastung nicht gut genug ab, dann solltest du Krücken verwenden. Oder auch bei Schmerzen in Volllast. Ansonsten eben auch gern ohne Krücken. Je weniger auf den Dingern, desto weniger bauen sich deine Muskeln ab, desto schneller bist du wieder zurück auf deinem alten Niveau! Also, hör auf deinen Körper und dann wird das alles gut gehen :)!
Sonja
Liebe Christina,
ich habe mir Ende Januar 2017 das vordere Kreuzband und damit verbunden auch den Meniskus gerissen (während der Dienstausführung meines Sportunterrichts) – ich bin Anfang 40 und war in meinem Sportlerleben (Handball und Rückschlagsportspiele) bis zum Zeitpunkt des Unfalls mit schweren Verletzungen verschont geblieben und auch mit notwendigen OPs. Ich kann so gut nachvollziehen bis ins Mark geschockt zu sein …. und auf einmal so massive Ängste zu entwickeln, dass man mit vielen Dingen einfach nur überfordert ist – ich fühlte mich in einer extremen Ausnahmsituation!
Ich bin erst vor ein paar Tagen auf deine interessanten Artikel gestoßen, die mir persönlich weiterhelfen und auch bestätigen, dass ich in einer Physiotherapie untergebracht bin, die mich weiterbringt und auch meine nächsten Schritte selbst mit zu unterstützen.
Bei der ersten Kniearthroskopie hat man auch eine weitere Verletzung des Innenmeniskus festgestellt. Die Menisken wurden versorgt, aber man hat durch das aktuelle Innenleben meines Knies und für das beste Ergebnis für mich, verzichtet das Kreuzband gleich zu reparieren – das wird in 14 Tagen erfolgen bis dahin hoffe ich noch einige erfolgreiche Schritte für das Auftraining zu gehen und auch danach werde ich die hilfreichen Tipps von Dir und Norman richtig einzusetzen wissen – herzlichen Dank für die vielen sinnvollen Anregungen und Tipps unterfüttert mit wissenschaftlichen Erkenntnissen!!!!
Christina Frese
Hallo Sonja,
ich freue mich zu hören, dass du in deiner Physio gut untergekommen bist. Das ist sehr wichtig für deine weitere Heilung auch und deine Motivation. Inzwischen sollte ja die Operation schon erfolgt sein oder kurz bevor stehen? Es freut mich zu hören, dass nun immer mehr Menschen eine erfolgreiche Reha durchführen und sich über den Blog so intensiv damit beschäftigen. Teils entwickeln sich sogar kleine Anhänger, die dann mein Werk forttragen. Das ist sehr schön!
viele liebe sportliche Grüße,
Christina
Niels Thomsen
Hallo Christina,
vorweg ein RIESEN Kompliment für deine Seite und die vielen Informationen im Blog, welche ich seit Beginn der Reha immer wieder gelesen habe und daraus für mich wertvolle Kenntnisse gezogen habe!
am 14.07.2016 wurde ich am vorderen linken Kreuzband operiert. Als Implantat wurde die Semitendinosussehne aus dem selbigen Bein verwendet. Als Begleitverletzung wurde „lediglich“ ein Teilanriss des Innenbandes festgestellt. Ansonsten ist alles wie Knorpel, Menisken heil geblieben.
Der Unfall ereignete sich beim Rugby nach typischem Muster. Bei der Passbewegung nach rechts und gleichzeitig am Boden feststehendem Bein Riss das Kreuzband.
Die ersten Monate meiner Reha verliefen wie im Bilderbuch. Flüssiges gehen direkt nach Ablage der Krücken, vollständige Streckung und Beugung nach kurzer Zeit und keinerlei Schmerzen.
Die Muskulatur ist jetzt 8 Monate nach der OP schon wieder sehr gut ausgeprägt. Nur beim näheren Hingucken ist ein Unterschied im Durchmesser zu erkennen.
Nun zu meinem Problem:
Die einbeinige Kniebeuge bekomme ich nur unter Schmerzen zu Stande (ein Schmerz innerhalb des kompletten Knies ohne sagen zu können wo es mehr oder weniger schmerzt), wobei der Schmerz nur in einem bestimmten Winkel auftritt. In der Ausgangsposition (Gesäß auf der Ferse) komme ich ohne Schmerzen in einen ca. 90° Winkel (Oberschenkel zu Unterschenkel), dann beginnt der Schmerz (Skala gefühlt 7/10) und verschwindet bei weiter Streckung wieder komplett, so dass ich ohne Probleme in den aufrechten Stand komme.
Eventuell hast du ein Tipp für mich oder warst in anderer Stelle mit einer ähnlichen Problematik konfrontiert?
Zu meiner Person:
– 32 Jahre alt
– Muskulös und athletisch
– 189cm
– 109 kg
– Keine Knieverletzungen in der Vergangenheit
Nelly
Hallo Christina,
ich surfe seit drei Wochen erfolglos durchs Netz, um Antworten zu meiner Verletzung zu bekommen. Und heute bin ich auf deiner Seite gelandet! Kompliment! Du beantwortest genau die Fragen, welche man Ärzten wohl stellen kann, aber nicht unbedingt adäquat beantwortet bekommt.
Nun zu mir – ich weiß gar nicht, mit welcher Frage ich anfangen soll…
Ich bin vor drei Wochen beim Spazierengehen (!) gestrauchelt und habe mir einen hinteren Kreuzbandriss mit knöchernem Ausriss des Tibiakopfes zugezogen. Außerdem noch eine Fraktur des Sprungbeins (Fußrücken).
Nur am Rande: ich bin 58 Jahre alt und habe zig Sportarten ausgeübt, die mit Risiken behaftet waren (Skifahren, Motorradfahren, Joggen). Weil mein rechtes Knie (Arthrose) nicht mehr mitgemacht hat, habe ich all dies aufgegeben und mache stattdessen Yoga, gehe walken oder fahre Fahrrad. Tja, und dann schmeißt es mich im Wald… irre, oder?
Nun endlich zu den Fragen:
Mein behandelnder Orthopäde hat sich gegen eine OP entschieden. Bei Einholung einer Zweitmeinung wurde dies bestätigt.
Was bedeutet das denn jetzt?
Wächst das Kreuzband wieder von alleine an?
Was kann ich tun, um den Heilungsprozess zu beschleunigen?
Zurzeit darf ich den linken Fuß mit 20 kg belasten.
Was passiert, wenn ich versehentlich stärker belaste oder
was passiert, wenn ich zu wenig belaste, um Fuß/Bein zu schonen?
Was kann ich tun, damit meine Handgelenke, die jetzt schon von den Krücken schwächeln, die nächsten Wochen durchhalten? Zurzeit mache ich mir Verbände mit Kytta-Salbe.
Wie kann ich mein unverletztes „Arthrose“-Knie bestmöglich schützen, das auch langsam schlappmacht?
Ich glaube, das waren die für mich dringendsten Fragen. Sie sind vielleicht banal, aber ich habe bisher darauf keine Antworten erhalten.
Danke für deine Antwort
LG Nelly
Selina
Hallo Christina,
dein Blog ist wirklich super! Hatte mit 16 Jahren meinen ersten Kreuzbandriss und nun mit 20 habe ich erneut eine VKH-Plastik am gleichen Knie bekommen. Grund hierfür war ein elogniertes Kreuzband. Auch der Innenmensikus wurde genäht. Ich bin nun in der 5. Postoperativen Woche, Beugung ist aktuell bei 90 Grad und ich befinde mich im Übergang zur Vollbelastung. Ich bin sehr gewissenhaft mit meinen Übungen die mir gezeigt wurden und mache diese mehrmals täglich. Allerdings habe ich Angst, irgendwie dem Kreuzband zu schaden und irgendetwas kaputt zu machen. Es verunsichert mich, dass jeder Physio/ Arzt etwas anderes für gut hält was Übungen und Nachsorge angeht. Habe schon sehr viel im Internet gelesen, aber überall steht eben etwas anderes geschrieben. Ich wurde übrigens von Dr. Zanzop operiert (habe entdeckt, dass du ihn auch in diesem Artikel erwähnst und muss sagen, dass ich deinen Eindruck nur Bestätigen kann bisher). Nun zu meiner eigentlichen Frage. Ein Physio hat mal erzählt, dass man exzentrische Beugungen bis zur 12. Woche nicht machen soll, da es das Kreuzband lockern könne. Dies würde dann ja auch das Treppensteigen und das Aufstehen etc. betreffen. Mein Physio konnte mir diese Aussage jedoch nicht bestätigen. Im Internet habe ich hierzu leider nichts gefunden. Weißt du etwas darüber?
Viele Grüße Selina
Ilayda Aydin
Hallo!
Ich bin 15 und hatte am 11 September einen Schulunfall. Ich machte einen falschen Schritt während ich lief, verdrehte mein rechtes Knie nach innen und viel drüber.
Ich ging zusammen mit meiner Mutter ins Krankenhaus, nach langem Warten und einem röntgen später die Mitteilung „Verstauchung“. Ich lließ im Internet darüber und fand heraus das es nach zwei Wochen abheilt. Aber dies passierte nicht. Es blieb dick, ich konnte es nicht voll beugen und hatte starke Schmerzen.
Also nochmal ins Krankenhaus. Nach einem MRT dann „Kreuzbandriss“. OP hatte ich am 11 Oktober. Aus meiner Sicht war alles gut, jedoch kann ich nach sieben Wochen mein Bein noch immer nicht voll Strecken, es knackt oft beim Gehen und die Schwellung hat nie nachgelassen.
Ich hab mich wirklich viel erkundigt doch nie etwas dazu gefunden. Laut meinem Physio Trainer, ist das volle Strecken kein Problem, jedoch sehe ich dies ganz anders. Da ich in der Schule und allgemein auch zuhause sehr viel sitze, ist mein Bein öfter in der Beugung als in der Streckung. Wenn ich Morgens aufstehe ist mein bein oft in einer gebeugten Position fest und sehr schmerzhaft zu Strecken oder gar zu bewegen.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß wie ich mit dem nicht voll gestrecktem Bein klarkommen kann?
Liebe Grüße
Ilayda
Christina Frese
Hallo Ilayada,
Die Streckung musst du nun unbedingt schnell in den Griff bekommen. Das ist sehr schlecht für dich nachhaltig, da du dann nicht rund gehen kannst. Heel slides sind hier das A und O als auch Streckübungen im Stehen gegen einen Widerstand wie ein Theraband. Am besten stündlich. Du bist noch so jung. Du wirst dir damit auf Dauer Rückenschmerzen und verspannte Beine holen. Strecken, Strecken, Strecken. Dann versuch das Bein in der Schule immer wieder auf einen Stuhl hochzulegen für ein paar Minuten, damit es immer wieder in die Streckung kommt. Oder aktiv reinbewegen, wenn du auf der Stuhlkante sitzt.
VG,
Christina
Ilayda Aydin
Vielen dank für Ihre Antwort Frau Frese.
Die Streckung über ich oft, aber anscheinend nicht genug. Das Strecken schmerzt, mein Knie ‚verweigert‘ oft die Bewegung, aber
Beugen kann ich es fast voll.
Liebe Grüße
Ilayda
Christina Frese
Hallo Selina,
Nur die isolierte Beinstreckung stellt eine wirkliche Gefährdung des vorderen Kreuzbandes dar. Alle anderen Übungen mit Kokontraktionen sind kein Problem. Dazu gehören Treppen steigen, hinsetzen, Ausfallschritte, Kreuzheben usw. Alles problemlos möglich 🙂
VG,
Christina
Gürdal Cetinel
Servus Christina und Mitleidende,
Vorab Weltklasse Seite mit Top Inhalt!
Zu mir, bin ein aktiver Fußball (18) spieler und verletzte mich am vergangenen Sonntag, in einem Match.
5 Tage später die Diagnose Riss des VKB.
Nun neine Fragen :))
1. Der Doc meint, ich solle noch 2-3 Wochen warten, damit ich endgültig operiert werden kann, da das Knie noch angeschwollen sei, richtig oder unnötige Zeit die Weg rennt?
2. Ich interessiere super für die All-Press-Fit-Methode, jedoch habe ich nicht die Kraft als Schüler aus NRW (nahe Dortmund) eine „Reise“ zu starten in eine 5 Stundenlange entfernte Stadt ( Die Praxis ist in Baden-Württemberg) wie würden die Alternativen in Nrw aussehen hinsichtlich „biologischer Eingriffe“?
3. Oder würdest du einem 18 Jährigen keine Op vorschlagen?
Ich bedanke mich jetzt schon mal vom Herzen für deine Antwort ! 🙂
Christina Frese
Hallo Gürdal,
danke deinem lieben Kommentar und dem Lob. Und ja. Es ist viel Arbeit, aber es gibt einem auch viel wieder 🙂
1. Das Knie sollte zur Op abgeschwollen sein, damit sich die Docs dann auch gut mit ihren Instrumenten im Knie bewegen können. Das wird ja ohnehin noch alles mit Flüssigkeit umspült und braucht dann Volumen. Alernative wäre mehr oder weniger nur Not-OP, bevor die Schwellung einsetzt. Das erfolgt aber nur bei Profis und bei bestimmten Strukturen.
2. Leider gibt es diese Technik nur in Schwenningen oder Offenburg. Sicherlich ist Offenburg Zugtechnisch einfacher, da es nicht so abgelegen ist. Hast du rausgefunden, ob es am Femurknochen direkt abgerissen ist. Wurde dir Ligamys vorgeschlagen? Dann solltest du defintiv eine Healing machen und die gibt es dann auch mehr in deiner Nähe!
3. Das kommt auf deine Ziele und auf dein Knie an. Wie sicher und stabil du dich fühlst. ist auch kein Thema das Ganze ein Jahr auf sich ruhen zu lassen, außer du willst eine Healing machen. Es gibt auch sportler, die jahrelang wunderbar ohne ihr VKB leben. Es gibt leute, die haben vor der operation weniger Schmerzen gehabt als danach. Und es gibt die absoluten Gegenbeispiele. Da bräuchte ich also etwas mehr Infos :)!
Lieben Gruß und toi toi,
Christina
Michelle Schönfelder
Guten Tag Christina,
ich bin 17 Jahre alt und bin in der 11. Klasse. Ich hatte am 8.05 einen Kreuzbandriss am Knie im Sportunterricht beim Hochsprung bekommen.
Wie sich dann später beim MRT herrausgestellt hat, habe ich eine „vordere Kreuzbandruptur, Innen- und Außenmeniskusläsion und traumatische Knorpelläsion an beiden Femurcondylen“. Die Operation wird am 17.05 sein. Nach dieser soll ich voraussichtlich eine Woche noch dort bleiben. Bisher sollte ich Beug- und vorallem Steckübungen machen.
Ich bin ca. 157 groß und wiege ca. 82 kg. Dies kann auch mitunter der Grund für die Schäden sein.
Ich gehe normalerweise ab den Osterferien 2- 3 mal in der Woche Tennis speilen und mache 2 mal in der Woche den Kampfsport Tae Kwon Do. Diese beiden Sportarten möchte ich natürlich weiterhin sehr gewissenhaft (ohne Schonung beim Ausüben der Tätigkeiten) ausführen.
Was denken Sie, wann ich nach der OP wieder in die Schule gehen könnte.
Ab wann könnte ich diese Sportarten wieder ausführen und wie kann ich mich darauf vorbereiten, ohne, dass das Knie wieder Schäden nimmt?
Was sollte ich wann abgesehen von Reha und Physiotherapie machen, um dass mein Körper wieder fit wird und keine Rückschäden erlangt?
Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen,
viele Grüße Michelle
Christina Frese
Oh Gott. Liebe Michelle,
Dein Kommentar ist in meinem Unigewusel total unter gegangen und sicherlich bist du inzwischen 3-4 Monate postoperativ und langsam wieder dabei ins Athletiktraining einzusteigen.
Deine ganzen Fragen kann ich leider nicht in einem Kommentar beantworten. Da handelt es sich um Seiten, bzw. ein ganzes Buch 😉 Ich habe da was zusammen geschrieben über das letzte Jahr. Das ist fast fertig und enthält sehr viel. Wenn du noch interessiert an Hilfe bist, dann schreib mich noch mal privat an.
Hast du denn inzwischen eine gute Physio gefunden? Machen die mit dir Vorbereitung für den Sport? Neben Abi ist es ja fast unmöglich sich selber im Inet damit auseinander zu setzen. Ich kann dir höchstens sonst anbieten mal nach Göttingen oder Gießen zu kommen. Momentan bin ich noch in Salzburg für zwei Wochen.
ich hoffe du bist auch ohne meine Hilfe bisher ganz gut voran gekommen!
Mit sportlichen Grüßen und toi toi,
Christina
Kerstin
Hallo Christina,
schön, daß ich über deine Homepage „gestolpert“ bin und sehe, daß ich mich (hoffentlich) auf dem richtigen Weg befinde…
Am 6.April bin ich auf einer Skitour verunglückt und das Ergebnis ist einen kompleter Innenbandabriss sowie eine Teilruptur des VKB (hier sind sich die Ärzte allerdings über den Grad der Ruptur nicht ganz einig). Demensprechend laufe ich seit 5 1/2 Wochen mit einer Orhtese die mich auf 60° in der Beugung und 10° in der Streckung begrenzt. Ich hoffe bald zu wissen, wann ich operiert werde denn diese Warterei ist nicht wirklich meins…
Eine Woche nach dem Unfall war ich fast schmerzfrei und habe das OK vom Arzt bekommen zu laufen, nicht joggen sondern flottes Gehen. Also laufe ich. Fast täglich zwischen 5-10 KM und habe keine Schmerzen. Zusätzlich mache ich jeden Tag 5 x Reha Übungen, die sich in Schwere und Intensität von Woche zu Woche steigern. All das erfordert schon manches Mal Durchhaltevermögen, aber ich habe den festen Wunsch so gut vorbereitet wie möglich in die OP zu gehen und auch hinterher gut und gesund wieder durchzustarten.
Als aktive Bergsportlerin (Klettern, Skifahren, Hochtouren) fällt es mir sehr schwer diesen Sommer auf meine 4.000er Gipfel zu verzichten, aber ich hoffe, daß ich zur Skisaison wieder fit bin.
Die Informationen in deinen Artikeln und Gastartikeln sind sehr wichtig für mich – danke!
Liebe Grüße vom Bodensee
Kerstin
Kerstin
Und jetzt der Nachtrag: Ich war heute bei Dr. Felmet und habe bald meine VKB OP. Ich bin absolut begeistert von seiner Art, von der Logik seiner Erklärungen und von der fachlichen Kompetenz! Danke dir und diesen Seiten, dass ich diese Möglichkeiten entdecken konnte.
Christina Frese
Hallo liebe Kerstin!
Das freut mich sehr zu hören! Es freut mich zu hören, dass die vll die Chance auf eine Healing-response hast. Die Operationsmethode ist sehr gut und je mehr ich von ihr sehe oder gesehen habe, desto mehr glaube ich, dass jeder diesen Versuch erst mal wagen sollte. Nur bei einem gewissen Prozentanteil funktioniert ist nicht, und dann kann man immer noch ohne Probleme rekonstruieren lassen. Das kann an biochemischen Faktoren oder des Ortes des Durchrisses liegen. Bei einer Teilruptur hast du aber extremst gute Chancen deine Kreuzband top zu retten!! Toll, dass du über mich zu Dr. Felmet gefunden hast.
Ich denke, dass du drei Monate postoperativ vll nicht die 4.000 Höhenmeter zurücklegen kannst und Schluchten runterstolpern solltest, aber längere Wanderstrecken mit Bandage oder Kinesiotape und einer guten Vorbereitungen sollten im Spätsommer oder Herbst wieder gut möglich sein. Mit einer Healing wirst du ohnehin schneller und besser genesen, als Leute mit einer Rekonstruktion, weil dein sensorisches System viel besser erhalten bleibt und dadurch der Wiederaufbau schneller geht. Außerdem wird ja nicht so viel zerstört vom Gewebe und es wird keine Musuklatur für Sehnen entnommen.
Ich bin gespannt auf deinen Fortschritt und zukünftiges Feedback! Wann steht der OP-Termin an?
Lieben Gruß,
Christina
Kerstin
Hallo Christina,
danke für die schnelle Rückmeldung! Dr. Felmet hätte schon nächsten Montag operiert, aber dann wäre der Familienurlaub auf Satdinien ausgefallen… OP Termin ist jetzt der 19.6. und ob es eine Healing wird kann er erst im Knie beurteilen.
Ich werde berichten und vielleicht auch mal über Frust/Freude während der Rehaphase schreiben; insbesondere wie mein Knie sich am Berg entwickelt. Vielleicht ist dies ja noch für andere Leser interessant 😉
Liebe Grüße
Kerstin
Thomas
Tach Christina,
das ist ja echt ne super Seite hier, Hut ab ☺ Habe eben mal etwas gestöbert und dachte mir desöfteren: ‚Wie recht sie hat‘?
Ich bin auch ‚Kreuzband-geplagt‘ und habe 2012 eine VKP rechts bekommen, wie noch immer? üblich aus der Oberschenkelsehne.
Nach Physio und Reha war ich auch recht schnell wieder fit, alles in allem lief alles ohne grosse Komplikationen, quasi wie Urlaub ?
Seit 2012 bin ich ‚kniepflegemässig‘ immer fleissig Fahrrad gefahren, meist im Studio, und hier und da ein paar Beinübunben an den Geräten im Studio. Seit 2016 auch noch regelmässig nen Wirbelsäulenkurs, seitdem zwei Bandscheibenvorwölbungen in der LWS diagnostiziert wurden. Man wird ja nicht jünger (34) ?
Sollte das zu wenig gewesen sein?
Seit 4-5 Wochen macht das operierte Knie wieder Ärger. Druckgefühle, mitunter auch Schmerzen nach Belastung. MRT sagt Kreuzband ist OK, aber älterer Meniskusriss, Knorpelabrieb und Baker-Zyste.
Der Doc sagt, ich solle an der Mobilisation und Kräftigung der Hüfte arbeiten, da die Beweglichkeit eingeschränkt wäre. Das ganze in Form von Triggerball-Selbstmassagen und Dehnübungen. Das Problem ist, seitdem ich ein paar mal die Oberschenkel innen gedehnt habe, kommt mir nun mein linkes Knie auch ‚kaputt‘ vor bzw. instabil. Habe das Gefühl, das ganze bekommt mir irgendwie nicht.
Problem desweiteren ist auch, die allseits gefürchtete Schonhaltung. Momentan hab ich das Gefühl, alles ist schief und krumm und die Knie werden nie wieder fit ?? Wobei sich die Hüfte tatsächlich etwas ’steif‘ anfühlt. Das ganze googlen bringt einen ja auch nicht weiter, auf 5 Fragen gibt’s 10 Antworten. Und als Kassenpatient hat man ja eh immer ‚verloren‘, auch wenn ich die letzte Zeit schon viel aus eigener Tasche bezahlt hab (Physio, Osteopath, FMS…).
Hast du irgendwelche Ideen, Anregungen, Tipps für mich?
Danke fürs lesen und zuhören ☺
Klasse Seite hier, macht weiter so! ✌
Viele Grüsse ‚aus Kölle‘ (aus Köln)?
Thomas
Christina Frese
Hallo Thomas,
Danke für das tolle Kompliment und deine Geschichte. Ich weiß nicht, wie gut ich dir aus der Ferne helfen kann, aber ich werde es probieren 😉
Also. Fahrrad fahren und geräte reicht alleine niemals aus. Du musst an der Führung der Beine arbeiten. Funktionell. nur das macht dich im Sport und Alltag stabil. Alles andere ist nett für das Gewissen oder einen Senior vielleicht, aber nicht Mitte 30. Becken-Bein-Achsen Training ist das einzige, was wirklich hilft. Wenn radln helfen würde, hätten die ganzen Senioren bei Kniearthrose ja auch weniger Probleme. Da hilft es auch nicht übermäßig viel. Es wird nur immer empfholen, weil es weniger Belastung auf das Knie macht, aber davon wird ja die alltäglich auch nicht geringer. Deshalb höre dich mal im Internet nach Michael Boyle, Grey Cook und ACL um. Ist zwar in englisch, aber die Videos erklären vieles auch alleine. 🙂 Da findest du viele Übungen. Oder hier in den anderen Kommentaren durchstöbern.
Zweitens. Dein Knie wird instabiler durch ein paar Mal dehnen. Eher unwahrscheinlich XD geht gar nicht. Das ist sicherlich einfach nur die Sensomotorik, die sich nun verändert. Die Muskelphysiologie wird durch das Dehnen beeinflusst. Damit nimmst du den Muskel anders wahr, und darauf muss sich der Kopf erst mal neu einstellen. Das ist also eher eine neurologische Adaptionsgeschichte als eine Instabilität im Knie. Das Ausleiern eines Bandes erfordert eine exxzessive Dehnung über Jahre. z.B. überspagat oder starke fehlstellungen wie Hohlkreuz. Mach das also mal brav weiter. Denk aber vorallem auch an die Rotatoren, Abduktoren. Die sind häuig verkürtzt und machen Probleme, sowie die Hüftbeuger! Insbesondere wegen dem LWS Vorfall.
Mit etwas Geduld wird das auch alles wieder. Das kann aber auch mal 2-3 Monate dauern. Sonst mich mal persönlich anschreiben, wenn du genaueres brauchst. Dann können wir mal schauen, was man machen kann.
mit besten Grüßen,
Christina
Matt
Ich plage mich jetzt seit 7 Jahren mit einem Kreuzbandriss herum. Nach meiner letzten (vierten) OP ging es bergauf, allerdings habe ich mal wieder das Training schleifen lassen. Und so kam es: Mein Meniskus hat sich eingequetscht und ich war 4 Wochen wieder auf Krücken.
Ich habe mir jetzt ein EMS Gerät zugelegt und werde mir mit meinem Therapeuten einen Trainingsplan zusammenstellen. Dein Artikel hier ist super, hier können sich bestimmt viele Betroffene wiederfinden.
Auf gehts, das Knie heilt nicht von alleine 🙂
Norman Höhne
Hey Matt,
danke für deine lobenden Worte! Mensch da hast du ja auch schon eine längere Patientenkarriere hinter dir. Umso löblicher deine positive Einstellung und Motiviation zur Rehabilitation deines Knies!
Best,
Norman
Christina Frese
Hallo Matt,
Leider wird das Knie immer ein Schwachstelle bleiben und deshalb ist mir mein Beintraining auch so außerordentlich heile. Das wird für nichts sausen gelassen, zum Leid meiner Eltern oder Freunde manchmal. :p (ein Sonntag) Wollen wir Motorrad fahren?…bei schönstem Wetter. Nein, heute ist Beintraining^^. Ich denke man muss sich bis ins hohe Alter versuchen mit einfach Übungen fit zu halten, auch um Arthrose vorzubeugen.Der Körper vergisst halt nichts 😉
Viel Erfolg dir auch!
Christina
Chris
Hallo und erstmal einen tollen Blog den du da hast. Viele hilfreiche Informationen.
Ich habe vor 2 Wochen ebenso einen vorderen Kreuzbandriss erlitten mit einer Tibiakopffraktur. Wurde am Freitag operiert und bin froh nun zu Hause zu sein.
Meine Orthese wurde mir im Halbschlaf nach der Op angelegt, die ganze Nacht über habe ich dadurch schmerzen gehabt weil diese am Kniegelenk selbst zu eng war. Nach vielen hin und her und da es Wochenende war wurde die Schiene entfernt und eine Gipsschiene gelegt die aber mittig über meinem Knie verlief. Man kann sich denken das dass ebenso nicht richtig sein konnte und sehr schmerzhaft war. Gestern nach mehrmaligen bitten und 5 Stunden warten wurde die Schiene gegen eine schmalere Schiene ersetzt die seitlich am
Knie verläuft. Heute geht es dann erstmal ins Sanitätshaus um eine passende Schiene zu bekommen.
Seit der OP gab es keinerlei Aufklärung mit Therapeuten oder dergleichen. Was und wie kann ich belasten usw. Die ersten Tage nach der OP sollten ja die wichtigsten sein…
Bin sehr lebensfroh aber gestern musste ich auch mit den Tränen kämpfen, wie man hier mittlerweile behandelt wird als Patient. Teilweise wie ein Stück Dreck.
Viel es euch anfangs auch so schwer überhaupt das Bein zu heben? Als hätte man einen Betonklotz am Bein.
Über Tipps und Ratschläge wäre ich sehr erfreut, was nun vllt. am wichtigsten ist.
Gruß Chris.
Christina Frese
Hallo Chris,
Oh je. Was ist denn da passiert? Eine Gipsschiene? Im Gottes Namen. Sind wir im 19 Jahrhundert? Das klingt für mich auch wirklich alles sehr zweifelhaft und eine Schiene, wenn du erst mal viel liegst, ist absolut nicht notwendig. Auch Strecken im Haus, wenn du die Treppen zummindest sicher hoch und runter auf Krücken kommst, sind ohne Orthese machbar. Sie verhindert eben nur bei einem Unfall ein wegdrehen und Sie entlastet etwas das VKB. Das sitzt aber so fest. Da reißt auch ohne Schiene nichts aus. Welche Modell hast du bekommen, wenn ih Fragen
kann? Medi, DoonJoy? Für die ersten Tage findest du alles in unserem Artikel. Was nach dem Unfall oder der OP? Hast du den Artikel schon mal gelesen? Bewegung des Knies ist nun hier das A und O. Und in Abhängigkeit von Schmerzen und subjektiven Gefühl dann langsame Steigerung in die Vollbelastung in der ersten-zweiten Woche. Aber bitte nur, wenn das Knie kein Ei mehr ist!
sportlichen Gruß,
Christina
Chris
Hallo Danke für deine Antwort.
Hab mich schon etwas mehr eingelesen in das ganze Thema und es gibt leider viele verschiedene Meinungen.
Mittlerweile trage ich so eine DonJoy(?) Schiene (bis zu 20 grad, Pluspoint 4Punkt Orthese) die ich dann im liegen immer abmache bzw. locker mache da mein Knie natürlich auch noch angeschwollen ist. Ich versuche im laufen das Bein immer etwas mehr zu belasten, aktuell bis 20Kg, hierbei gehe ich auch von meinem persönlichen Gefühl aus und taste mich da mehr und mehr an meine gefühlten bzw. Schmerzgrenzen.
Nächste Woche stellen wir uns bei einem Sportmediziner vor und dann denke und hoffe ich auch das ich dann in guten Händen bin.
Nochmal…super Beiträge hier, die einem wirklich viel Informationen bringen.
Beste Grüße Chris
Sophie Gerber
Hallo und danke für diesen Beitrag und dass du deine Erfahrungen und diesen Tipps mit uns teilst! Meiner Schwester erwartet diese Operation auch schon sehr bald, und da sie eine sehr sportliche Person ist, hat sie ein bisschen Angst vor der Zeit danach. Hast du vielleicht gute Übungen oder Tipps, welche Sportarten am besten wäre, Schwimmen zum Beispiel, oder was anderes? Ich habe meiner Schwester versprochen dass ich dann alles mit ihr auch machen werde, damit sie nicht alleine wieder anfangen muss.
LG Sophie
Christina Frese
Hallo Sophie,
entschuldige, dass ich mich so spät melde. Ich war sehr in Unistress und in der Weihnachtsaktion über fitnesswarrior unter gegangen. Ich habe auf Instagramm: christina_fitnesswarrior 24 Übungen hochgeladen mit Video. Da sollte deine Schwester auf jeden Fall mal reinschauen! Die bieten eine sehr gute Grundlage!
LG
Christina
Aileen
Danke erst einmal für diesen tollen Beitrag. Ich habe mir im September beim Hip hop tanzen das fordere Kreuzband gerissen. Im krankenhaus hieß es zuerst, es wäre nur verstaucht. Sie haben mich mit Schmerzen im Knie von A nach B geschickt. Am nächsten Tag bekam ich dann die Horrordiagnose Kreuzbandriss und vielleicht könnte auch noch der Meniskus beschädigt sein. Die Ärzte im Krankenhaus wollten mich zweimal operieren,was ich ziemlich merkwürdig fand. Ich suchte im Internet nach einem Spezialisten, der mich richtig aufklärte und im November dann operierte.
Vier Tage später begann die Physiotherapie. Mein physiotherapeut sagte mir letzte woche, ich könnte in 2 wochen wieder mit dem Sport im Fitnessstudio beginnen. Der arzt hat mir allerdings 3 wochen krafttraining verbot erteilt. Ich fühle mich ziemlich unsicher und hätte gern jemanden, der mich langsam ans Training heranführt. Mich ans laufen auf dem Laufband gewöhnt. Steht mir eine Reha zu? Kann ich die bei meinem Arzt anfordern? Bis jetzt hat werder der Physio noch der Arzt die Reha erwähnt. Und wie geht es eigentlich nach der Physiotherapie weiter? Ich möchte so schnell wie möglich wieder tanzen gehen, denn ich habe mein Leben lang nichts anderes gemacht. Es ist einfach eine große Leidenschaft. Der Arzt meinte ich muss mindestens 8 monate warten bis ich wieder beginnen kann.
Christina Frese
Hallo Aileen,
die Reha wurde leider über die letzten Jahre relativ schnell eingedämpft. Da die Ergebnisse auch ohne Reha in Ordnung waren. Die Reha ist hier auch nicht das entscheidende, weil die recht punktuell ist. Wichtig ist eine Trainingsumstellung und ein langfristiger Aufbau! Dazu habe ich auf Instagramm nun 24 Übungen hochgeladen mit Tipps und Tricks und was du wann wie machen kannst und in welcher Reihenfolge. Das sollte dir weiter helfen!
Instagram: christina_fitnesswarrior
Tanzen ist an sich keine so gefährdende Sportart. Das sollte dann, sobald du wieder sicher im springen bist, gut gehen
Viel Erfolg und bis dahin!
Christina
Christina Frese
Hallo Aileen,
ich habe dir eben versucht auf deine Mail zu antworten. Leider scheint dein Postfach voll zu sein. 😉
LG Christina
Benjamin
Hallo Christina,
zuerst einmal möchte ich Dir mein Lob für Deinen ausführlichen Blog aussprechen.
Ich habe mir im März 2001 das linke, vordere Kreuzband (beim Moto Cross) gerissen. Ich wurde dann im Januar 2002, im Alter von 22 Jahren operiert. Hier wurde eine Kreuzbandplastik aus der Partellasehne gemacht und der Innenmeniskus teilentfernt. Es folgte eine ca. 6-monatige Zeit der Reha, Krankengymnastik, etc.. Ca. acht Monate nach der OP konnte ich wieder so langsam beim Moto Cross einsteigen.
Mein Knie war dann absolut beschwerdefrei und hat in den kommenden sechzehn Jahren so einiges mit mir miterleben müßen.
Anfang Dezember 2017 kam dann der große Schock.
Ich bin beim Klettern/Bouldern von einer ca. 1 Meter hohen Wand gesprungen und habe einen ordentlichen Schmerz verspürt (aber bei weitem nicht so ein starker Schmerz wie bei dem ersten Kreuzbandriß). Das Knie war auch sehr schnell geschwollen und zwei Tage später wurde dann die Reruptur der vorderen Kreuzbandplastik durch ein MRT diagnostiziert.
Mit nun 38 Jahren habe ich mich nach langer und reiflicher Überlegung entschlossen das Knie erneut operieren zu lassen und nicht konservativ behandeln zu lassen.
Die Kreuzbandrevision sollte zweizeitig erfolgen und es folgte die erste OP am 20.12.2017.
Hier wurden die Schrauben im Unterschenkel entfernt und es erfolgte eine Bohrkanalauffüllung mit Knochenmaterial vom Beckenkamm. Der Bohrkanal (aus der OP aus 2002) im Oberschenkel lag wohl von der Lage falsch und somit brauchte man hier den Bohrkanal nicht auffüllen. Zusätzlich ist noch der Innenmeniskus (zumindest noch das was übrig war) überarbeitet worden und das beschädigte Kreuzband ist entfernt worden.
Zur Zeit ist Krankengymnastik und Lymphdrainage angesagt.
Es soll jetzt eine zweite OP erfolgen in der dann eine neue Kreuzbandplastik (aus Semitendinosus-Sehne) erstellt werden soll.
Jetzt kommt die große Unsicherheit. Der Operateur spricht von der zweiten OP nach ca. 3-4 Monaten. Mein Orthopäde rät mir zu einer Wartezeit von mindestens sechs Monaten und länger. Vielleicht kann hier jemand etwas Licht ins dunkle bringen.
Da ich niemanden kenne oder noch über niemanden gelesen habe der ähnlich operiert wurde bin ich zusätzlich noch mehr verunsichert wie das Knie nach der zweiten OP und dem neuen Kreuzband wird bzw. wie es zukünftig mit Sport, insbesondere mit Klettern und Bouldern aussieht.
Beste Grüße
Benjamin
Ralph
Hallo Benjamin,
meine Einschätzung:
– Die OP ist nach 3 Monaten locker machbar (nach Bohrkanalauffüllung, hatte ich auch)
– Nach der erneuten KB OP kannst Du davon ausgehen, dass Du nahe 100% wieder fit wirst (wer Dich operiert ist entscheidend, mein Tipp: okm.de/Dr. Richter)
Christina Frese
Hallo Benjamin und Ralph,
Entschuldige vielmals die späte Antwort. Das ist bei mir im Unigewusel untergegangen. Also prinzipiell ist eine OP nach 3 Monaten machbar. Das ist der Standard außer du hättest Osteoporose oder andere besondere Indikationen.
Sport kannst du nach einer Rekonstruktion wieder genau so machen wie nach der ersten, wenn alles gut geht. Die Reha ist auch vom Ablauf her genau gleich. Es verändert sich ja nichts an der OP. Weder der Technik, noch dem Material. Da brauchst du dir also keine Sorgen zu machen. Du musst dann insbesondere Sprünge und Landungen üben, damit du auf dem Cross bike und beim Bouldern sicher bist! Auch aus höheren Lagen üben und Stück um Stück steigern! 🙂
LG,
Christina
Ralph
Hallo Christina,
ca. 9 Wochen Post OP und ich könnte mit dem Knie nicht glücklicher sein.
Laut Rehaplan darf ich ab Woche 5 auf Fahrrad und mit dem Muskelaufbau beginnen und da bin ich mittendrin.
Eine Orthese habe ich nie getragen und Krücken ganze 5 Tage (Ich sollte die Krücken schmerzadaptiert verwenden und da keine Schmerzen = Keine Krücken :-)). Mit der Beugung und Streckung habe ich keine Probleme.
Nun meine Frage:
Was spricht dagegen, sich bereits jetzt auf den Tennisplatz zu stellen und langsam mit dem Schlagtraining zu beginnen…. und die Stop and Go Bewegungen langsam zu steigern. Das sind doch die besten Übungen für die „sportartspezifische“ Koordination oder (weil man direkt die relevanten Bewegungen macht)?
Eckdaten:
– 2. Kreuzband OP mit Semisehne (Sehnenentnahme aus dem gesunden Bein, 1 KB OP 2012 -> schlecht operiert und KB relativ schnell wieder abgerissen)
Physio und Arzt sind natürlich konservativer aber das müssen sie ja sein 🙂
Anders als man immer wieder liest wird mir gesagt, dass das neue Kreuzband fest verankert ist und nicht erst nach ca. 6-12 Monaten fest eingewachsen ist. Es würde allein an der Muskelkraft und Koordination abhängen, wann die volle Sportfähigkeit erreicht ist.
Danke Dir für Deine Einschätzung
Gruß
Ralph
Christina Frese
Hallo Ralph,
schön zu hören, dass bei dir alles so gut verlaufen ist. Sicherlich bin ich mit meiner Antwort nun schon etwas spät dran, aber ich möchte dir doch noch kurzes Feedback zu dem Thema geben:
Schlagtraining ohne viel Beinbewegung und ganz locker ist sicherlich möglich. Stop and Go Bewegungen hängen davon ab, ob du dynamische Sachen bisher ohne Probleme machen konntest. Läufer-ABC, dynamische Ausfallschritte und sonstiges. Exzentrische Schnellkraftübungen. Damit du dir keine Muskelverletzungen zu ziehst. Auch das Kraft- und Aufbautraining sollte noch einen hohen Stellenwert haben. Das dauert auch bis der Muskel wieder 100 pro da ist. Die Aussage, dass der Wiedereinstieg in den Sport primär von der funktionellen Leistungsfähigkeit abhängt ist richtig!! Die Transplantate sitzen nach 6 Wochen richtig fest. Je nach Patella und Semi erfolgen viel später Umbauprozesse. Diese finden aber meistens nach dem Wiedereinstieg statt( 6-24 Monate) und können daher zu einem erhöhten Rissrisiko führen. Gerade bei jungen Sportlern plädieren dafür nun einige Wissenschaftler mit 2 Jahren Pause. 🙂
Was machst du denn als Vorbereitung für den Platz and dynamischen/explosiven Elementen?
sportliche Grüße,
Christina
Bodensee-Sportklinik Friedrichshafen
Hallo Christina. Einen super ausführlich und lehrreichen Blog-Beitrag hast du da. Ich bin schwer begeistert. Weiter so!
Christina Frese
Hallo liebe Sportklinik. Das freut mich immer wieder so ein Lob von Fachpersonal zu hören! Das bestätigt mich mit meinem Vorhaben weiter zu machen. Wir freuen uns immer über Empfehlungen an den Patienten in den Praxen. Falls Interesse oder Bedarf an Flyern oder Kooperation besteht, gerne mich auch per Mail anschreiben.
mit besten Grüßen,
Christina
Larisa
Hallo Christina!
Erstmal möchte ich Dir, obwohl es schon alle sagen, einen aufrichtigen Lob zu deinem Blog geben! Das hilft bestimmt vielen ratlosen Patienten um Antworten zu finden. So geht es mir zumindest. Ich bin leider sehr verunsichert und wünsche mir einfach nur ein bisschen Klarheit, die ich leider von meinem Arzt nicht bekomme.
Ich habe mich hier ein bisschen durchgelesen, das einzige was mich ein bisschen demotiviert ist das viele hier sehr gute Sportler seid und ich bin halt nicht gerade der sportlichste Mensch auf Erden… Ich war früher viel Joggen, Schwimmen, Fitness… Aber halt nur just 4 fun. Nun wollte ich Ski-Fahren lernen und hab mir dabei das Innenband, Außenband und natürlich auch das vordere Kreuzband gerissen.
Am 14. März wurde das Kreuzband nach der Lygamis Methode operiert. Jetzt, in der 12en Woche, lauf ich mit einem sehr steifen Bein, mit einem Gefühl das sich dauernd was einklenmt, Beugung klappt nur bis 90 °, Streckung geht auch nicht ganz bis auf 0°… und die Physio hat festgestellt das ich eine X-Bein-Fehsltellung habe und deswegen knirscht mein gesundes Knie und das, das heilen sollte beginnt auch damit. Von Reha war mit meinem Arzt nie die Rede und von vielen Übungen die du redest habe ich auch noch nie was gehört. Jetzt stellt sich die Frage, stell ich mich so dumm an, dass das jetzt so schief läuft? Oder habt ihr Sportler einfach eine bessere Reha und kennt euch mehr aus?
Ich möchte das nun selber ein bisschen in die Hand nehmen. Werde deine Übungen machen und auf Reha bestehen. Vielleicht verlange ich auch ein MRT wegen dieses komische Einklemmen. Außer das sollte doch was normales sein…Wie oft meinst du sollte man die Übungen machen? Gegenüber Fitness-Studio habe ich bei vielen sehr viel Skepsis bei ihren Kommentaren empfunden. Lässt sich Fitness in meinem Fall empfehlen in auch die komplette Muskulatur zu fördern oder eher nicht?
Ich bin Dir sehr dankbar für deine Antwort die mir hoffentlich ein bisschen Licht ins Dunkel bringt.
Liebe Grüße
Larisa
Christina Frese
Hallo Larissa,
Schön von dir zu hören und es ist ganz normal, dass man die ein oder andere Frage anfangs hat. Ich versuche sie Stück um Stück zu beantworten:
1. Der fehlende Bewegungsradius…. das Einklemmen. Ist das denn am Ende der Bewegungsgrenze oder mitten drin? Ist der Ferne ist es schwierig zu beurteilen, ob das Ganze durch Bewegungsmangel kommt. Zum Beispiel keine Heal slides oder ob tatsächlich was in der OP nicht geglückt ist. 90° Beugung ist wirklich für 3 Monate viel zu wenig und auch die Streckung sollte komplett da sein. MRT ist hier also der richtige Weg, um eine fehlerhafte OP auszuschließen. Ich empfehle dir auch dringend einen anderen Arzt aufzusuchen. Bei dem Operierten hat man in der Regel wenig Erfolg, dass er Fehler zu gibt.
2. Die X-Bein Stellung kann man durch Training verbessern. Viele Übungen findest du dafür auch hier. Ich glaube aber nicht, dass das Knirschen alleine daher kommt. Das sind muskuläre Verspannungen, die sich nun immer stärker bilden durch deinen unrunden,steifen Gang.
3. Fitness empfinde ich als sehr wichtig! Absolut. Ist ein ganz wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Aber bezüglich der Vorbereitung in den Sport, ist es nicht die einzige Säule. Und das glauben viel hier. Und deshalb muss ich die Euphorie bei vielen für das Fitnessstudio etwas drosseln. Es ist ein wichtiger Teil des Konzeptes, aber nicht der alleinige!
4. Ob man Sportler ist oder nicht hat in der Regel nur wenig Einfluß. Wichtig ist da die Einstellung des Arztes zu dem Thema Reha und die Krankenkasse. Was eben auch genehmigt wird. Das kann recht stark variieren. Das kommt dir sicherlich nur so vor. Hier auf der Seite tummeln sich natürlich besonders viele Sportler, weil die sich am ehsten das VKB reißen.
Ich hoffe, ich konnte alles beantworten.
mit besten Grüßen,
Christina
Yvette
Hallo Christina!
Mir haben deine Artikel sehr gut gefallen und ich habe allein durch das Lesen schon einiges mitgenommen. Ich muss dir auch leider zustimmen, dass man im Internet wenig Informationen dazu findet und dann widersprechen die Infos sich manchmal auch gerne :S
Also ich habe mir auch im Januar diesen Jahres das VKB gerissen, Meniskus ist angerissen und Innenband teilgerissen. Und seitdem bin ich ziemlich am Verzweifeln. Ich kann seit Ende der fünften Woche mein Bein wieder belasten, aber soll trotzdem noch mit Krücken laufen, da ich noch humpel.
Meine OP soll frühestens im April statt finden, da ich mein Bein nicht bis 0° strecken kann. Beugung ist eigentlich ganz gut.
Aber da fängt meine Verzweiflung auch an: Ich finde keine Stelle, an die ich mich mit meinen zehntausend Fragen wenden kann. Ich hatte mir eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt eingeholt, weil meine Ligamys OP kurzfristig aufgrund einer Allergie abgesagt wurde und ich durch die zweimonatige Verschiebung der OP stark zurück geworfen wurde, was meine Planung anging. Der Arzt, der mir die Zweitmeinung gab, hat jedoch meinen ersten Arzt nahezu in der Luft zerfetzt und hat auch gegen das Ligamys – Verfahren gewettert. Jetzt bin ich umso verunsicherter. Gibt es irgendwelche Hilfestellungen, wie man trotzdem an einen guten Arzt kommt? Der erste Arzt wurde mir von Bekannten empfohlen, da diese auch schon bei diesem ihr VKB richten haben lassen.
Außerdem fühle ich mich überhaupt nicht wegen den möglichen OP Verfahren aufgeklärt. Die Ärzte nehmen sich meiner Meinung nach einfach viel zu wenig Zeit, um den Patienten ihre Angst zu nehmen oder wichtige Infos zu geben. Als ich jetzt bei deinem Artikel von einer weiteren OP Möglichkeit gelesen hab, verzweifle ich immer mehr. Ich bin mir nun absolut unsicher, welche OP ich denn nun überhaupt machen soll.
Jede Möglichkeit stellt sich im Internet natürlich auch als Non-Plus-Ultra dar und scheint total fehlerfrei zu sein.
finn
Eine Meniskusverletzung hat vor einem halben Jahr auch mein Freund bekommen, im Fußballspiel, ein begeisterter Spieler, Stürmer. Nach der Operation fällt es ihm noch schwer, sein Bein zu kontrollieren. Danke für die Idee mit sportlichen Übungen zur Rehabilitation. Die verläuft in solchem Fall ja nicht so schnell und schmerzlos.
Larissa Behrmann
Wow, genau so einen Artikel über Operationen habe ich gebraucht. Mein Sohn hat sich leider einen Meniskusschaden zugezogen und muss bald operiert werden. Gut zu wissen, dass man bei Ärzten kritisch sein sollte damit keine Schäden bleiben. Danke für diesen wertvollen Tipp!
Nora
Mein Mann hat sich einer Operation am Kreuzbandriss unterzogen. Gut zu wissen, dass neben Krafttraining, sensomotorisches Training und Sprungtraining genau so wichtig für eine komplette Rehabilitation sind. Ich werde das mit meinem Mann besprechen und mich weiter darüber informieren. Danke!
Laura Urban
Ich hab selbst die vor ein paar Tagen die Diagnose Kreuzbandriss bekommen und werde mich, nachdem alles abgeschwollen ist, operieren lassen. Es tut so gut, deine Geschichte zu lesen und zu merken, dass man auch trotz Knieverletzung wieder richtig in den Sport einsteigen kann. Ich werde nicht nur darauf achten, einen erfahrenen Arzt auszuwählen, sondern auch meine Physiotherapie und den anschließenden Besuch im Fitnessstudio ernst nehmen.
Christina Frese
Das freut mich sehr zu hören, dass ich anderen auf diese Weise Mut machen kann. Eine positive Einstellung ist das A und O für eine gelungene Reha! 🙂
Nico
Danke, für die Tipps, was man nach einer Knie-OP auf keinen Fall machen sollte. Leider habe ich genau diese Fehler auch schon gemacht, nachdem mir beim Fußball das Kreuzband gerissen ist. Die Folge: ein weiterer Besuch in der Kniechirurgie und unendlich viel Scham und Ärger über mich selbst.
Sven Bergmann
Ich habe mir einen Kreuzbandriss zugezogen und habe mich dazu entschieden, ihn operieren zu lassen. Gut zu wissen, dass danach 6 Wochen Physiotherapie anstehen. Dann werde ich mich schon mal nach einer Praxis für Krankengymnastik in meiner Nähe umsehen, damit ich auf Krücken nicht so einen weiten Weg zurücklegen muss.
Christina Frese
In der Regel dauert die KG etwa 3-4 Wochen. Wenn man Glück hat, bekommt man eine stationäre Reha von 2-4 Wochen, wo dann jeden Tag 3-5 Stunden Rehamaßnahmen erfolgen. Viel Erfolg!
G. Andryk
Am 26.02.2020 hat sich meine Tochter (16) beim Sportunterricht (Le Parkoure/tic tac) einen Kreuzbandriss zugezogen. Dieser wurde im Krankenhaus zuerst nicht erkannt, angeblich nur Prellungen. Nach sehr heftigen Schmerzen haben wir mit Mühe einen Orthopäden gefunden der meine Tochter am darauffolgenden Tag untersucht hat. Diagnose: Kreuzbandriss. Dann später MRT und die Bestätigung. Empfohlen wurde uns das Sana Krankenhaus in Köln. Da waren die Wartezeiten sehr lange und somit die OP erst am 29.06.2020. Die Beweglichkeit war vor der OP vollkommen hergestellt und eine Instabilität da. Jetzt nach der OP sind schon über 3 Wochen vergangen und die Streckung will nicht klappen. Mit der Bewegungsschiene schafft sie manchmal im aufgewärmten Zustand nur 9 Grad Streckung. Langsam werden wir etwas unruhig, da sie die 0-Grad Streckung schon drin haben müsste. Was können wir bloss tun ? Im Internet bekommt man kaum Informationen und es gibt keine Bücher dazu. Man kommt sich alleine gelassen vor. Der Arzt meint nur: Sie ist noch jung, das schaffen die meisten! Der Physiotherapeut sagt ihr, dass sie langsam Gas geben muss. Aber wie und mit welchem Therapieplan für Zuhause. Man bekommt keinen genauen Plan, nur verschiedene Übungen, die sie machen kann. Wir sind sehr unsicher und wissen nicht, ob es so optimal läuft ? :o(
Christina Frese
Hallo Frau Andryk,
Wie ist es denn inzwischen mit dem Knie? Im Endeffekt können da auch nur Übungen helfen und diese müssen dann mehrere Male am Tag durchgeführt werden. Ich bin leider nicht so regelmäßig auf der Seite unterwegs und habe das Kommentar erst jetzt gelesen. Wichtige Übungen sind auf jeden Fall Heal slides, Knieextension im Stehen und jegliche Form von Übungen, bei denen das Knie aktiv gestreckt wird.
VG,
Christina
Christian
Ich habe mir mein vorderes Kreuzband beim Fußballturnier am 26.02.2020 gerissen und habe es anfangs echt vernachlässigt, habe es über ein halbes Jahr nicht operieren lassen, bin sogar am gleichen Tag noch mit dem Auto eine Stunde nach Hause gefahren, und war am nächsten Tag schon zumindest auf der Driving Range beim Golf.
Ich denke ich habe etwas Glück mit der Genetik aber eine OP kam für mich erst mal in der Anfangszeit nicht in Frage, da der Frühling und dann der Sommer nährte und ich viele Aktivitäten genießen wollte.
Also ging ich den Kompromiss mit mir ein Das Knie im Herbst/Winter operieren zu lassen.
Letzte Woche wurde ich operiert, und erst jetzt merke ich wie viel Muskeln ich an dem rechten Bein verloren habe, es ist erschreckend. 🙈
Christina Frese
Hallo Christian,
Das passiert leider häufiger, aber das kann man auch gezielt wieder auftrainieren. Schön, dass du dich nun der Herausforderung gestellt hast. Nun zu Coronazeiten kannst du es ja gut zu Hause austherapieren und gut ins Frühjahr starten!
Jannik
Moin Christina,
danke für deine Artikel, hat mir sehr gut gefallen. Ich habe das Gefühl man könnte den Leuten soviel Gutes tun wenn der Patient so ausführlich wie hier informiert wird zwecks Rehabilitation.
Ich habe eine etwas speziellere Frage an dich. Hab selber vor 10,9 und 8 Jahren erst 2 Meniskusnähte und dann eine Teilentfernung am Außenmeniskus bekommen. Hab mich vor allem nach der ersten Naht überhaupt nicht gut verhalten und bin am ersten Tag ohne Krücken zum Salto aufs Trampolin, da war die Naht hin. Die zweite Naht hat faire 3 Jahre gehalten, beim nächsten Riss war dann nur noch die Teilentfernung möglich. Mich hat das alles damals gar nicht so wirklich interessiert. Sportlich habe ich mich auch nicht eingeschränkt, habe viel Spaß an Calisthenics und Kitesurfen.
Kitesurfen ist natürlich nicht so der Bringer in der Situation.
Jetzt, Jahre nach der ganzen Aktion, wurde im Bereich der Teilentfernung Knorpelschaden festgestellt, 3-4 Gradig, allerdings nur ca 1 cm2 groß, auf Femur und Tibia.
Ich bin seitdem lange bei der Physiotherapie zwecks Stabilisierung gewesen. Das Knie ist in Verlaufskontrolle, MRT-technisch gibt es aber keine Verschlechterung seit 2 Jahren, worüber ich natürlich glücklich bin.
Schmerzen bei 2/10 habe ich dauerhaft, allerdings eventuell eher durch psychogene Verspannungen und zusätzlichem Plica mediopattelaris-Syndrom.
Long story short, ich habe folgende Frage, die ich in den zahlreichen Kommentaren denen du dich gewidmet hast nicht beantwortet gesehen hab, und die mich im Sinne von den Spätfolgen die ja auch durch Kreuzbandrisse auftreten sehr interessiert:
Ist es, wenn der Knorpel schon beschädigt ist, weiterhin so wichtig das Knie durchgehend zu trainieren? Klar, Stabilität schont auch den Knorpel. Aber wenn der Knorpel angegriffen ist, vergrößert sich der Schaden durch häufige Belastung da nicht auch weiter?
Liebe Grüße
Christina Frese
Lieber Jannik,
Tatsächlich ist es auch noch in der Situation sehr wichtig das Knie zu trainieren und zu stabilisieren. Je schlechter die muskuläre Führung ist, desto mehr müssen die passiven Strukturen abfangen und überlasten sich. Es gibt auch viele Untersuchungen die zeigen, dass Menschen mit funktionellen Defiziten deutlich eher zu Schmerzen neigen als Menschen die gut aufgebaut sind. Außerdem gibt es genügend Untersuchung die zeigen, dass sich Training positiv auf die Schmerzen auswirkt. Ich würde dir viel dehnen und mobilisieren empfehlen, um die Muskulatur wieder weicher zu bekommen. Weiterhin ist das Becken-Bein-Achsen Training sehr wichtig. Da der Knorpelschaden noch sehr klein ist, solltest du eigentlich auch schmerzfrei auskommen. Eventuell hilft dir eine persönliche Betreuung? Guck doch mal auf Knieathletics. Dort wirke ich nun auch mit, um Patienten besser zu helfen.
LG,
Christina
Daniel Beier
Ich habe mir auch mehrfach das Knie verletzt und muss nun leider zur OP. Daher ist es schon mal gut zu wissen, wie die Wochen und Monate danach aussehen könnten. Ich will natürlich auch schnellstmöglich wieder fit sein. Glücklicherweise habe ich einen guten Arzt zur Seite, der mich zur Knieoperation sehr gut beraten hat und hoffentlich auch im Anschluss ein paar Empfehlungen zum Training ausspricht.
Christina Frese
Vorbereitung ist das A und O. Nur dann kann man gezielt seine Defizite aufarbeiten. Ich drücke fest die Daumen!!
Christian Kleeman
Hallo Christina,
ein sehr guter und hilfreicher Artikel, vielen Dank dafür. Auch ich habe, nach der von Dir beschriebenen Methode, das vordere Kreuzband 2015 operiert bekommen. Die Physiotherapie ist bei mir aber deutlich kürzer ausgefallen. Ob es daran lag, dass ich Kassenpatient war? Kann schon sein. Ich habe dann selber für mich mit dem Training angefangen und die gar nicht mehr vorhandene Muskulatur im Bein aufgebaut. Nach ca. 6 Monaten konnte ich wieder ohne Probleme Eishockey spielen. Joggen und Rennradfahren ging schon viel früher.
Das Knie selber habe ich in den letzten 6 Jahren eigentlich nie als instabil gesehen und daher auch nie wirklich dran gedacht.
Tja, vor 4 Wochen dann ein falscher Schritt, niemand weit und breit zu sehen und das Knie knickt einfach nach innen weg. Ergebnis: Knie ist wieder ein Totalschaden. Kreuzbandplastik und Meniskus gerissen.
Der Meniskus muss definitiv operiert bzw. gesäubert werden. Ob ich das Kreuzband nochmals operieren lasse, bin ich mir nicht sicher. Wenn ich aber weiterhin Eishockey spielen und Skifahren will sollte ich das wohl tun. Ich bin mittlerweile 44 Jahre alt, wie ist Deine Meinung dazu?
MfG
Christian
Christina Frese
Hallo Christian,
ich war eine Weile nicht mehr auf dem Blog unterwegs und lese gerade deinen Kommentar. Hast du dich inzwischen für oder gegen eine OP entschieden bzw. bist schon operiert? Sonst fällt die Diskussion ja direkt flach. Es gibt da verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.Erscheint mir etwas seltsam, dass du so gar keine Probleme hattest und dann dieser Vorfall? War es etwas Neues? Hast du dich den Tag besonders schlapp oder gestresst gefühlt? Auch das kann an einem schlechten Tag mal ausreichen für so einen doofen Vorfall. Was hast du denn allgemein trainiert? Und was hat dir die erste OP gebracht? Kamst du vorher schon gut ohne Kreuzband z.B. klar? So war es nämlich bei mir gewesen. Ich habe den Verlust gar nicht gemerkt. Dann nur auf dem MRT gesehen. All diese Faktoren gehen dann in die Entscheidung mit ein. Wenn du noch mehr wissen magst, schreib mir doch gerne privat. Ist vielleicht einfacher.
VG,
Christina